Herbstglückstarte mit karamellisierten Nüssen, Äpfeln, Gewürz-Schokocreme und Salzkaramell

Herbstglück. Das können Äpfel, Nüsse, Gewürze sein, so wie hier.
Ich fühl mich aber gerade aus vielen anderen Gründen noch sehr herbstglücklich.
Viele Dinge hab ich angepackt in der letzten Zeit und bin gerade so zufrieden. Ein neues Zuhause mit so wunderbaren Menschen drumherum. Einen kleinen Autotraum erfüllt. Einen neuen Job, angenehmerweise im gleichen Unternehmen, aber mit ganz neuem Aufgabengebiet.
Und meine beiden liebsten Männer haben ihre schon länger anstehenden OPs gut überstanden, auch das kann ich mit einem schönen grünen Haken markieren.

Mir wird immer mehr bewusst, dass man für sein eigenes Glück auch sehr viel selbst verantwortlich ist. Rumjammern? Bringt nichts. Lieber die Dinge analysieren, die für eigene Unzufriedenheit verantwortlich sind, Anlauf nehmen, anpacken und ändern. Manche gehen schneller, für andere braucht es kleine Schrittchen und man darf sich nicht entmutigen lassen.
Umso schöner ist das Gefühl, wenn die ersten Anstrengungen Früchte tragen.
Dinge, an denen man nichts ändern kann, die muss man dann leider auch mal so akzeptieren, damit tue ich mir allerdings gerne mal noch etwas schwer.

Apropos Früchte, was hab ich euch versprochen? Äpfel, Nüsse, Gewürze. Here we go!
Alles auf einmal, alles in einer Tarte und das auch noch mit meinem neuen Lieblingsmürbeteig – ihr erinnert euch an die Tarte mit Sommerfrüchten?

Es gibt hier nun übrigens öfters Mürbeteig. Dieses Rezept ist wirklich so idiotensicher und schmeckt soo gut. Da wäre er wieder, der Geschmack von brauner Butter, für mich auch ein absoluter Glücklichmacher.

Die hübschen karamellisierten Nüsse habe ich in der letzten Sweet Dreams gesehen und musste sie natürlich gleich ausprobieren. Mit ein bisschen Geduld gepaart mit ohne Trödelei gehen sie auch recht einfach. Man darf sich nur nicht zu lange damit aufhalten, denn der Karamell verliert irgendwann die richtige Konsistenz, in der man die schönen Fäden ziehen kann.

Karamell. Viel Karamell. Noch mehr Karamell. Nicht nur die Nüsse wurden karamellisiert, sondern auch die Äpfel und zur Krönung wurde das ganze noch mit ein wenig Salzkaramell beträufelt.

Knusprig-buttriger Mürbeteigboden, eine Creme mit Frischkäse und weißer Schokolade, Zimt und Kardamom, mit Butter karamellisierte Äpfel und die Nüsse… wir fanden diese Tarte genial und sie eignet sich auch sehr gut als herbstliches oder winterliches Dessert für ein schönes Menü.

Glück findet man übrigens auch in ganz kleinen Dingen. Ich freu mich aktuell darüber, dass es diesen Herbst mal keine Invasion von riesigen Hauswinkelspinnen, sondern von Marienkäfern gibt, die ein Plätzchen in den Mauern zum Überwintern suchen und nächstes Jahr meine Blattläuse plattmachen.
Und über mein wunderschönes neuen Nopi Buch von Yotam Ottolenghi, mit dem ich es mir dieses Wochenende so richtig gemütlich machen werde.
Ich wünsche euch ein besonders glückliches Restwochenende, genießt die Stunde längeren Schlaf, die wir geschenkt bekommen!

