Walnuss-Zitronen-Linguine von Ottolenghi – mal wieder fleischlos glücklich

Der Fleischatlas 2014 ist ja gerade erschienen und ich kann jedem Fleischkonsumenten einen Blick hinein nur empfehlen.
Weltweit kontinuierlich steigender Konsum, mit verheerenden Folgen für Umwelt und natürlich für die Tierhaltung.
Wenn ich lese, dass der größte amerikanische Vermarkter für Schweinefleisch 42 Millionen Tiere in einer einzigen Woche schlachtet, wird mir kotzübel.
Auch in China und Indien steigt der Verzehr von Fleisch stetig an.

Ich persönlich glaube nicht, dass der momentane Trend zum Veganismus die Lösung dieser Probleme sein wird, zu aufwändig ist die konsequente Umsetzung dieser Lebensweise, zu viel von Verzicht geprägt (ich lese auch gerade sehr interessiert den Selbstversuch von Katharina Seiser
21 Tage vegan leben bzw. essen).
Mir fällt auch vermehrt ein Lifestyle-Veganismus auf, ohne wirkliche ethische Überzeugung, dafür mit relativ vielen industriell hergestellten Produkten.

Aber ich wünsche mir so sehr, dass in den Köpfen ein Umdenken beim Thema Fleisch stattfindet. Man muss nicht unbedingt „hin zu“, ein „zurück zu“ würde schon sehr viel bewirken.
Zurück zu den Zeiten, in denen es nur ein-, zweimal die Woche Fleisch gab, zurück zu einem richtigen Suppenhuhn, dass dann auch gerne mal ein paar Tage mehr auf dem Buckel haben darf, dafür eben etwas länger gekocht werden muss, aber eine köstliche Suppe produziert.

Ein guter Grund, hier auch schon wieder ein vegetarisches Rezept zu veröffentlichen, und was für eines.

Pasta mit Walnüssen und Zitrone, mal wieder vom Herrn Ottolenghi.
So simpel und so gut!
Stiebitzt habe ich das ganze bei der Turbohausfrau, vielen Dank noch mal Susi!

Es hat tatsächlich so gut geschmeckt, dass Herr Kamafoodra die gleiche Pasta am Tag darauf unbedingt noch mal essen wollte. Was wir dann auch getan haben, ohne mit der Wimper zu zucken, es war genauso köstlich wie davor.

Zitronen aus Südeuropa haben ja gerade Hochsaison und passen wunderbar zu den herben, gerösteten Walnüssen.
Ein ordentliches Stück Butter noch, ein wenig Sahne, viel schwarzen Pfeffer und etwas Parmesan, in ein paar Minuten ist das Essen fertig.
Da ich leider mit einem erklärten Salbeihasser zusammenlebe, habe ich diesen durch eine ganz kleine Knoblauchzehe ersetzt und dafür noch etwas Schnittlauch darüber gestreut, das passte auch prima.
Manchmal sind eben die ganz simplen Dinge die besten und wenn sie dann noch bei großem Hunger in 15 Minuten auf dem Tisch stehen – perfekt.

60 g Walnüsse, grob gehackt
30 g Butter
10 g Salbeiblätter (ersetzt durch eine sehr kleine Knoblauchzehe)
1 Bio-Zitrone, davon Schale und Saft
3 EL Schlagsahne
Salz
schwarzer Pfeffer
300 g Linguine
50 g Parmesan, gehobelt
ca. ein halber Bund Petersilie, gehackt und nach Belieben noch frisch gehackter Schnittlauch

Backofen auf 160° heizen, Walnüsse auf einem Backblech ausbreiten und ca. 10 Minuten rösten, dann herausnehmen und zum Abkühlen beiseite stellen.
Linguine kochen, währenddessen die Sauce zubereiten. Vom Nudelwasser 2 Schöpfer aufheben.

Eine Bratpfanne erhitzen und die Butter hineingeben. Eine Minute brutzeln lassen, den Salbei bzw. Knoblauch dazugeben und zwei weitere Minuten braten, bis die Butter schön braun wird.
Zitronenschale, Schlagsahne, mit Salz und reichlich schwarzem Pfeffer abschmecken, kurz aufkochen lassen, damit die Sauce ein wenig eindickt.
Nicht zu lange, sonst gerinnt die Sauce.

