Kaiserwetter und Kunigundenmarkt in Neustadt/Weinstraße 2013

Auch dieses Jahr, beim heutigen Kaiserwetter hier in der Region, war ein Besuch auf dem Kunigundenmarkt in Neustadt an der Weinstraße wieder ein Muss, auch über den letzten hatte ich hier schon berichtet.

Slow Food und Delikatessen aus allen möglichen europäischen Ländern und aus der Region, das Besondere hier ist, dass die Aussteller wechseln.
Nicht nur von Jahr zu Jahr, sondern auch von Wochenende zu Wochenende und die Fläche wurde um einen weiteren kleinen Hof erweitert.
Eine Übersicht, welche Aussteller wann zu finden sind, gibt es hier, auch wenn ja leider nur noch das nächste und damit letzte Adventswochenende für einen Besuch bleibt.

Während der „normale“ Weihnachtsmarkt in Neustadt, um den der Kunigundenmarkt herum angesiedelt ist, mit einer künstlichen (!) Mini-Eisbahn und wenigen nicht sehr attraktiven Ständen nicht gerade glänzt, verbergen sich in den kleinen Höfchen drumherum wieder so einige Schätze, Snacks und Getränke fernab von der üblichen Bratwurst.

Alte Bekannte wie Arista Öle mit hochwertigen Ölen und Essigen und der unglaublich nette Käsemann aus Österreich:

Englische Spezialitäten und Nougat de Montelimar sowie ganz frisch gebrannte Mandeln mit himmlischem Duft:

Lust auf ein Gläschen Champagner und ein paar frische Austern?
Oder lieber ein Eau de Vie aus dem Elsass?

Die netteste und hilfbereiteste Ausstellerin mit tollen Spezialitäten von kleinen Manufakturen aus Italien, wenn ich nicht noch genügend in dieser Richtung zu verbrauchen hätte, hätte ich mich hier bei „La Perla del Gusto“ sicher eingedeckt:

Salami- und Schinkenspezialitäten vom Ibericoschwein:

Oel de Vie, hier aus der Region, mit allen möglichen Olivenölspezialitäten, mediterraner Feinkost und herrlichen Paninis:

Und hier kommt mein persönlicher Lieblingsstand, verborgen in einem schummrigen
kleinen Gewölbekeller, die Italiener aus dem Piemont, die dieses Jahr eine Art Dolmetscherin dabeihatten, letztes Jahr gestaltete sich die Kommunikation ein bisschen schwieriger.
Wunderbare Salami, Haselnüsse und Torta di Nocciole, Robiolakäse, in den sich Herr Kamafoodra schwer verliebt hat, alles frisch und relativ günstig aus dem Piemont:

Trüffelöl? Trüffel im Glas?
Auf gar keinen Fall, schon gar nicht, wenn es so wunderhübsche kleine weiße Albatrüffel, ebenfalls frisch aus dem Piemont gibt, dieser kleine Schatz durfte gleich mit nach Hause und wird hier sehr bald ganz schlicht mit ein paar Nudeln serviert werden.
Letztes Jahr hatten sie leider aufgrund der zu hohen Preise keine im Gepäck.

Auch dieses Jahr war er wieder schön, der Kunigundenmarkt, ich hoffe, auch der diesjährige Spaziergang mit mir hat euch ein bisschen gefallen und wünsche euch noch eine schöne und entspannte Adventszeit.

 

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Omas Graupensuppe

Ich weiß nicht wie es euch geht, aber zwischen den ganzen Stollen, Plätzchen, Keksen und Lebkuchen brauche ich unbedingt auch mal wieder etwas deftiges, bei mir momentan am allerliebsten Suppen.

Diese hier gehört eindeutig zu den Gerichten, die stark polarisieren, die gute alte Graupensuppe.

Während man die einen damit jagen kann, ist sie für die anderen ein Genuss und ein Stück Kindheit.
Ich gehöre zur zweiten Fraktion und ganz besonders zur Weihnachtszeit mag ich nostalgische Gerichte, die so schon meine Mutter, Oma und Uroma gekocht haben.
Die genau gleiche Suppe ist für meinen Vater leider mit Erinnerungen an die schlimme Kriegszeit behaftet und er gehört somit zur anderen Seite.