Rezept für eine Tarteform von  34 x 11 cm

Teig:
1 Teigmenge nach diesem Rezept hier

Belag:

60 g weiße Schokolade (ich habe die Dulcey von Valrhona genommen, die nicht ganz weiß ist)
220 g Frischkäse
1/2 TL Zimt
je eine Messerspitze gemahlenen Kardamom und Muskatblüte
60 g Zucker
1/2 TL Vanilleextrakt
1 säuerlicher Apfel
1,5 EL Butter
1 EL brauner Zucker
etwas Salzkaramell nach diesem Rezept oder ihr könnt auch den flüssigen von Bonne Maman nehmen und mit etwas Fleur de Sel anreichern
einige geschälte und geröstete Haselnüsse
75 g Zucker und 40 ml Wasser

Zuerst die Nüsse karamellisieren:
Zucker und Wasser zu einem hellgoldgelben Karamell aufkochen, etwas abkühlen lassen bis eine dickliche Masse entstanden ist. Die Nüsse vorsichtig auf Holzstäbchen spießen, eintauchen und ganz langsam herausziehen, so dass lange Fäden entstehen. Zum Trocknen auf ein Brett legen.
Den Teig in die Tarteform drücken und bei 210° 15-18 Minuten backen, bis er goldbraun ist. Herausnehmen und abkühlen lassen.
Schokolade im Wasserbad schmelzen, mit dem Frischkäse, Gewürzen, Zucker und Vanilleextrakt gut verrühren.
Apfel entkernen, halbieren und mit Schale in sehr dünne Scheiben schneiden.
In einer kleinen Pfanne die Butter bräunen, den Zucker hinzugeben und etwas karamellisieren lassen, die Apfelspalten hineinlegen und vorsichtig wenden. Herausnehmen und abkühlen lassen.
Die Creme gleichmäßig auf dem Tarteboden verteilen, die Apfelspalten darauf legen. Vorsichtig die Nüsse auf der Tarte verteilen und alles mit ein wenig Salzkaramell beträufeln.

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Buddha Bowl mit roter Quinoa, Spinat, Süßkartoffel und Tahini-Joghurt

Buddha Bowls, Hippie Bowls, Superfood Bowls.
Sieht man seit einer guten Weile auf den amerikanischen Blogs en masse, gefallen mir schon lange gut und so hab ich mich mal daran gemacht, mir eine etwas herbstlich angehauchte Bowl auszudenken.
Aber ich wollte nicht einfach nur gedünstetest Gemüse, sondern eine süß-salzige Komponente, etwas Grünes mit Knoblauch und etwas hülsenfruchtig-scharfes…
Und so durften in meine Buddha Bowl Süßkartoffelwürfel, im Ofen gebacken und danach mit salziger Sojasauce aromatisiert, Spinat mit Knoblauch gedünstet und scharfe Kichererbsen mit etwas orientalischer Würze und Gochujang. Für die Kichererbsen habe ich geschälte und halbierte genommen, diese werden normalerweise für Chana Dal, ein indisches Kichererbsencurry verwendet und haben den Vorteil, dass die Einweichzeit entfällt.

Darüber ein bisschen Sauce mit Tahini, Joghurt und Zitrone für säuerlich-nussige Frische und dazu roten Quinoa – mmmh.
Hört sich nach viel Arbeit an, ist es aber wirklich nicht und es war das bisschen Mühe wirklich wert.
Ein wundervolles Abendessen, vollgepackt mit Vitaminen und Proteinen, der Mann im Haus war total begeistert.
In diversen Variationen wird es das bei uns sicher öfters geben, wichtig finde ich nur, dass man nicht alles gleich bzw. gar nicht würzt  und somit ein kleines Geschmackserlebnis in die Schüssel bringt.
Wobei – eine etwas knusprige Komponente wäre dazu auch noch toll, da muss ich mir noch etwas überlegen…

Trends beim Essen betrachte ich nach wie vor so wie bei der Mode: ansehen, mitnehmen, was einem gefällt und zum eigenen Stil und Geschmack passt, aber nicht krampfhaft folgen. Dieser Trend gefällt mir jedenfalls sehr gut und mir fallen schon Variationen mit Kürbis, mit Mungbohnen, mit Broccoli und anderen Kohlsorten, Möhrchen, roter Beete und so weiter und so fort ein.
Mit Sojajoghurt wird diese Buddha Bowl vegan.

Ich wünsche euch einen tollen Start in die Woche!

