Beef Rendang Curry und mit Ketjap Manis glasierter Rosenkohl

Ein Rendang gehört zu den Gerichten, die man unbedingt probiert haben sollte.
Dieses in Indonesien beheimatete Curry bekommt durch die lange Schmorzeit in viel Kokosmilch, bis diese fast komplett verkocht ist, einen ganz besonderen Geschmack, der sich mit nichts vergleichen lässt.
2011 wurde dieses Gericht bei einer Leserumfrage von CNN auf Platz 1 der „World’s 50 best foods“ gewählt.
Es besticht nicht unbedingt durch Schönheit, aber durch ein wundervolles Aroma.

Das starke Einkochen bis von der Kokosmilch fast nur noch Fett übrigbleibt hat seine Ursprünge in der Konservierung von Fleisch im tropischen Klima Indonesiens und hat mich ein bisschen an die Herstellung von Rillettes erinnert, die ja auch zur Fleischkonservierung diente.
Dass natürlich bei dieser Prozedur des langen, langsames Garens sich der Geschmack potenziert, das Fleisch butterzart wird und das Fett als Geschmacksträger sein übriges tut, ist klar.

Damit das Gericht nicht zu trocken wird, habe ich ein kleines Tässchen Sauce abgeschöpft, bevor es ganz trocken war (am Schluss soll das Fleisch fast braten) und dann wieder hinzugefügt.

Als Beilage gab es nichts original indonesisches, sondern einen heimischen Rosenkohl, gebraten, dann mit einer Mischung aus Ketjap Manis, Reisessig und Knoblauch glasiert und mit etwas Chili geschärft.

Wir mochten den Rosenkohl sehr gerne, gebraten essen wir ihn eh am liebsten und die Würze tut den aromatischen Knöllchen ausgesprochen gut.
Dazu schlichten Reis, der unbedingt etwas kleben sollte, ich habe japanischen Reis dafür genommen.
In Indonesien wird dazu auch gerne Reis serviert, der in Kokosmilch gegart wird, das war mir persönlich dann aber ein bisschen zuviel Kokos.
Das Rezept ist aus dem Buch „Die indonesische Küche“ von Sri Owen, Christian Verlag, das Buch kann ich sehr empfehlen.

Für das Rendang Curry (2-3 Personen):
3 Schalotten, in feine Scheiben geschnitten
3 Knoblauchzehen, in feine Scheiben geschnitten
2  cm frischer Ingwer, in Scheiben
1 TL frischer gehackter Galgant (gibt es im Asialaden und ist hier unverzichtbar, er gibt einen ganz eigenen Geschmack und sollte nicht einfach mit Ingwer ersetzt werden)
1 TL gemahlener Kurkuma (oder 2,5 cm frischer, grob gehackt)
3-5 frische rote Chilischoten, je nach Schärfe, Samen entfernt
1 Salamblatt, kann durch Lorbeer ersetzt werden (habe ich ersetzt)
1 Stängel Zitronengras
2 TL Salz
600 g Rindfleisch, vorzugsweise Brust oder Fehlrippe, in ca. 2 cm große Würfel geschnitten (bei mir Fehlrippe)
800 ml Kokosmilch (im Original wurden noch ca. 300 ml mehr verwendet, aber diese Menge hat völlig ausgereicht)

Zuerst eine Paste herstellen: Schalotten, Knoblauch, Ingwer, Kurkuma, Chili und Galgant mit 3 EL Kokosmilch im Mixer zu einer glatten Paste verarbeiten.

In einen großen Topf geben, alle übrigen Zutaten hinzugeben, die Flüssigkeit sollte das Fleisch komplett bedecken.
Bei mittlerer Hitze aufkochen und dann ohne Deckel ca. 2-2,5 Stunden kochen, gelegentlich umrühren. Die Mischung sollte nach dieser Zeit schon um einiges eingedickt sein.
Im Buch wird empfohlen, nach dieser Zeit von einem Topf in einen Wok umzufüllen, aber ich habe das ganze in einem großen Bräter gemacht und Umfüllen war somit unnötig.
Unter weiterem gelegentlichen Rühren ca. 30 Minuten weitergaren (ich habe hier ein wenig Sauce abgenommen, um sie später wieder dazuzugeben).
Lorbeerblatt und Zitronengras jetzt entfernen.

