Pasten aus gerösteten Paprika gehören zu den Dingen, für die ich einiges tun würde .
Nicht alles, aber einiges.
Paprika sind wie Tomaten für mich ein Inbegriff von Sommer, im Aroma gespeicherte Sonne und kommen geröstet und püriert einfach wunderbar zur Geltung.
Ich gebe zu, das Gefummel beim Häuten der Schoten gehört nicht unbedingt zu meinen Lieblingsbeschäftigungen, ich empfinde es auch nicht so entspannend-meditativ wie das Formen diverser Nudeltaschen, aber das Ergebnis ist immer so toll bei Gerichten mit gerösteter Paprika, dass ich es dann doch gerne wieder in Kauf nehme.
Letzes Jahr gab es bei mir dieses gelbe Pesto, das ziemlich vielseitig ist und dieser Pizza mit Peperonipesto von Robert bin ich schon mehrfach erlegen, viel besser als die ewig gleiche Tomatensauce.
Muhammara, diese Creme aus gerösteten Paprika, Walnüssen, Knoblauch und Granatapfelsirup habe ich vor längerer Zeit in einem türkischen Restaurant gegessen und war überaus glücklich, diese wundervolle Offenbarung entdeckt zu haben.
Die übrigens auch Zorra, die Godmother der Blogevents und Walnüsse, letztens schon verbloggt hat wie hier zu bewundern.
Als Mezze auf Fladenbrot oder als Beilage zu gegrilltem Lamm oder sonstigem Grillfleisch ist dieser Dip, den es mit kleinen Variationen in verschiedenen orientalischen Ländern gibt, einfach der Knaller.
Dazu natürlich süßen starken Minztee, zurzeit am liebsten mit frischer Minze!
Momentan ist die beste Zeit, um Muhammara auszuprobieren, denn das wichtigste daran sind schöne, reife und aromatische rote Paprika, am besten natürlich Spitzpaprika.
Außerdem ist ja gerade immer noch die Grillsaison in vollem Gange.
Wichtig ist auch der Granatapfelsirup, der ein ganz eigenes, süßsäuerliches Aroma hat und tiefrot färbt.
Gibt es in türkischen Lebensmittelgeschäften für kleines Geld, achtet darauf, dass ein möglichst hoher Anteil an Granatapfel enthalten ist.
Dieses Rezept ist übrigens auch vegan und es gibt sicherlich tausende Varianten davon, das hier ist meine:
500 g rote Spitzpaprika, zur Not geht auch normale
2-3 Scheiben Brot vom Vortag, gemahlen
100 g Walnüsse, grob gehackt und leicht geröstet
3 mittelgroße Knoblauchzehen
2 TL Harissa, selbst gemacht nach diesem Rezept oder fertig
2 TL Granatapfelsirup
1-2 TL frischer Zitronensaft
1 TL gemahlener Kreuzkümmel
50 ml bestes, gerne kräftiges Olivenöl
Salz
evtl. etwas Chili zum Schärfen, z. B. Pul Biber
Die Paprika waschen und putzen, im Ofen bei 200° rösten bis die Haut dunkel wird und Blasen schlägt. Schoten in eine Gefriertüte geben, etwas abkühlen lassen und dann die Haut abziehen.
Alle Zutaten bis auf das Olivenöl gut pürieren, ganz zum Schluss in einem dünnen Strahl das Olivenöl untermixen und mit Salz und Pfeffer abschmecken.
Auja, wird noch diesen Sommer nachgebastelt! Sind die Paprika schön frisch und knackig, gehts mit dem Häuten übrigens um Welten besser. Aber du hast recht: wie die abgeschälte Haut dann gerne so an den Fingern dranklebt… Ravioli machen ist VIEL schöner 🙂
sonnige Grüße
Das stimmt, je knackiger, desto besser geht es 😉 allerdings nehme ich gerade für solche Sachen auch gerne mal welche, die gut sind, aber zu unknackig für den Salat.
Ich gebe zu sowas mit gerösteten Paprika noch nie gemacht zu haben, vielleicht sollte ichs doch mal versuchen? Wenn ich nur sicher sein könnte dass es mir auch schmeckt….. Der Granatpfelsirup aus dem Handel hat mich nicht überzeugt und so hab ich selber welchen gemacht http://www.janssushibar.com/pomegranate-molasses/
Geht ganz einfach und hat ein tolles Aroma.
Schönen Sonntag!
Stimmt, könnte man im Winter ja mal auf Vorrat machen… das ist nur immer so eine Riesensauerei mit den Granatäpfeln, in größerer Menge mag ich das nicht herstellen 😉
ich mach den aus gekauftem Saft…
Ah, das hab ich auch schon mal gemacht… den fand ich aber auch nicht unbedingt besser als den fertigen jetzt 😉
mich hat ein Blick auf die Zutatenliste des Fertigprodukts zum Selbermachen bewogen.
Ich habe Paprika bislang nur für Antipasti gehäutet und das ist lang her. Deine Bilder sehen aber soo verlockend aus und so muss ich das wohl in meine Liste für die nächste Woche aufnehmen. 🙂
Ich musste herzlich lachen bei „Godmother of Blog-Events und Walnüsse“. 🙂
Der Dis ist wirklich oberköstlich, ich muss ihn unbedingt mal echt mit Granatapfelsirup machen.
Ich habe übrigens einen Trick wie man ganz einfach Peperoni schält, den könnte ich eigentlich gleich beim Küchentipp-Event verraten. 😉
Au ja, bitte!
Muhammara – erst bei zorra und jetzt auch noch von Dir nachgeschubst, Du auch immer wieder mit diesen schönen Fotos.
Jetzt habt ihr mich endlich… und Walnüsse habe ich jetzt ja sowieso 😉
Na dann los 🙂
Hmmm, das sieht köstlich aus, dazu würde mir ein gegrilltes Fladenbrot schon reichen und ich wär überglücklich. Super! 🙂
Ja, mir reicht das auch 😉
Das könnte exakt mein Geschmack sein. Wird getestet! Falls ich jemals wieder die Küche betrete. Diese Hitze!
Hier hat es soeben auf einen Schlag abgekühlt. Ich werde das erst mal für Sport nutzen, juhu!
Ich habe gestern Muhammara gemacht – und es war sehr gut! Mir gefällt vor allem, dass man alle Zutaten so gut herausschmeckt, das Erdige der Walnüsse, das Gerötstete der Paprika, das leicht Säuerliche des Sirups, ergibt alles zusammen eine perfekte Mischung. Auf Brot u.a. sehr lecker.
Nur das mit den Spitzpaprika war etwas nervig – von denen bleibt echt wenig übrig nach dem Häuten. Normale Paprika haben mehr Fruchtfleisch übrig, aber sind bestimmt nicht so gut dafür…
Das stimmt – bei den normalen bleibt mehr übrig, aber sie schmecken leider lang enicht so gut 🙂 Schön dass es geschmeckt hat.
Hey, hab die Paste schon öfter gemacht, aber wozu soll man die Schoten schälen? Ich hau die Paprika, zwar gegrillt, aber mit Schale rein 😀
Hi Ania, kannst du natürlich auch machen. Die Schale ist aber schwer verdaulich, da haben manche Leute ein Problem mit und die Konsistenz wird ohne auch schöner.
Ah okay, danke für die Antwort 🙂
Hi Anja, wie lange hält es sich im Kühlschrank? Ich würde es gerne zu einer Party vorbereiten.
Perdita