Zutaten für 2 Personen:
1 große Süßkartoffel oder 2 kleinere
eine kleine Paprikaschote, gelb oder rot
3 gute Handvoll frischen Spinat
1 große Tasse Kichererbsen (entweder vorher für ca. 8 h eingeweicht oder eben die halbierten, die es in Asialäden gibt)
150 g rote Quinoa (helle geht natürlich auch)
100 g Joghurt, er sollte nicht zu fest sein, am besten Vollmilch
2 TL Tahin
Saft einer halben Zitrone
1,5-2 EL Sojasauce
2 kleine Knoblauchzehen
1 Schalotte, fein gehackt
1 EL Tomatenmark
1 TL Baharat oder eine Mischung aus etwas Pfeffer, Paprika, Kreuzkümmel und etwas Piment
1/2-1 TL Gochujang oder eine andere Chilipaste, zur Not geht auch eine Srirachasauce
etwas Pflanzenöl, Erdnuss oder sonstige
Salz

Süßkartoffel schälen und in Würfel schneiden, Paprika in feine Streifen. In eine ofenfeste Form geben und mit 2 TL Erdnussöl und etwas Salz gut vermischen, im auf 200° vorgeheizten Ofen ca. 30 Minuten backen, dann warmhalten. Joghurt mit dem Tahin und dem Zitronensaft gut verrühren, mit etwas Salz abschmecken.
Kichererbsen kochen, abschütten, im gleichen Topf in etwas Öl die Schalotte anschwitzen, Tomatenmark, Baharat und Chilipaste hinzugeben, 20 ml Wasser hinzufügen und aufkochen, dann die Kichererbsen wieder hineingeben und alles gut durchmischen, warmhalten.
In der Zwischenzeit die Quinoa nach Anleitung zubereiten, in einer kleinen Pfanne in ganz wenig Butter oder Öl die gehackten Knoblauchzehen andünsten, den gewaschenen und geputzten Spinat hinzugeben und kurz zusammenfallen lassen.
Alles in einer Schale anrichten und mit etwas Joghurtsauce beträufeln. Nicht vermischen, sonst geht der Geschmack der einzelnen Komponenten verloren!

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Herbstpasta – mit Salsiccia, Marsala und Pilzen

Wenn Fremde meine Hausbar sehen würden, würden sie sich wohl erst mal insgeheim fragen, ob ich das wirklich alles trinke. Wahrscheinlich würden sie die Frage für sich behalten und ein paar nicht ganz gerechtfertigte Schlüsse ziehen.
Beim Umzug letztes Jahr habe ich mich auch ein bisschen geschämt angesichts eines ganzen Umzugskartons voll mit diversen Likören, Bränden und Süßweinen.

Fakt ist, ich brauche eigentlich fast alles davon zum kochen oder backen.
Und doch hab ich mir vor einer Weile die dringende, essenzielle Frage gestellt:
Braucht man auch noch eine Flasche Marsala im Haus oder nicht?

Die gleiche Frage hatte sich vor ein paar Monaten die Kochpoetin Eva, gestellt… und wir sind beide zu dem Schluss gekommen, ja, auch wenn man einen Port im Haus hat und von mir aus auch noch einen Vin Santo, so ein Fläschchen Marsala zum Kochen ist einfach wunderbar.

Bei mir durfte dann ein Marsala all’Uovo einziehen, der noch ein wenig milder und süßer ist als der normale – er hat noch etwas Ei und Zucker mit dabei.
Er macht sich trotzdem prima in herzhaften Gerichten, man sollte nur vorsichtig mit der Dosierung sein, sonst wird das Gericht schnell zu süß.

Aber in Kombination mit einer herzhaften Salsiccia, Pilzen und Pasta, die ich letztens beim Sweet Home Blog des Tagesanzeigers gesehen habe – perfekt.
Eine schönes, schnelles Abendessen für die schon deutlich länger und kühler werdenden Abende, das auch noch sehr schnell fertig ist.
Kein leichtes Gericht, aber dafür sind Herbst und Winter doch da, dass man endlich mal wieder die deftigen und gehaltvollen Kracher herauskramen kann, oder?

Ein kräftiger Pecorino darüber passt wunderbar, aber auch Parmesan ist eine gute Ergänzung.
Ach ja, mir fällt gerade auf, da war schon wieder diese Pfanne… ich mag sie halt einfach, sie brät gut und fotografiert sich irgendwie ebenfalls gut.
Das nächste Mal keine Pfanne, versprochen.