Langsam bleibt von der Kokosmilch fast nur noch Öl übrig und das Fleisch beginnt zu braten, dann öfters weiterrühren.
Ich habe am Schluss noch ein wenig von der abgenommenen Sauce hinzugefügt, dass es nicht zu trocken wird und fand es so sehr gut.

Für den Rosenkohl:
500 g Rosenkohl
1-2 frische, scharfe kleine Chilischoten
2 EL Ketjap Manis
2 EL Reisessig (oder Limettensaft)
1 kleine Knoblauchzehe
1 TL Sesamöl
etwas Kokosöl nativ zum Braten

Rosenkohl putzen, waschen und ca. 3-4 Minuten blanchieren, danach eiskalt abschrecken und die Röschen halbieren, Chilischote hacken.
Reisessig, Ketjap Manis, Sesamöl verrühren.
Kokosöl in einer Pfanne erhitzen und bei starker Hitze den Rosenkohl anbraten.

Hitze herunterdrehen, den Knoblauch und Chili dazugeben, ganz kurz weiterbraten und dann die Röschen mit dem Dressing glasieren.

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Pfälzer Rotweinkuchen

Den Pfälzer Dornfelder kann man nicht trinken… ja, das hört man oft und ich bin aus der Bredouille, was ein Urteil angeht, denn ich kann gar keinen Rotwein trinken.
Tannine vertrag ich leider gar nicht und werde im schlimmsten Fall mit tagelanger Migräne bestraft.
Nun, wenn man ihn nicht trinken kann und ich ja sowieso nicht, verbacken wir ihn doch einfach, unseren Dornfelder, denn dafür eignet er sich wirklich wunderbar.

Der Pfälzer Rotweinkuchen ist inzwischen eine Art Signature Dish von mir geworden, oft gewünscht und heiß geliebt, allerdings ist es jedes Mal eine kleine Gratwanderung, denn dieser Kuchen – obwohl es einfach ein ordinärer Rührkuchen ist – gehört zu jenen, die mir auch gerne mal misslingen – indem sie mir in der Form hängen bleiben, siehe auch hier.

Es ist ein schmaler Grat zwischen „etwas zu viel Flüssigkeit und Schokolade, ich bin supersaftig und schmecke traumhaft, dafür bleib ich in der Form hängen – Ätsch!“ und „flupp, da bin ich schon aus der Form, schau mal wie hübsch ich aussehe, dafür bin ich leider etwas zu trocken….“.

Dieser Kuchen war allerdings gar nicht zickig, wunderbar saftig (ich hoffe, die Bilder lassen ein bisschen davon erahnen…) und außer einem kleinen Riss auch optisch sehr anständig.

Gustatorisch bevorzugen wir natürlich immer die erste Variante, wir löffen dann einfach verzückt die Reste aus der Form, aber ihr könnt euch nicht vorstellen, wie viele Versuche ich gebraucht habe, um diesen Kuchen so ablichten zu können, wie ich es mir vorgestellt habe, sichtbare Saftigkeit verbunden mit Form.

Zutaten für eine mittelgroße Gugelhupfform:

250 g weiche Butter
250 g Mehl
4 Eier, Größe M
1 Päckchen Backpulver
240 g Zucker
30 g Vanillezucker
1 guter TL Zimt
1 Msp. Lebkuchengewürz
2-3 EL Kakao
ca. 210-220 ml Rotwein (nicht mehr!)
100 g Schokolade, in grobe Stückchen gehackt

Backofen auf 175° vorheizen.
Weiche Butter mit Zucker und Vanillezucker zu einer hellen, schaumigen Creme aufschlagen (bitte hier genügend Zeit lassen, bis die Creme wirklich schön fluffig ist, dann ein Ei nach dem anderen unterrühren.
Mehl mit Backpulver, Zimt, Lebkuchengewürz und Kakaopulver vermischen.
Nun abwechselnd einen Schuss Rotwein und ein paar Löffel Mehl unterrühren, jeweils nicht zu viel auf einmal.
Ganz am Schluss die Schokoladenstückchen unterheben, in eine gebutterte Form geben und auf der mittleren Schiene ca. 60-65 Minuten backen (Stäbchenprobe).
Im Gegensatz zu anderen Kuchen warte ich bei diesem lieber, bis er abgekühlt ist, bevor ich ihn stürze, sonst kann die Schokolade gerne mal unten kleben bleiben.

