Wenn sich das Leben gerade mal nicht von seiner schönen Seite zeigt, finde ich ein warmes Hefegebäck immer ungemein tröstlich.
Vor zwei Wochen mussten wir unser Seelenkaterchen dann endgültig gehen lassen und die riesige Leere und Stille, die er hinterlassen hat, ist unheimlich laut und schwer zu ertragen.
Ein wunderschönes kleines Grab im Garten hat er bekommen, unter blühender Forsythie und rosa Mandelbaum, mit Steinen und Blumen und Kerze, einer seiner schattigen Lieblingsplätze im Sommer.
Zum Glück ist der Frühling endlich da und im Garten gibt es schon einiges zu tun, denn jede Ablenkung ist gerade sehr willkommen.
Und auch Backen tut meiner Seele immer gut, Konzentration gepaart mit einem schönen Ergebnis ist für mich immer ein kleiner Glücklichmacher.
Warmes und saftiges Hefegebäck ist bei uns immer äußerst beliebt und passt ja auch perfekt in die bevorstehende Osterzeit.
Die Schwedenklassiker hier sind besonders zart und saftig durch ordentlich Butter und eine Mischung aus Milch und Sahne im Teig.
Sie werden bei relativ hoher Temperatur nur kurz gebacken und werden dadurch außen leicht knuspring und karamellig und bleiben innen extrem flaumig und saftig.
Die hübschen Knoten sind mal etwas anderes als die üblichen Schnecken und ganz einfach zu machen, der Teig wird zu einem Rechteck ausgerollt, eine Hälfte mit der Butter-Zuckermischung bestrichen und aufeinandergeklappt, dann schneidet man einfach von der langen Seite dünne Streifen ab, die man um sich selbst dreht und dann nochmal zu einem Knoten zusammendreht und das Ende unter dem Knoten versteckt.
Ist wirklich auch für mich als Grobmotorikerin ganz einfach gewesen!
Einen wunderschönen und entspannten Sonntag wünsche ich euch, vielleicht schafft ihr es ja noch, den Nachmittag mit ein paar duftenden Kanelbullar zu versüßen?
Für den Teig:
300 g Mehl Type 550
40 g Zucker
60 g Butter
15 g frische oder 2 TL Trockenhefe
1/2 TL Kardamom, gemahlen
je 75 ml Vollmilch und Sahne
Prise Salz
Für die Zimtfüllung:
30 g Butter, weich aber nicht flüssig
40 g Zucker, mit 2 TL Zimt vermischt
1 Ei, verquirlt, zum Bestreichen
Hagelzucker
Butter in einem kleinen Topf schmelzen, die Milch-Sahne Mischung hinzufügen und ganz leicht erwärmen, keinesfalls aber über 38°.
1 TL Zucker und die Hefe hinzufügen, gut verrühren und 10 Minuten stehen lassen. Dann die restlichen trockenen Zutaten unterrühren und den Teig mit der Küchenmaschine mindestens 10 Minuten kneten. Abdecken und 40-60 Minuten gehen lassen.
Dann den Teig nochmals kurz durchkneten und auf einer bemehlten Arbeitsfläche zu einem großen Rechteck von ca. 1/2 cm Dicke ausrollen.
Die Hälfte des Rechtecks mit der Butter bestreichen und mit der Zimt-Zucker Mischung bestreuen. Die andere Hälfte darüber klappen.
Nun von der langen Seite dünne Streifen (ca. 1,5 cm dick) schneiden, diese von beiden Seiten um sich selbst aufdrehen und dann zu kleinen Knoten zusammenrollen, das Endstück unter den Knoten hineindrücken.
Auf ein mit Backpapier belegtes Blech setzen, mit dem verquirlten Ei bestreichen und mit Hagelzucker bestreuen. Die Schnecken dann nochmals 20-30 Minuten gehen lassen.
Den Ofen auf 240° vorheizen (Ober-/Unterhitze) und die Kanelbullar ca. 8-9 Minuten backen. Zum Abdecken ein Handtuch darüber legen, so bleiben sie schön saftig.
Mein Kater Caramel sagt: Miou!, mach’s gut, schwarzer Kater – wir sehen uns im Katzenhimmel!
Ach <3 da musste ich gleich schon wieder weinen... hoffen wir mal, dass es keinen Katerkampf gibt 😉
Liebe Britta, was muss ich lesen? Wie furchtbar traurig, Dein Verlust tut mir so leid. Lass Dich vom Garten ablenken und genieße die wunderbaren Zimtschnecken.
Liebe Grüße <3
Julia
Danke Julia. Läuft gerade wohl bei uns beiden nicht so toll, hab vorhin auch von deinen Bienen gelesen… auch nicht schön.
Liebe Britta,
mein aufrichtiges Beileid! Und wie bewundernswert, dass du trotzdem so etwas Schönes backen kannst.
Fühl dich gedrückt!
Danke Susi <3 kochen und backen tut mir immer gut, das finde ich einfach total entspannend.
Liebe Britta, ich habe diese Zimtschnecken nach einer wahrlich schrecklichen Woche ebenfalls erfolgreich therapeutisch eingesetzt. Meine Männer sind begeistert. Allerdings waren die kleinen Leckereien nach der von dir angegebenen Backzeit außen zwar dunkel, aber innen noch nicht ganz durch. Sie garen gerade abgedeckt bei 150°C noch etwas nach. Aber ansonsten ein Knaller-Rezept! Ich schicke dir gute Wünsche und viel Kraft.
Sorry für die späte Antwort, wir waren in Urlaub…
Echt? Bei mir waren sie außen wunderbar kross und innen extrem saftig 🙂 aber jeder Ofen ist ja auch ein bisschen anders 😉
oh das war vielleicht missverständlich – außen waren sie auch perfekt und knusprig, nur innen halt noch recht gnatschig (aber „half-baked“ ist ja auch ein Trend 😉 ). Beim zweiten Mal habe ich den Ofen ausgeschaltet und sie abgedeckt noch kurz drin gelassen, das hat sogar auch gereicht. Aber ja, wahrscheinlich ist mein Ofen da einfach nachlässiger als deiner 😀 hoffe, der Urlaub war schön.
noch ne Frage: wie viel Stück machst du denn aus der Teigmenge? Davon hängt die Backzeit ja auch ganz schön entscheidend ab…
Hm, ich gestehe, ich hab sie nicht nachgezählt 😀 sie waren jedenfalls auch nicht riesig..