Wenn die Nudeln fertig sind, das beiseite gestellte Kochwasser zur Sauce geben und alles ein wenig reduzieren. Nüsse, Nudeln, Parmesan, Zitronensaft und Petersilie dazugeben, alles gut vermengen, fertig.

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23 Kommentare zu Walnuss-Zitronen-Linguine von Ottolenghi – mal wieder fleischlos glücklich

  1. Eva sagt:

    Mir wird auch schwummrig, wenn ich lese, dass jeder Deutsche durchschnittlich gut 60 kg Fleisch pro Jahr verzehrt. Ich habe mal nachgerechnet, das wären so 170 g pro Tag. Darauf komme ich jedenfalls so schnell nicht, zumal es auch hier eben oft fleishclos zugeht. Die Walnuss-Zitronen-Linguine haben mich bei Susi auch schon sehr angelacht und werden nächste Woche verkostet. 🙂
    Liebe Grüße,
    Eva

  2. Susanne sagt:

    Ich habe grade einen Mini-Selbstversuch hinter mir….für eine Rezension. Relativ viele Soja-Produkte habe ich dafür gefuttert. Und mich gefragt, was denn nun wäre, wenn alle Fleischesser der Welt das Fleisch durch Sojaprodukte ersetzen würden. Ich glaube auch, dass man am besten fährt, wenn man Ausgewogenheit walten läßt – und auf nachhaltiges Wirtschaften achtet.
    Solche fleischlosen Gerichte wie diese Pasta könnte ich ohnehin jeden Tag essen – wie bei Eva stehen sie auch auf meiner Liste 🙂

    • Britta sagt:

      Soja ist ja aber auch nicht unumstritten und zu viel davon kann sich auch auf den Hormonhaushalt auswirken… find ich auch nicht, dass das in diesen Massen sein muss 😉

  3. Pasta ganz nach meinem Geschmack! Toll 🙂

  4. Bei Dir jetzt auch! Diese Linguine haben mich schon bei Susi angelacht, jetzt muss ich aber wirklich bald zur Tat schreiten 😉

  5. Ich nochmal 😉
    Jetzt habe ich mir die Rezept-Zutaten genauer angeschaut… 300 g Linguine für 2 Personen??? 300 g getrocknete Nudeln? Das erscheint mir aber sehr viel….

    • Britta sagt:

      Öhhh… nee, für uns nicht *schäm* das hat ziemlich genau gepasst… gut, es gab auch keinen Salat dazu, vielleicht deshalb.

  6. Sandra Gu sagt:

    Die hatten mir bei der Turbohausfrau auch schon so gut gefallen! Stehen schon auf der ToDo-Liste, mit etwas Glück klappt es diese Woche noch 😀

    Unseren Fleischkonsum haben wir auch schon lange runter gefahren, 2-3x die Woche und gut ists. Dafür dann „gutes“ Fleisch. In der Regel kaufe ich hier auf dem Bauernhof, da stehen die Kühe auf der Wiese vor dem Hof – keine langen Transportwege. Es muss nicht immer Bio sein, in diesem Fall bevorzuge ich regionales 🙂

    • Britta sagt:

      Da hast du Recht. Regional und aus guter Haltung ist meistens besser als Bio von sonstwo mit langem Transport 🙂
      Ausreden gibt es bei dieser Pasta nicht, die geht wirklich arg schnell 😀

  7. Da schau her, da sind sie ja, die Sucht-Nudeln! 🙂
    Die 300 g für 2 Leute haben wir auch problemlos verputzt. Mich hat gerade das schlechte Gewissen gepackt, als ich in einem anderen Blog gelesen habe, dass für einen Nudelauflauf 250 g für 4 Personen verwendet werden.

