Satini Coco, Farata und Cari Poisson (Fisch-Curry) aus Mauritius

Farata.
Ein magisches Wort für uns, besonders für den Mann im Haus… verbergen sich doch dahinter dünne, blättrige, weiche kleine Fladenbrote aus Mauritius. Sie werden traditionell zu Curries oder Dhal gegessen, wir fanden sie aber auch mit, ähem, diversem Süßkram äußerst attraktiv.

Der Teig dafür besteht nur aus Mehl und Wasser, wird zu einem Kreis ausgerollt, der mehrfach gefaltet und zwischendurch immer wieder mit Öl oder flüssigem Ghee bepinselt wird. Dadurch bekommt er eine an Blätterteig erinnernde Konsistenz.
Singh, der nette indische Chefkoch unseres Hotels zeigte mir dieses Mal genau, wie man die Farata richtig macht und ich habe meine Fehler des letzten Kopierversuchs gleich identifiziert. Ich habe die gefalteten Teigfladen erstens nicht mit Öl bepinselt und zweitens hatte ich meine Pfanne viel zu stark erhitzt. Am besten eignet sich eine Eisenpfanne auf mittlerer Hitze.

Satini Coco.
Hört sich schon wundervoll exotisch an, oder?
Ist es auch. Ein Kokosnuss Chutney, Chutney heißt auf Créole Satini.
Ganz einfach, mit frischer Minze, Chili, Tamarinde, Knoblauch und frischer Kokosnuss. Bitte auf keinen Fall die getrockneten Raspel nehmen, der Geschmack und Konsistenz würde leiden.
Ich hatte das Glück, immer noch ein paar Tamarindenschoten aus dem Urlaub zu haben, die Paste aus dem Asialaden tut es aber genauso gut und ist nicht so mühsam herauszukratzen.

Cari Poisson, das Fisch-Curry.
Das besondere an einem mauritischen Curry ist, dass Knoblauch und Ingwer zusammen zu einer feinen Paste gemahlen werden, dass fast immer Tomaten enthalten sind und dass es meistens nicht oder nur wenig scharf ist.
Die Paste wird mit einem Masalapulver (das meistens kein Chili enthält) zusammen angebraten. Wenn man kein mauritisches Masala zur Hand hat, kann man ein sehr mildes Currypulver ohne Schärfe dafür verwenden.
Eigentlich wird der Fisch für ein Cari Poisson meist erst frittiert und dann in die Sauce gegeben, ich habe ihn aber einfach kurz in der Sauce ziehen lassen.
Ach ja, das Curry No. 2 solltet ihr vielleicht vermeiden, falls ihr mal dort seid. Es ist nämlich ein Curry mit Affe…

Eigentlich wollte ich mit diesem Rezept einen grauen und kalten Novembertag etwas bunter machen, aber was da draußen momentan los ist, erinnert ja eher an September… herrliche Sonne und 17°.
Genießen wir es, kalt wird es sicher schnell genug! Und bunt ist immer gut.

Für das Satini Coco:
Fleisch 1/2 frischen Kokosnuss
einige Zweige Minze
2-3 kleine scharfe Chilis, frisch oder getrocknet
1 kleine Knoblauchzehe
1 TL Tamarindenpaste
Salz
etwas warmes Wasser

Das Kokosnussfleisch grob raspeln, mit den Minzeblättern, Chilis, Knoblauch und Tamarinde und ein wenig warmem Wasser in einen Blender geben. Nicht zu fein pürieren. Mit Salz abschmecken.

Farata für 2 Personen:
Einen Haken hat mein Teigrezept: ich habe keine exakten Mengenangaben.
Für 2 Personen nimmt man ca. 250 g Mehl und fügt dann nach und nach lauwarmes Wasser hinzu, bis ein geschmeidiger, gut knetbarer Teig entsteht. Wenn es zu viel Wasser ist, einfach noch ein wenig Mehl hinzufügen.
Den Teig 10 Minuten kneten und dann 30 Minuten ruhen lassen.

Fertigen Teig in kleine, gleichmäßige Kugeln teilen und je zu einem Kreis ausrollen.