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Walnuss-Zitronen-Linguine von Ottolenghi – mal wieder fleischlos glücklich

Der Fleischatlas 2014 ist ja gerade erschienen und ich kann jedem Fleischkonsumenten einen Blick hinein nur empfehlen.
Weltweit kontinuierlich steigender Konsum, mit verheerenden Folgen für Umwelt und natürlich für die Tierhaltung.
Wenn ich lese, dass der größte amerikanische Vermarkter für Schweinefleisch 42 Millionen Tiere in einer einzigen Woche schlachtet, wird mir kotzübel.
Auch in China und Indien steigt der Verzehr von Fleisch stetig an.

Ich persönlich glaube nicht, dass der momentane Trend zum Veganismus die Lösung dieser Probleme sein wird, zu aufwändig ist die konsequente Umsetzung dieser Lebensweise, zu viel von Verzicht geprägt (ich lese auch gerade sehr interessiert den Selbstversuch von Katharina Seiser
21 Tage vegan leben bzw. essen).
Mir fällt auch vermehrt ein Lifestyle-Veganismus auf, ohne wirkliche ethische Überzeugung, dafür mit relativ vielen industriell hergestellten Produkten.

Aber ich wünsche mir so sehr, dass in den Köpfen ein Umdenken beim Thema Fleisch stattfindet. Man muss nicht unbedingt „hin zu“, ein „zurück zu“ würde schon sehr viel bewirken.
Zurück zu den Zeiten, in denen es nur ein-, zweimal die Woche Fleisch gab, zurück zu einem richtigen Suppenhuhn, dass dann auch gerne mal ein paar Tage mehr auf dem Buckel haben darf, dafür eben etwas länger gekocht werden muss, aber eine köstliche Suppe produziert.

Ein guter Grund, hier auch schon wieder ein vegetarisches Rezept zu veröffentlichen, und was für eines.

Pasta mit Walnüssen und Zitrone, mal wieder vom Herrn Ottolenghi.
So simpel und so gut!
Stiebitzt habe ich das ganze bei der Turbohausfrau, vielen Dank noch mal Susi!

Es hat tatsächlich so gut geschmeckt, dass Herr Kamafoodra die gleiche Pasta am Tag darauf unbedingt noch mal essen wollte. Was wir dann auch getan haben, ohne mit der Wimper zu zucken, es war genauso köstlich wie davor.

Zitronen aus Südeuropa haben ja gerade Hochsaison und passen wunderbar zu den herben, gerösteten Walnüssen.
Ein ordentliches Stück Butter noch, ein wenig Sahne, viel schwarzen Pfeffer und etwas Parmesan, in ein paar Minuten ist das Essen fertig.
Da ich leider mit einem erklärten Salbeihasser zusammenlebe, habe ich diesen durch eine ganz kleine Knoblauchzehe ersetzt und dafür noch etwas Schnittlauch darüber gestreut, das passte auch prima.
Manchmal sind eben die ganz simplen Dinge die besten und wenn sie dann noch bei großem Hunger in 15 Minuten auf dem Tisch stehen – perfekt.

60 g Walnüsse, grob gehackt
30 g Butter
10 g Salbeiblätter (ersetzt durch eine sehr kleine Knoblauchzehe)
1 Bio-Zitrone, davon Schale und Saft
3 EL Schlagsahne
Salz
schwarzer Pfeffer
300 g Linguine
50 g Parmesan, gehobelt
ca. ein halber Bund Petersilie, gehackt und nach Belieben noch frisch gehackter Schnittlauch

Backofen auf 160° heizen, Walnüsse auf einem Backblech ausbreiten und ca. 10 Minuten rösten, dann herausnehmen und zum Abkühlen beiseite stellen.
Linguine kochen, währenddessen die Sauce zubereiten. Vom Nudelwasser 2 Schöpfer aufheben.