Zutaten für 2 Personen:
250-300 g Pasta, Fusilli oder ähnliche
150-200 g Salsiccia
100 g Champignons
1 kleine Knoblauchzehe, fein gehackt
1/2 Chilischote, fein gehackt
evtl. ein paar Fenchelsamen
Olivenöl
150 ml Sahne
50 ml Marsala
Salz und Pfeffer
1 Handvoll gehackte Petersilie
Parmesan oder Pecorino nach Geschmack

Die Salsiccia von der Haut befreien und zerkleinern, eventuell ein paar Fenchelsamen daruntermischen, falls die Wurst keine enhält.
Olivenöl in einer großen schweren Pfanne erhitzen, die Wurst rundherum schön braun anbraten, wieder herausnehmen und beiseite stellen. Hitze etwas reduzieren, dann den Knoblauch und die Chilischote hinzugeben und etwas anbraten, dann die Champignons ebenfalls kurz braten. Marsala hinzugeben, etwas einköcheln lassen. Nun die Salsiccia wieder hinzugeben, die Sahne dazugießen, noch kurz köcheln lassen, mit Salz und Pfeffer abschmecken und mit den zwischenzeitlich gegarten Nudeln und der Petersilie gut vermengen. Mit Pecorino oder Parmesanspänen bestreuen und servieren.

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Huhn in Senf-Honig-Estragon Sauce, Stampfkartoffeln mit Panko-Haselnussbröseln

Pssst.
Ein Kracherrezept.

Denn ich stelle immer wieder fest, Honig-Senf Saucen in allen möglichen Formen sind einfach Everybody’s Darling.

Kaum jemand mag sie nicht und meistens überschlagen sich die Gäste bzw. Mitesser vor Lob.
So auch dieses Mal.
Senf-Honig Saucen gehören zu meinen Geheimwaffen und müsste ich einen Mann betören oder um mein Leben kochen, würde ich es wahrscheinlich hiermit versuchen.
Sie sind so vielseitig, als Salatsauce, als cremiger Dip auf Crème Fraîche- oder Schmandbasis, als Sauce zu Fleisch, Fisch oder Eiern.
Ein bisschen Säure daran tut auch immer gut, ob sie nun von einem Schluck Wein oder von der Crème Fraîche zum Beispiel kommt…
Aber die Kombination von Senf und Honig, wenn sie denn im richtigen Verhältnis steht, finden viele unwiderstehlich. Und Estragon – passt perfekt dazu. Aber natürlich bitte den guten französischen.

Dann hab ich noch eine Geheimwaffe. Braune Butter.
Vieles, das ein bisschen langweilig schmeckt, wird einfach mit ein wenig brauner Butter geschmacklich aufgewertet. Gerne auch mit Bröseln drin oder ein paar Nüssen, wie hier.
Wobei Brösel und Nüsse hier etwas untertrieben ist, denn es handelt sich um knusprig-fluffiges Panko und piemontesische Haselnüsse, die die schlichten Stampfkartoffeln adeln dürfen.
Yum. Ich bekomme gerade beim Schreiben schon wieder Lust auf dieses Gericht von letzter Woche, das einfach herrlich war.

Ich habe hier ausnahmsweise mal Hühnerbrüstchen (natürlich aus artgerechter Haltung) verwendet, wir mögen ja sonst lieber die Keulen, aber mit Haut ist auch eine Brust mal okay und die kann man ja auch noch schön knusprig bräunen im Ofen.
Meine Mutter hat früher immer Hühnerbrust mit Haut und Knochen gekauft, was ungleich viel saftiger und geschmackvoller war als ohne, leider findet man das so heute nur noch ganz selten.
Man kann natürlich auch Keulen oder ein ganzes Huhn verwenden, dann müsste nur die Saucenmenge und Garzeit entsprechend angepasst werden.

So, hier ist nun auch kulinarisch der Herbst eingezogen… demnächst geht es weiter mit Karamell, noch mehr Karamell, Gewürzen, Äpfeln und richtig hübsch gemachten Nüssen, wenn diese Wörter bei euch auch Pawlowsche Reflexe auslösen – dann bis bald!
Ich wünsche euch eine schöne Restwoche!