Die Oberseite mit Öl/Ghee bepinseln. In der Hälfte falten:

Dann nochmals falten:

Nochmals zu einem Kreis ausrollen und die Prozedur noch einmal wiederholen, dann nochmals kurz ausrollen, mit Öl bepinseln und in einer Eisenpfanne auf mittlerer Hitze backen, bis das Brot nicht zu dunkle braune Flecken bekommt.

Für das Cari Poisson:
400 g festes weißes Fischfilet
1 kleine Zwiebel, ein feine Scheiben geschnitten
2 kleine Tomaten
1 daumengroßes Stück frischer Ingwer, geschält
2 Knoblauchzehen
2,5 TL mauritisches Masala oder sehr mildes Currypulver
Salz
Chili und Knoblauch entweder im Mörser oder in einem Blender zu einer feinen Paste pürieren.
Den Fisch in Stücke schneiden. Strunk der Tomaten entfernen und diese in Würfel schneiden.
Öl in einer Pfanne/Wok erhitzen, Zwiebel darin anbraten, Knoblauch-Ingwer Paste danach dazugeben. Masala hinzufügen und kurz anrösten, ebenso die Tomaten  und kurz köcheln lassen. Eine Tasse Wasser oder evtl. auch ein wenig mehr hinzugeben, so dass eine cremige Konsistenz entsteht. Mit Salz abschmecken, die Fischstücke hineingeben und kurz garziehen lassen.
Mit dem Satini und Farata servieren, man benutzt das Brot als „Besteck“.

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14 Kommentare zu Satini Coco, Farata und Cari Poisson (Fisch-Curry) aus Mauritius

  1. Bentolily sagt:

    Ich könnte dahin schmelzen…
    Hast Du eine Bezugsquelle für Mauritius Massala, für die man nicht bis Mauritius reisen muss? Meine Bestände gehen zur Neige. Die meisten hier erhältlichen Curry-Mischungen enthalten Bockshornklee (mag ich nicht/vertrag ich nicht), mein mitgebrachtes Curry war ohne Bockshornklee und deutlich leckerer.

  2. Eva sagt:

    Die Farata werden unbedingt getestet. Ich bin ja eh für Teigspielereien aller Art zu haben. Bis es hier wieder Curryzeit wird, dauert es allerdings noch ein wenig. 😉
    Liebe Grüße,
    Eva

  3. Eline sagt:

    Tolles Essen! Ich habe heuer auch mal Paratha (die sind wohl das indische Vorbild für die Mauritius-Variante Farata) gemacht.Falls es dich interessiert: http://www.kuechentanz.com/2015/03/vorspeise-vom-indischen-menu-karotten.html
    Ich habe mein österreichisches Gen nicht in den Griff bekommen und den Teig ganz dünn und vielblättrig gefaltet 🙂 Das war dann kein Farata mehr, aber ganz fein!

    • Britta sagt:

      Oh ja, das war wohl das indische Vorbild! Viele Dinge sind fast gleich, heißen aber auf Créole einfach anders. Das Coconut Chutney fand ich auch sehr toll. Ganz einfach, aber so gut.

  4. Lara sagt:

    hmmm, lecker. Ich liebe Fladenbrote in allen Varianten, und in Nepal haben wir etwas ganz ähnliches bekommen, wodurch das Frühstück ca. zwei Stunden lang wurde… ähem.
    Mit frischer Kokosnuss meinst du aber nicht die junge, grüne, oder? Sondern die braune, getrocknete? Ich wüsste nämlich gar nicht, wo man die grüne in unseren Gefilden finden könnte. Mit dem Curry werde ich ein bisschen rumspielen, um es Vegetarier-und-Tomaten-Allergiker-freundlich zu gestalten, aber insgesamt klingt es toll! Lieben Gruß, Lara

    • Britta sagt:

      Ja, klar, die normale braune, nur nicht die getrockneten Raspeln. Wobei es manchmal in dem riesigen Asialaden in der Nähe auch grüne gibt. Du kannst dazu auch ein schönes schlichtes Dal machen, das passt auch sehr gut 🙂

  5. Sandra Gu sagt:

    Die kleinen Fladen werden auf alle Fälle mal probiert, Ghee hab ich noch da – perfekt!
    Und ob das Curry auch mit Lachs geht? Den hätte ich noch im Gefrierfach vom letzten Großeinkauf…

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