Eine Bratpfanne erhitzen und die Butter hineingeben. Eine Minute brutzeln lassen, den Salbei bzw. Knoblauch dazugeben und zwei weitere Minuten braten, bis die Butter schön braun wird.
Zitronenschale, Schlagsahne, mit Salz und reichlich schwarzem Pfeffer abschmecken, kurz aufkochen lassen, damit die Sauce ein wenig eindickt.
Nicht zu lange, sonst gerinnt die Sauce.

Wenn die Nudeln fertig sind, das beiseite gestellte Kochwasser zur Sauce geben und alles ein wenig reduzieren. Nüsse, Nudeln, Parmesan, Zitronensaft und Petersilie dazugeben, alles gut vermengen, fertig.

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Kürbisstampf mit Apfel-Lauch-Gemüse – Deutschland vegetarisch

Ein wunderschönes neues Jahr wünsche ich euch allen, wenn auch ein bisschen verspätet!

So langsam muss ich mich mal aus meiner Blog-Lethargie herausbewegen, ich hab mir mal über zwei Wochen Pause von vielem (aber vor allem vom Internet) gegönnt, die auch sehr schön war.
Stundenlang lesen, Sport, viel schlafen, zwischendrin noch ein paar stressfreie Tage arbeiten, um jetzt schon wieder Urlaub zu haben… herrlich.

Und dann ist da wieder, wie jedes Jahr, die Sache mit den guten Vorsätzen.
Auch wenn man sie eigentlich doof findet, immer wieder zwanghaft zum Jahreswechsel, aber es bietet sich einfach an.
Ich finde es auch recht natürlich, nach einer Zeit mit vielen Feiertagen, meistens zwangsläufig begleitet von einem Overkill an Essen, gepaart mit teilweise geschlossenen Fitnessstudios und/oder allgemeinem Zeitmangel für Sport, danach etwas gegenzusteuern.
Mit etwas weniger Fleisch, Zucker und Fett, mit mehr Gemüse und Salaten, mit Bewegung.

Eins meiner Weihnachtsgeschenke, Deutschland vegetarisch von Katharina Seiser und Stevan Paul, passt da natürlich wie die Faust aufs Auge.
Ein tolles Buch! Während viele der sonstigen vegetarischen Kochbücher exotisch, orientalisch oder mediterran sind, widmet sich dieses der bodenständigen deutschen Küche.
Denn viele haben inzwischen vergessen, dass es auch in Deutschland früher nicht üblich war, mehrmals die Woche oder gar täglich Fleisch zu essen.
Und auch der Winter kann herrlich bunt sein, wenn es um Gemüse geht!

Die beiden Autoren haben einen kleinen Schatz an alten, traditionellen Rezepten aus ganz Deutschland zusammengetragen, die eigentlich alle ohne exotische Zutaten und aufwändige Zubereitungsarten auskommen.
Mein erstes Testrezept war der Kürbisstampf mit Apfel-Lauch-Gemüse und Haselnüssen, der sowohl optisch durch die farbenfrohe Orange-Grün Kombi als auch geschmacklich voll überzeugt hat.

Die Petersilie sollte eigentlich fritiert werden – was sicher auch noch einen schönen Knusperkontrast gibt zum weichen Püree, ich hatte aber gerade kein Öl zum Fritieren da und hab sie dann einfach pur darüber gestreut, auch gut.

Ergänzt habe ich das Gericht noch um etwas gebräunte Butter, die ganz am Schluss über den Stampf gegeben wird und sehr gut dazu passt, ebenso wie das Schüsselchen Feldsalat, das es dazu gab.