Wie subjektiv das Genussempfinden doch immer ist und von so vielen Faktoren beeinflusst, gemeinsam haben wir wohl aber alle, dass wir Gerichte aus glücklichen Kindheitstagen, die wir damals schon mochten, heute genauso schätzen.

Bei manchen ist das der Grießbrei, ein Stück Kuchen mit Milch, Spinat mit Fischstäbchen, bei mir sind es ganz oft herzwärmende Suppen, besonders im Winter.

Dieses Rezept hier habe ich aus der Erinnerung gekocht und ich weiß jetzt gar nicht mehr genau, ob es denn von meiner Oma war oder von meiner Mutter, die es wiederum von ihrer Großmutter, also meiner Uroma hat… Egal, es schmeckt.
Die Graupen werden hierfür in Butter leicht braun geröstet, „gebrannt“,  das intensiviert das Aroma der Gerste.
Ein Muss an dieser Suppe ist für mich Maggiwürze – gehört hier unbedingt rein!
Und auch das Gemüse soll schön weich sein und keinesfalls bissfest, diese Suppe ist eben old-fashioned durch und durch.

500 g Rinderbrust
1 kleine Beinscheibe mit möglichst viel Mark
1 Zwiebel
1 kl. Kohlrabi oder 1/2 Knollensellerie, nach Geschmack
3 Karotten
einige Pfefferkörner und Wacholderbeeren
1 kleine Stange Lauch
1 – 2 Handvoll Erbsen TK
150 g Graupen
2 EL Butter
Salz und Pfeffer
flüssiges Maggi nach Geschmack
frischer Schnittlauch

Zwiebel mit Schale halbieren, ein Stück Alufolie auf die Herdplatte legen und darauf die Zwiebel dunkel anrösten. Rinderbrust und Beinscheibe in ca. 2,5 l kaltem Wasser aufsetzen, Zwiebel mitsamt Schale, eine ganze Karotte und einige Pfefferkörner sowie Wacholderbeeren dazugeben.
Das ganze ca. 2 Stunden auf kleiner Hitze köcheln lassen. Wenn die Flüssigkeit zu wenig wird, evtl. etwas Wasser nachgießen.
Fleisch und Beinscheibe herausnehmen.

Kohlrabi in kleine Würfelchen, restliche Karotten in Scheiben schneiden, den Lauch in feine Ringe.
In einem mittelgroßen Topf Butter zerlassen, die Graupen darin anrösten, bis sie eine schöne braune Farbe haben und duften.
Mit ein bis zwei Suppenkellen von der Brühe ablöschen und dann in den Topf mit der Brühe geben. Nach 20 Minuten Kochzeit das restliche Gemüse hinzugeben und alles noch mal weitere 25 – 30 Minuten köcheln lassen, bis Gemüse und Graupen weich sind.
In der Zwischenzeit das Fleisch klein schneiden (von der Beinscheibe nehme ich nur die schöneren Stücke) sowie Mark aus dem Knochen kratzen und beides in die Suppe geben.
Vor dem Servieren mit frischem Schnittlauch bestreuen.

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Butter-Haselnussrollen mit Marzipan

Und gleich das nächste Plätzchenrezept.
Während viele jetzt erst anfangen zu backen, war ich dieses Jahr recht früh dran und es ist schon einiges aufgegessen bzw. verschenkt… das heißt, ich muss wohl noch mal nachlegen.
Marzipanhasser müssen leider mal schnell wegsehen – es ist nämlich schon wieder welches in diesen saftigen Schnecken enthalten, ich mag es einfach zu gerne!

Meine persönliche Weihnachtsstimmung läuft inzwischen auf Hochtouren, ich bin bestens gelaunt, auf der Fahrt zur Arbeit läuft „Christmas with the Rat Pack“, die schönen Weihnachtsmärkte bei uns in der Vorderpfalz werden unsicher gemacht, ich hatte schon eine tolle Weihnachtsfeier mit grandiosem Essen und guter Stimmung und zuhause gibt es Kerzenlicht, heiße Schokolade, Glühwein und ein gutes Buch.