Rezept für 2 Personen:

Für das Huhn mit Honig-Senf-Estragon-Sauce:
ca. 400 g Hühnerbrust, am besten mit Haut
1-2 Schalotten, je nach Größe
2,5 EL körniger Dijonsenf
25 g Honig
50 ml trockener Weißwein
120 ml Schlagsahne
2 EL Crème Fraîche
Salz und frisch gemahlener schwarzer Pfeffer
2 EL frischer französischer Estragon, grob gehackt
etwas Butterschmalz zum anbraten

Für die Stampfkartoffeln:
750 g mehligkochende Kartoffeln
40 g + 30 g Butter
100 ml Vollmilch
frisch geriebene Muskatnuss
Salz
3 EL Panko
1-2 EL Haselnüsse, geröstet und ganz grob gehackt
etwas gehackte glatte Petersilie

Ofen auf 160° vorheizen. Schalotte sehr fein hacken. Eine ofenfeste Pfanne mit Butterschmalz erhitzen, Huhn kurz von jeder Seite anbraten, herausnehmen. Hitze runterdrehen und die Schalotten in der Pfanne glasig dünsten. Mit dem Weißwein ablöschen, etwas einkochen lassen, Honig und Senf hinzugeben, dann die Schlagsahne. Salzen und pfeffern.
Salzwasser mit ca. 1 TL Salz und 1,5 EL Wasser anrühren.
Das Hähnchen wieder in die Sauce geben und in den Ofen schieben, die Garzeit beträgt ca. 30 Minuten. 10 Minuten vor Ende den Estragon unterrühren, den Grill einschalten, mit Salzwasser bepinseln und die Haut knusprig braten. Erst wenn man die Pfanne aus dem Ofen nimmt, die Crème Fraîche unterziehen.

Parallel die Stampfkartoffen zubereiten – Kartoffeln schälen, in Stücke schneiden und garen.
In einem kleinen Topf 30 g Butter bräunen, Pankobrösel und Haselnüsse hinzugeben, etwas salzen, warmhalten.
Milch und Butter zusammen erwärmen.
Die abgegossenen Kartoffeln grob zerstampfen, die Milch mit Butter unterziehen, mit Salz und frisch geriebener Muskatnuss abschmecken und die Petersilie untermischen.
Vorm Servieren die Butter-Panko-Nuss-Mischung darübergeben und mit dem Huhn servieren.

 

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Tomatenfinale… mit einem Fattoush

Es ist soweit, die letzten Tomaten ernte ich gerade wehmütig, zumal die beste Ernte leider genau in unseren Urlaub gefallen ist… Aber darüber haben sich dann wenigstens die Nachbarn gefreut.
Die viele Sonne der letzten Tage hat aber doch noch einige der Ochsenherzen schön rot werden lassen, die kleinen sind leider durch einige Tage starken Regen alle aufgeplatzt.
Und für die letzten sonnengereiften Tomaten ist ein Salat gerade gut genug, heute gibt es mal wieder einen meiner heißgeliebten Brotsalate, einen Fattoush mit zitronigem Joghurt, bevor dann endgültig in die Herbstküche mit wärmenden Schmorgerichten, Gewürzen, Äpfeln und Nüssen gestartet wird.

Bye-bye, Sommer.
Du warst schön, du warst heiß. Das hat das Leben ein klein wenig langsamer gemacht, wobei etwas Entschleunigung manchmal auch wunderbar ist. Du hast kleine Äpfel, große Tomaten, wenig Schnecken und wunderbare Paprika gebracht. Du hattest einen wundervollen Urlaub für mich auf Lager und viele schöne Abende draußen.
Ich mag dich, Sommer 2015 und werde dich in bester Erinnerung behalten.

Lieber Herbst… so wie du momenta bist, darfst du dann auch gerne noch bis Ende November bleiben.
Solches Wetter, das mag ich auch! Tagsüber schön sonnig, abends und morgens kühl, die Luft ist herrlich frisch.
Ab Anfang Dezember darf es dann schneien, bitte aber nur so, dass rechtzeitig alle Straßen geräumt werden können, also auf keinen Fall einen Schneeeinbruch morgens um 6 oder so.