Zutaten für 2-3 Personen:
Ein kleinerer Hokkaido Kürbis, ca. 1,2 kg
2 Zwiebeln
50 g Butter (ich habe hier etwas weniger genommen und am Schluss noch die gebräunte Butter darüber)
2 EL Honig (auch hier ein bisschen weniger)
1 Sternanis
1 Lorbeerblatt
50 ml Weißwein
400 ml Gemüsebrühe (ich würde hier auch empfehlen, erst mal 350 ml zu nehmen und bei Bedarf noch etwas nachzugießen, sonst könnte das Püree zu flüssig werden)
schwarzer Pfeffer aus der Mühle und Salz
2 EL Haselnüsse, grob gehackt
2 EL Sonnenblumenöl o.ä. (bei mir Rapsöl)
100 g Lauch (hier durfte es dann für mich etwas mehr sein)
1 Apfel
evtl. zusätzlich ca. 30 g Butter, gebräunt

1 Bund Petersilie
Öl zum Fritieren

Hokkaido gut waschen und abbürsten, Kerne entfernen, in große Würfel schneiden. Zwiebeln würfeln. Butter in einem großen Topf aufschäumen, Zwiebel und Kürbis darin andünsten, Honig, Sternanis und Lorbeer unterrühren und dann mit dem Weißwein ablöschen. Brühe dazugeben, mit Salz und Pfeffer würzen und bei kleiner bis mittlerer Hitze im offenen Topf ca. 20-30 Minuten schmoren, bis der Kürbis weich ist.

In der Zwischenzeit die Haselnüsse in einer Pfanne goldbraun rösten, bis sie duften.
Lauch halbieren, waschen und putzen und in feine Ringe schneiden, den Apfel entkernen und ungeschält fein würfeln. In einer Pfanne mit 2 EL Öl ca. 5 Minuten braten, mit Salz und Pfeffer würzen und warm stellen.
Petersilie waschen und sehr gründlich trocknen. Öl zum Fritieren in einem hohen Topf auf ca. 160° erhitzen, Petersilie portionsweise knusprig fritieren, danach abtropfen lassen und salzen.
Sternanis und Lorbeer beim Kürbis entfernen (ich habe den Sternanis ein bisschen früher entfernt, da ich zu starken Anisgeschmack nicht mag) und alles mit einem Kartoffelstampfer zu einem groben Brei zerstampfen.
Das Lauch-Apfel-Gemüse darüber geben, mit den Haselnüssen bestreuen, die Petersilie darauf und nach Belieben mit etwas gebräunter Butter beträufeln.

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Sternen-Maronenravioli, Portweinbutter, Walnuss-Preiselbeerpesto und Speckknusper

Nur noch 4 Tage bis Weihnachten, heute öffnet sich Türchen Nr. 20!

Der kulinarische Adventskalender von Zorra gehört zu meinen persönlichen Highlights in der Weihnachtszeit, denn Zorra und 24 Blogger stecken da hier sehr viel Zeit, Liebe und Mühe hinein, noch dazu gibt es jedes Jahr traumhafte und richtig viele Geschenke zu gewinnen.
Tägliches Vorbeischauen ist hier ein Muss und ich freue mich sehr, dieses Jahr wieder dabei sein zu dürfen!

Für das 20. Türchen dieses wunderbaren Kalenders habe ich mir diese weihnachtlichen Ravioli  ausgedacht und mich dabei gefragt:

Muss es zu den Festtagen immer die volle Fleischpackung sein?
Die Gans, der Truthahn, der große Braten und immer so viele Reste?

Oder darf es auch mal ein fast vegetarisches, leises, aber trotzdem feines und edles Gericht mit Winteraromen sein?
Darf man auch mal mit den Traditionen brechen?
Ja, finde ich.
Geschmack und festliche Gerichte sind keine Frage von großen Fleischportionen.

Weil Weihnachten ist und man sich etwas wünschen darf, wünsche ich mir, dass ich vielleicht noch ein paar letzte Unentschlossene für etwas anderes als die übliche Weihnachtsgans, im schlimmsten Fall aus einem Mastbetrieb ohne Tageslicht, begeistern kann.