Tatsächlich, dieses Jahr ist bei meinen sämtlichen Plätzchen überhaupt nichts schiefgegangen, im Gegenteil.
Während meine früheren Versuche (die allerdings auch schon teilweise 20 Jahre her sind…) gerne mal in die Hose gegangen sind, selbst vom Hund verschmäht wurden oder erst bei der Endverarbeitung aufgefallen ist, dass ja das Mehl vergessen wurde, ist dieses Jahr tatsächlich alles ohne Missgeschicke gelungen, ich frage mich, ob das einer der Segen des Älterwerdens ist, von wegen Geduld und so.

Diese rustikalen und schlichten Haselnussschnecken sind aber auch wirklich sehr einfach zu backen und auch für Grobmotoriker geeignet, auf einen sehr buttrigen Mürbeteig wird eine köstliche Masse aus Haselnuss, Marzipan und einem Hauch Zimt gestrichen, das Ganze wird aufgerollt und einfach in Scheiben geschnitten.

Zutaten für ca. 80 Stück:
Für den Teig:
300 g Mehl, Type 405
150 g Zucker
1 Prise Salz
100 g weiche Butter
100 g weiches Butterschmalz
3 mittelgroße Eigelb
1 EL Arrak oder Rum
abgeriebene Schale von einer halben Biozitrone

Für die Füllung:
200 g Marzipan-Rohmasse
2 mittelgroße Eiweiß
2 EL Arrak oder Rum
200 g gemahlene Haselnüsse, leicht angeröstet bis sie duften
1/2 TL Zimt
etwas Wasser

Außerdem:
1 mittelgroßes Eiweiß
80 g Zimt-Zuckermischung

Quelle: Die Schätze aus Omas Backbuch – Weihnachtsbäckerei vom Bassermann Verlag

Mehl, Zucker, Salz, Butter, Eigelb, Butterschmalz, Arrak und Zitronenschale zu einem glatten Teig verkneten (Achtung, nicht zu lange, nur so viel wie nötig).
In Frischhaltefolie packen und für mindestens 1 h im Kühlschrank kühlen.

Zwischenzeitlich die Füllung vorbereiten: Marzipan in Stückchen schneiden und mit Eiweiß und Arrak/Rum glatt rühren. Zimt zugeben und ganz am Schluss die Nüsse unterheben. Die Masse sollte streichfähig sein, falls sie noch zu zäh ist, ein paar Tropfen Wasser unterrühren.

Teig halbieren und auf einer bemehlten Fläche zu einem Rechteck von ca. 30×20 cm ausrollen. Nussfüllung daraufstreichen und von der langen Seite her aufrollen.
Beide Rollen nochmals in Frischhaltefolie packen und 60 Minuten kühlen.
Anschließend die Außenseiten mit dem verquirlten Eiweiß bestreichen und in der Zimt-Zucker-Mischung wälzen (ich habe den Zimt-Zucker obenauf gegeben, würde aber nächstes Mal diese Variante mit dem Rand bevorzugen).
Den Ofen auf 190° vorheizen.
Nun mit einem sehr scharfen Messer in Scheiben von ca. 0,7 cm Dicke schneiden, diese auf ein Blech mit Backpapier legen.

Die Schnecken im vorgeheizten Backofen ca. 10-12 Minuten auf mittlerer Schiene backen, danach auf einem Gitter auskühlen lassen.

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Elisenlebkuchen

Es geht hier gleich weiter im Weihnachtsprogramm – mit einem weiteren, jahrhundertealtem Klassiker, dem originalen Elisenlebkuchen.
Diese Lebkuchen sind unglaublich saftig  dank Unmengen von Nüssen und Orangeat, Mehl wird in fast homöopatischen Dosen verwendet und das ist auch gut so.
Wenn man dieses Rezept ausprobiert hat, möchte man nie wieder welche kaufen, zumal sie  überhaupt nicht schwierig herzustellen sind.

Nicht umsonst gelten die Elisenlebkuchen als Ferrari unter ihresgleichen, sie müssen einen Mindestanteil von 25% Nüssen aufweisen und dürfen wie erwähnt nur sehr wenig Mehl enthalten.