Und nach dem 31.12. könnte sich dann von mir aus nahtlos der Frühling anschließen, was aber leider eine Utopie bleiben wird…
Naja, ich freue mich jetzt erst mal über den schön goldenen Oktober, denn der November, dass nasse, graue, kalte Arschgesicht ist jetzt schon näher, als ich mir das wünsche. Golden und angenehm hab ich ihn noch nie erlebt…
Ich habe schon mal vorgesorgt und Kerzen und neue, große Tassen für Tee und heiße Schokolade gekauft sowie einen Haufen Brennholz bestellt für den Kuschelfaktor.
Und Desinfektionsspray muss ich dringend nachkaufen, denn wenn die Winterdepression des Katers erst anfängt, ist man vor gelegentlichen Bissen und Kratzern auch nicht mehr sicher.
Der Frust muss ja irgendwo raus und was bietet sich da besser an, als die Hand, die einen füttert?

Zurück zu schönen Dingen, wie diesem Fattoush Salat, in dem noch so viel Sonne, Sommer und Energie in Form von Tomaten steckt. Ich habe mir ein paar Rezepte angeschaut und dann mal wieder meine eigene Version zusammengebaut, der Zitronenjoghurt muss im Original nicht dazu, war aber die perfekte Ergänzung.
Knuspriges Knoblauchbrot, knackiges Gemüse und cremiger Joghurt… habt ihr auch noch ein paar Tomaten am Strauch?

Zutaten für 2 Personen:
2 große Tomaten und einige kleine
2 Minigurken
6-7 Radieschen
1 kleine, süße Spitzpaprika
1 Handvoll glatte Petersilie
1 Handvoll frische Minze, gehackt
150 g griechischer Sahnejoghurt
abgeriebene Schale einer halben Zitrone
1/2 Fladenbrot, darf gerne etwas älter sein
2 Knoblauchzehen
Olivenöl zum anbraten
Sumach zum bestreuen

Für das Dressing:
2 EL Granatapfelsirup/-essig
2 EL Olivenöl
Saft einer halben Zitrone
Salz

Tomaten, Gurke, Radieschen und Spitzpaprika in feine Scheiben schneiden und alles in eine Schüssel geben, etwas salzen und vermischen. Den Joghurt mit der Hälfte der Minze und der Zitronenschale verrühren, mit etwas Salz abschmecken.
Alle Zutaten für das Dressing ebenfalls gut verrühren.
Olivenöl in einer Pfanne erhitzen, das Fladenbrot in mundgerechte Stücke reißen. Knoblauch kleinhacken und in der Pfanne anrösten, die Brotstücke dazugeben und goldbraun braten.
Restliche Minze und Petersilie zum Salat geben und alles gut mit dem Dressing vermischen. Zum Schluss die knusprigen Brotstücke untermischen, alles mit Sumach bestreuen und den Fattoush mit dem Zitronen-Minz-Joghurt servieren.

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Zurück… Zoli zoli Moris!

Lang war ich weg, nicht wahr?
Drei Wochen hab ich mich komplett aus allem ausgeklinkt, aus dem Blog und überhaupt aus der Welt der Foodblogs nun noch länger und es hat so gut getan. Weit weg von zuhause, unter tropischer Sonne und unter Kokosnusspalmen ist es so leicht, sich so richtig gut zu erholen und von allem Abstand zu gewinnen.

Zoli, zoli Moris, das heißt auf Créole schönes, schönes Mauritius.
Lust auf eine weitere kleine Reise mit mir durch die wunderschöne Insel?

Wir haben dieses Jahr tatsächlich etwas getan, was es bei uns noch nie gab:
Zweimal an den gleichen Ort fahren, sogar in genau das gleiche Hotel. Premiere, denn sonst sind wir eigentlich viel zu entdeckungsfreudig für so etwas.
Aber wir wollten dieses Jahr einfach die ganz große Erholung ohne Stress und das ist auch gelungen. Auch dieses Mal hat Mauritius mit seinen bunt gemischten und so unglaublich freundlichen Menschen dafür gesorgt.
Es war wunderschön, im Hotel viele bekannte Gesichter wiederzusehen und sich einfach mal verwöhnen zu lassen. Von einer unglaublich guten Küche, exotisch-gurrendem Vogelgezwitscher, Sonne, durchsetzt von sanften und warmen Schauern, dem Duft von Frangipani, den besten Massagen, die ich kenne, spicy Cocktails mit Ingwer und Chili und dem Lächeln der Menschen.
Und Türkis ist schließlich meine Lieblingsfarbe und meine Augen durften viel und lange darin baden.