Für ein paar mit Liebe hausgemachte Ravioli lasse ich persönlich fast jedes Festtagsfedervieh und jeden Braten stehen, obwohl ich beides natürlich auch mag.
Ganz zu schweigen davon, dass die natürlich doch ein wenig aufwändigere, aber sehr meditative Nudelherstellung ganz schnell vom manchmal nun doch vorhandenen Weihnachtsstress runterbringt.

Eine Füllung aus gerösteten Maronen und cremigem Ricotta, dazu schaumige Portweinbutter, ein Pesto aus Walnuss und Preiselbeeren und das ganze getoppt von knusprigen Speckstreifen – die man natürlich auch weg lassen kann sowie den Kalbsfond durch Gemüsebrühe ersetzen, dann ist das Gericht komplett vegetarisch.

Dieses Rezept ist als kleinere Portion auch sehr gut als Vorspeise geeignet und die Ravioli können problemlos vorbereitet und eingefroren werden.

Ach ja, das Wichtigste habe ich vergessen – die Ravioli sind unglaublich gut und das übliche Völlegefühl entfällt hier komplett.

Die Süße der Portweinbutter, die Röstaromen der Maronen, herb-fruchtiges Walnuss-Preiselbeerpesto und obenauf der knusprig krachelnde Speck – uns zumindest hat dieser Probeteller verzückt, der Rest schläft im Tiefkühler und wartet auf den Einsatz in ein paar Tagen.
Für die schöne Sternform habe ich einen Ravioliausstecher verwendet, der ganz einfach funktioniert hat, bitte aber nicht mit einem normalen Plätzchenausstecher nachmachen, so schließen die Ravioli nicht fest genug bzw. wenn man die Ränder andrückt, geht die Form verloren.

Zutaten für 2 Personen oder für 4 Personen als Vorspeise
Quelle: eigenes Rezept

Teig:

250 g Pastamehl
3 Eigelbe
1 Ei
4 EL Olivenöl

Aus diesen Zutaten einen glatten Nudelteig herstellen, zu einer Rolle formen, in Klarsichtfolie packen und mindestens eine Stunde im Kühlschrank ruhen lassen.

Walnuss-Preiselbeerpesto:
30 g Walnüsse
2,5 EL Wildpreiselbeeren aus dem Glas
2 EL Walnussöl, am besten aus gerösteten Kernen
ein paar Tropfen Himbeeressig oder sonstigen Fruchtessig
Meersalz

Walnüsse und Preiselbeeren mit dem Mixer pürieren, ganz zum Schluss langsam das Walnussöl untermixen, mit Salz  und Himbeeressig abschmecken.

Maronenfüllung:
200 g Maronen, im Ofen geröstet und geschält (oder gleich geröstete kaufen), gehackt
120 g Ricotta
2 EL Petersilie, gehackt
1 Schalotte, fein gewürfelt und in 1 EL Butter angeschwitzt
frisch geriebene Muskatnuss
Salz und Pfeffer

Alle Zutaten für die Füllung gut vermischen, mit Salz, Pfeffer und Muskatnuss abschmecken.

Portweinbutter:
350 ml Kalbsfond
70 ml Portwein, rot
60 g Butter, eiskalt
Salz und Pfeffer

Kalbsfond und Portwein in einem kleinen Topf um die Hälfte einkochen lassen, mit Salz und Pfeffer abschmecken, beiseite stellen

Speckknusper:
60 g Speck in Scheiben oder Pancetta

Den Teig mit der Nudelmaschine sehr dünn ausrollen, jeweils einen Teelöffel von der Füllung daraufsetzen, eine weitere Teigbahn darüber legen und Sterne (oder Kreise) ausstechen. Wenn kein Ravioli-Ausstecher verwendet wird, die Ränder mit einer Gabel fest andrücken.
Den Speck dann in feine Streifen schneiden und in einer Pfanne ohne Fett sehr knusprig braten.
Die Ravioli in gesalzenes Wasser geben und 3-4 Minuten  kochen lassen.
In der Zwischenzeit die Portweinsauce erwärmen und kleine Stückchen der eiskalten Butter mit dem Mixstab unterziehen, bis sie etwas schaumig wird.
Wer will, kann das Preiselbeerpesto leicht erwärmen – muss aber nicht.
Die fertigen Ravioli auf vorgewärmte Teller geben, mit der Portweinbutter übergießen, kleine Kleckse vom Pesto auf den Teller geben und ganz am Schluss den knusprigen Speck darüber.