Wie sie zu ihrem Namen gekommen sind?
Ein Nürnberger Bäcker soll sie nach seiner geliebten Tochter Elisabeth benannt haben, die schwer erkrankt war.
Der Bäckermeister setzte auf die heilsame Kraft orientalischer Gewürze und kombinierte diese mit nahrhaften und fettreichen Nüssen – der Legende nach überwand Elisabeth mit  diesem besonderen Gebäck tatsächlich die schwere Krankheit.
Ein Leb-kuchen also, im wahrsten Sinne des Wortes.
Belebt fühlt man sich übrigens schon beim Backen, wenn der Duft von Zimt, Muskatblüte, Nelken und Kardamom durch die ganze Wohnung zieht…

Auch dieses Rezept ist aus dem Buch „Die Schätze aus Omas Backbuch – Weihnachtsbäckerei“, dieses ist allerdings nicht von einer Omi, sondern von Onkel Hans.

Das besondere daran? Onkel Hans war Bäcker- und Konditormeister und betrieb eine traditionsreiche Backstube in Rotthalmünster.
Man merkt es diesem Rezept an, dass es aus Profihand ist, es ist einfach perfekt abgestimmt und außer der Zähigkeit des Teiges, die bei Lebkuchen relativ normal ist, sehr einfach zu verarbeiten.

Das Ergebnis ist toll – einzig bei der Kuvertüre ist mir ein kleiner Fehler unterlaufen, an dem ich selbst schuld bin, ich befürchte, ich habe sie ein wenig zu heiß werden lassen, denn trotz zweimaligem Erwärmen ist die Schokoladenglasur nicht so perfekt geworden, wie ich es mir gerne gewünscht hätte.

Macht euch auch gleich noch auf zwei weitere Rezepte aus diesem Buch gefasst – alle sind gut gelungen und schmecken wunderbar!

Zutaten:
(mit den hier angegeben Mengen gibt es einen Riesensatz Lebkuchen, nachdem wir nur zu zweit sind, habe ich nur 2/3 des Teiges zubereitet)

Für den Teig:
175 g gemahlene Haselnüsse
175 g geschälte, gemahlene Mandeln
250 g Marzipanrohmasse
7 Eiweiß (Größe M)
450 g Zucker
140 g Puderzucker
175 g Mehl, Type 405
1 TL Hirschhornsalz
175 g fein gehacktes Orangeat
50 g fein gehacktes Zitronat
1 TL gemahlene Muskatblüte
3 TL Zimt
2 TL gemahlene Nelken (ich habe etwas weniger genommen, da ansonsten die Nelke zu dominant wird)
1/2 TL gemahlener Kardamom (hier habe ich etwas mehr genommen)
(ich habe noch 1 TL gemahlenen Ingwer hinzugefügt)
abgeriebene Schale einer unbehandelten Zitrone
50 g Aprikosenkonfitüre

Außerdem:
Oblaten (50-70 mm Durchmesser)
100 g Zartbitterkuvertüre
150 g Puderzucker
geröstete Mandelblättchen

Haselnüsse und Mandeln in einer großen Pfanne kurz rösten, bis sie duften. Marzipan zerkleinern und mit 2 Eiweiß glatt rühren, danach in einen größeren Topf geben.
Nüsse, Mandeln, restliche Eiweiße, Zucker und Puderzucker dazugeben, alles bei mittlerer Hitze unter Rühren erwärmen, bis sich am Topfboden eine weiße Schicht bildet, Topf von der Platte nehmen und ca. eine halbe Stunde abkühlen lassen.
Orangeat und Zitronat sehr fein hacken (ich habe es im Zerkleinerer geschreddert), zu der Masse im Topf geben. Mehl mit Hirschhornsalz mischen, sieben und mit den Gewürzen, der Zitronenschale und der Konfitüre unter die Masse rühren (das wird jetzt ein bisschen zäh und schwerer zu rühren).