    Aber der Herr Otto empfiehlt auch die 300 g für 2 Personen, also habe ich quasi nur nach Anweisung gehandelt … 😉

    • Britta sagt:

      Jaa… Sucht-Nudeln, wie wahr 😀
      Also wir fanden die 300 g auch ganz locker zu bewältigen, wir gehen uns jetzt beide eine Runde schämen 😉

  8. ninive sagt:

    Solche ähnlichen Nudeln hab ich früher auch schon mal gemacht, sind vollkommen in Vergessenheit geraten- sowas! Danke fürs Auffrischen…. wobei ich mich dunkel erinnere dass da Schweinefilet mit drin war (g)- da sind wir beim Thema Fleisch. Im Schnitt 170g täglich esse ich nie im Leben- bedingt durch meinen Eisenmangel achte ich momentan darauf mehr Fleisch zu essen, was bedeutet wenns hochkommt 3x die Woche. Und stelle fest es kommt mir schon bald zu den Ohren raus…. normal gibt es nichtmal jede Woche welches. Wenn dann aber von hoher Qualität, Rinder aus der Gegend, Wild aus den hiesigen Wäldern, um Fabrik-Fleisch mache ich einen großen Bogen. Das geht hier auch einfach, mit den vielen Direkt-Vermarktern und einigen Metzgern mit eigener Schlachtung- den Luxus hat nicht jeder.
    Heut gibts übrigen Salat… gänzlich fleischlos.

  9. Juliane sagt:

    Da hast Du uns aber wieder ein leckeres Rezept vorgestellt!! Bin ja eh ein großer Fan von Herrn O. und da habe ich nicht lange gefackelt und das Ganze gestern Abend nachgekocht -auch mit mindestens (!) 300g Nudeln und einem oder zwei Extra EL Sahne…und ich schäme mich gar nicht ;-)! Was soll ich sagen: wir waren begeistert!!! Kommt in meine Top10-Liste für schnelle, einfache, aber superleckere Gerichte. Danke schön!

  10. Kaja sagt:

    Ich lebe unter der Woche fleischlos und nur am Wochenende kommt Fleisch auf den Tisch. Dafür aber hochwertiges aus der Region, das ruhig auch mal etwas mehr kostet, die Tiere dafür aber gut gelebt haben. Fleisch sollte einfach wieder atwas besonderes und kein Alltagsprodukt sein.

    • Britta sagt:

      Ja, so ähnlich mach ich das auch. Ich hab das große Glück, dass ich auch in der Mittagspause viele Möglichkeiten habe, vegetarisch sehr lecker zu essen 🙂

  11. Kathi sagt:

    Moin, keine Ahnung, ob du das hier noch liest, ist ja auch schon etwas länger her, dass das Rezept vorgestellt wurde. Habe die Sucht-Nudeln nachgekocht, war sehr, sehr lecker – habe nur einen kleinen Rest für die Arbeit übrig gehabt, obwohl ich wirklich reichlich gekocht hatte. Mir ist nur folgendes passiert: Im Rezept steht ja, dass der Parmesan mit in die Soße gegeben werden soll. Dies hatte bei mir zur Folge, dass Parmesan und Nüsse eine Melange eingegangen sind, die zwar sehr lecker war, optisch aber eher zu „ugly food“ gehören könnte. Auch blieb der Parmesan an Schüssel und Besteck kleben, was ich sehr schade fand und außerdem mühsam beim Putzen hinterher. Gibts da einen Trick oder bin ich zu kleinlich? Hab mir schon überlegt, den Parmesan beim nächsten Mal (und das wird es definitiv geben) einfach auf den Tisch zu stellen und jeder bedient sich selbst.
    Also vielen Dank für das tolle Rezept! LG Kathi

    • Britta sagt:

      Kann man natürlich auch machen, danach darüber, aber für den Geschmack ist das direkte Mischen schon besser… wie z. B. bei Carbonara ja auch. Ja, klebt ein bisschen, am besten gleich mit Wasser einweichen, dann geht es leichter sauber 🙂

      • Kathi sagt:

        Alles klar, vielen Dank für die Antwort. Ich schau noch ein bisschen nach ein paar Rezepten für den Urlaub 🙂 – da gabs noch was mit gefüllten Spitzpaprika, das klang auch lecker und sah vor allem auf den Fotos sehr toll aus.

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