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Haferflocken-Zimtsterne

Das allerletzte Plätzchenrezept für dieses Jahr…
Zimtsterne, allerdings nicht die klassischen mit  nussigem Teig, sondern ein altes Rezept  mit Haferflocken, also auf eine ganz andere Art.
Ich habe mich erst gefragt, wie das wohl funktioniert mit dem Teig aus Haferflocken und ausstechen, sowohl vorher als auch beim Verarbeiten, aber es hat dann doch – trotz recht filigraner Form – gut geklappt, wobei ich für das nächste Mal doch lieber eine normale Sternform verwenden würde für diesen Teig.

Bis ich dazu gekommen bin, alle Plätzchen zu verbloggen, sind die meisten nun schon aufgegessen und ich überlege, ob ich noch ein paar nachlege, aber irgendwie fehlt mir jetzt auch ein wenig die Lust und möchte gerne ein bisschen faul sein und die restliche Adventszeit einfach nur genießen.

Die Sternchen schmecken ein wenig wie zimtige Müsliriegel, allerdings musste ich den Zimtanteil erhöhen, da ansonsten für mich der Zimt gar nicht rauszuschmecken war.
Und ich würde nächstes Mal die Haferflocken noch kurz in der Pfanne anrösten, dadurch bekommen sie ein schöneres Aroma.

Wer ein paar Kalorien einsparen möchte – diese Variante schlägt um einiges weniger zu Buche als die nussige.

Woher das Rezept stammt? Ich gestehe, ich habe wohl das halbe Buch durchgebacken, es ist das selbe, aus dem alle anderen Plätzchen dieses Jahr hier sind.
Für einen sehr günstigen Preis ein toller Kauf, ich bin zufrieden.

Sterne gibt es übrigens diese Woche noch einmal, allerdings auf eine ganz andere Art und Weise, lasst euch überraschen.

Zutaten:
Für den Teig
:
125 g flüssige Butter
300 g Zucker
1 TL Zimt (ich hab 2 genommen, mit einem schmeckte der Teig überhaupt nicht nach Zimt)
2 mittelgroße Eigelb
1 Päckchen Backpulver
500 g Haferflocken, zart
1 EL Vollkornmehl (normales geht auch)
Saft einer Zitrone
ca. 50 ml Milch

Für den Guss:
1 mittelgroßes Eiweiß
200 g Puderzucker
3-4 Tropfen Bittermandelaroma (mag ich nicht so, deshalb eine Messerspitze Zimt)
Quelle: Die Schätze aus Omas Backbuch – Weihnachtsbäckerei vom Bassermann Verlag

Butter, Zimt, Eigelb, Zucker, Backpulver, Haferflocken, Mehr und Zitronensaft zu einem glatten Teig verkneten, ca 2-3 h Stunden ruhen lassen.
Glatt war bei mir der Teig nicht – nicht irritieren lassen davon. Nach der Ruhezeit einfach so viel Milch dazukneten, bis der Teig sich gut ausrollen lässt.
Auf einer bemehlten Fläche den Teig nun ca. 6-8 mm dick ausrollen. Sterne ausstechen und auf ein mit Backpapier ausgelegtes Blech legen.
Ofen auf 160° vorheizen (Umluft 140°).
Eiweiß aufschlagen, nach und nach den gesiebten Puderzucker hinzufügen und den Zimt. Der Guss sollte nicht zu flüssig sein, sondern eher fest, sonst verläuft er beim Backen, im Zweifelsfall noch etwas Puderzucker hinzugeben.

Im vorgeheizten Ofen ca. 15-17 Minuten auf mittlerer Schiene backen. Nach dem Backen auf ein Gitter ziehen und gut auskühlen lassen.
Mit einem Messer gleichmäßig auf den Sternen verstreichen.

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