Mit einem angefeuchtet Esslöffel kleine Häufchen auf die auf ein Backpapier gelegten Oblaten setzen und mit einem ebenfalls angefeuchteten Messer kuppelförmig verstreichen.
30 Minuten antrocknen lassen, in der Zwischenzeit den Ofen auf 180° vorheizen (Umluft 160).
Danach ca. 18-20 Minuten (ich fand 18 völlig ausreichend) auf der mittleren Schiene backen, danach auf einem Kuchengitter abkühlen lassen.
Aus dem Puderzucker und ein paar Tropfen Wasser einen nicht zu zähen Guss herstellen, die Hälfte der Lebkuchen damit glasieren und mit Mandelblättchen bestreuen.
Für die andere Hälfte die Kuvertüre im Wasserbad schmelzen und die restlichen Elisenlebkuchen damit überziehen, ebenfalls mit Mandeln bestreuen.

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Hohoho – auf in die Weihnachtssaison 2013 mit Mandel-Nougat-Talern!

Endlich! Dieser graue, nasse November, von Heike mit diesen herrlichen Zeilen hier auf den Punkt gebracht, kann mich jetzt mal.

Hier wird der rote Teppich ausgerollt für die schöne Weihnachtszeit, golden, glänzend, geheimnisvoll, voller Düfte und Aromen, die für diese besondere Zeit reserviert sind.
Adventskalender, Weihnachtsmärkte, Glühwein, von knisternden Kerzen bis zur Festbeleuchtung – herzlich willkommen, adieu Tristesse!

Da bin ich noch ganz Kind geblieben und wenn mir andere immer  zu erklären versuchen, dass Weihnachten inzwischen „ja nur noch Kommerz ist“ – für mich ist es das nicht.
Es ist so viel Kommerz, wie man für sich selbst zulässt und dafür, wie man sich diese Zeit gestaltet, ist man ganz alleine selbst verantwortlich.

Die Adventszeit ist für mich eine Zeit im Jahr, die für ganz bestimmte Dinge reserviert ist… Dekoration (in Maßen), die findet man ansonsten eigentlich nie in meiner Wohnung, Glühwein und Eierpunsch, festlichere und besondere Gerichte, Zeit für Familie und Freunde und natürlich Plätzchen.

Essen und auch backen.
Auch wenn ich vor zwei Jahren hier noch verlauten ließ, dass ich keine Plätzchenbäckerin bin – was kümmert mich mein Geschwätz von gestern.

Nougat, Schokolade und Marzipan – Worte, bei denen ich die Engelchen singen höre, ganz ohne Alkohol, und deshalb machen diese Marzipan-Nougat-Taler den Auftakt, in die sich Herr Kamafoodra schon schwer verliebt hat.

Das Rezept stammt aus dem Buch „Weihnachtsbäckerei, die Schätze aus Omas Backbuch„, das ich persönlich trotz nicht ganz überzeugender Optik wunderschön finde, da nur alte Familienrezepte verarbeitet sind, mit Bildern, handgeschriebenen Zettelchen und Geschichten der entsprechenden „Omis“.

Das ist das erste von drei Rezepten, die ich ausprobiert habe, keine revolutionären Neuerungen, aber das brauche ich auch zur Weihnachtszeit gar nicht – da ist Traditionelles genau richtig.
Ich wünsche euch einen wunderschönen Start in die Weihnachtszeit, ganz ohne Stress!

Zutaten für ca. 45 Stück:
Teig:
275 Mehl, Type 405
150 g Zucker
1 Päckchen bzw. 2 EL Vanillezucker
175 g weiche Butter
2 Eigelb (Größe M)

Belag:
300 g Marzipanrohmasse
3 Eiweiß (Größe M)

Füllung:
ca. 180 g Zartbitter-Kuvertüre
200 g Nougat

Mehl mit Zucker, Vanillezucker, Butter und Eigelb verkneten, bis ein glatter Teig entstanden ist und mindestens 1 Stunde kühlen.

Für den Marzipanbelag die Rohmasse in kleine Stückchen schneiden, mit dem Eiweiß zu einer glatten Masse verarbeiten.
Ofen auf 200° vorheizen (Umluft 180°).
Den Teig auf einer bemehlten Fläche ca. 3 mm dick ausrollen. Runde Plätzchen ausstechen und auf mit Backpapier belegte Bleche legen.
Mit einem Spritzbeutel mit Sterntülle das Marzipan in Kringeln auf die Plätzchen spritzen, in der Mitte sollte eine freie Stelle bleiben.
Für 10-12 Minuten auf der mittleren Schiene backen, danach auf einem Kuchengitter komplett auskühlen lassen.

Nun für die Füllung 30 g von der Zartbitterkuvertüre im Wasserbad schmelzen, Nougat dazugeben und ebenfalls schmelzen, alles gut vermischen. Wieder in den (gesäuberten) Spritzbeutel mit Sterntülle füllen, kleine Rosetten in die Mitte spritzen und mit gehackten Pistazien verzieren.
Eigentlich sollte man die fertigen Plätzchen noch am Rand in die restliche Kuvertüre tunken, das habe ich aber weggelassen und sie sind auch so wunderbar.

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Safran-Graupenrisotto mit roter Bete

Wer hätte das gedacht… nachdem ich so viele Jahre rote Bete überhaupt nicht mochte, gehört sie inzwischen zu meinen absoluten Lieblings-Wintergemüsen.
Sie ist so vielseitig, am allerliebsten mag ich sie aber im Ofen gebacken, diese Zubereitungsart hab ich hier bei Eline entdeckt und so bekommt die rote Bete ein wundervolles intensives und dennoch sanftes Aroma.

Graupen bzw. Rollgerste hingegen habe ich schon immer geliebt, die ein schöner Partner für das erdige Gemüse sind.
Die gute alte Graupensuppe mit Rindfleisch und Gemüse war eines meiner liebsten Essen in Kindertagen und steht hier demnächst auch noch auf dem Programm, allerdings scheint diese Suppe nach meinen Erfahrungen wohl zu polarisieren… man liebt oder hasst sie wohl.

Toll zur roten Bete sind Orangen, für die ganz langsam die Saison anläuft – wir warten sehnsüchtig auf die erste Lieferung aus Sizilien, die den Winter wieder ein bisschen bunter und erträglicher macht.

Gebastelt habe ich daraus also ein leicht orientalisch angehauchtes Graupenrisotto mit Safran, Pistazien und etwas Kardamom, dazu kleine Würfelchen aus roter Bete mit etwas Orangenschale und -saft sowie ein wenig rosa Pfeffer.
Schön bunt geht auch im Winter!

Winterliche Hausmannskost meets Orient.
Als Vorspeise sehr gut geeignet, aber auch als kleines Hauptgericht, das – wenn man die Butter ersetzt – auch vegan ist.

Zutaten für 2-3 Personen als Vorspeise:

1 Rote-Bete Knolle
1,5 EL Butter
1 TL Zucker
1-2 EL frischgepresster Orangensaft
etwas abgeriebene Orangenschale
Meersalz
etwas rosa Pfeffer, grob zerstoßen

Für das Graupenrisotto:
150 g Perlgraupen/Rollgerste
etwas Olivenöl
ca. 400 ml Gemüsebrühe
1 Briefchen Safran
1/4 TL Kardamom, gemahlen
1 Msp. Piment
1 Handvoll Pistazien, gehackt
Meersalz
einige Petersilienblätter, grob gehackt

Rote Bete nach diesem Rezept hier im Ofen backen.
Danach in sehr kleine Würfel schneiden, Butter in einem kleinen Topf zerlassen, die Würfelchen hineingeben, den Zucker darauf und leicht karamellisieren lassen.
Mit dem Orangensaft ablöschen, den rosa Pfeffer und die Orangenschale hinzugeben und mit Salz abschmecken.

Für das Risotto die Perlgraupen bei mittlerer Hitze in etwas Olivenöl andünsten, dann etwas Gemüsebrühe, den Safran, Kardamom und Piment hinzufügen. Wie bei einem normalen Risotto verfahren, sobald die Brühe komplett aufgenommen ist, wieder etwas Flüssigkeit angießen und rühren.
Evtl. braucht man etwas weniger oder auch ein paar Milliliter mehr an Brühe. Wenn die Graupen gerade so weich sind, die gehackten Pistazien und die Petersilie unterheben, mit Meersalz abschmecken.
Anrichten und die Rote Bete Würfelchen darauf verteilen.

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