Nicht zu vergessen das wunderbare Essen -Farata, blättrige, weiche Brotfladen, serviert mit Curry oder verschiedenen Dips, superfrische Ceviche, der wunderbare Salat aus frischen Palmenherzen mit Muschel und Sot-l’y-laisse, perfekt gebratener Red Snapper…

Wollt ihr wissen, wie auf Mauritius mit den vielen verschiedenen Religionen und Kulturen umgegangen wird?
Alle Feste werden gemeinsam gefeiert.
Auf christlichen Feste kommen auch Hindus, Moslems und Buddhisten und umgekehrt.
Dazu sprechen alle Einwohner drei Sprachen (wobei Englisch nicht immer so gut beherrscht wird…) und somit gibt es kaum Verständigungsprobleme. Es hat mich auch beim zweiten Mal sehr beeindruckt, wie easy die Menschen dort mit den unterschiedlichen Kulturen umgehen.
Natürlich haben wir auch dieses Mal ein paar schöne Erkundungstouren gemacht, zuallererst eine Bootstour zur wunderschönen Ile d’Ambre, an deren Rändern dichte und sattgrüne Mangroven zum Schnorcheln einladen…

Unser netter Skipper Norbert „Yes, this is a German name“ ließ Herrn Kamafoodra auf dem Hinweg angeln, auf dem Rückweg sogar das Boot steuern und es gab tatsächlich einen Catch of the Day, der abends dann in die Suppe des Käptns wanderte, denn es war wohl ein eindeutiger Suppenfisch.
Norbert hat übrigens nur frei wenn es regnet, ansonsten ist er jeden Tag mit diesem hübschen kleinen Boot unterwegs, würde allerdings mit niemandem tauschen wollen und schon gar nicht nach Deutschland würde er wollen.

Einen Katamaranausflug haben wir gemacht, den ich ganz bewusst auf Sonntag gelegt habe, das ist nämlich der Tag, an dem man die meisten einheimischen Familien bei Ausflügen auf den Segelbooten trifft. Da wird gelacht, gefeiert, Rum getrunken, komischerweise wurden die Kotztüten genau von denen ausgepackt, die gar keinen Rum intus hatten.
Am Ziel hatten wir viel Zeit zum Schnorcheln in glasklarem Wasser mit Unmengen von bunten Fischen…
Auch hier hatten wir eine sehr nette Crew, wobei wir den Eindruck hatten, das es nicht so die superprofessionellen Segler sind und als wir sie dann grinsend auf der Heimfahrt eine sehr dicke und spitz zulaufende Zigarette rauchen sahen, wurde mir dann doch mal leicht flau im Magen, aber wir sind gut angekommen. Wenn auch als letzter von einigen Katamaranen, die gleichzeitig mit uns los segelten.

Unser schönster Tag war allerdings unsere Tour mit Sailen, von der ich immer noch tief beeindruckt bin. Er hat uns zu zweit mit einem Wagen durch den schönen wilden Süden der Insel gefahren und uns alles, aber wirklich alles ganz genau erklärt. Pflanzen, Heilkräuter, Geschichte der Insel, religiöses.
Sailen hat uns wirklich bei allem begleitet, was wir sehen wollten und mit Hintergrundwissen dazu versorgt.


Auch die weniger schönen Dinge hat er uns auf der Fahrt gezeigt, eine Textilfabrik, die sicher immer noch um Welten besser ist als alle Sweatshops in Südostasien, aber die dazugehörigen Wohnblöcke sahen trotzdem nicht sehr ansprechend aus.
Eine Hühnerfarm, die nicht mit unseren Legebatterien vergleichbar war, aber auch weit entfernt von einer richtig guten Haltung.
Rote Ananas haben wir gesehen, die wohl sehr sauer ist, mit Salz verzehrt wird und heilende Wirkung haben soll. War leider noch in der Blüte, sonst hätte ich sie zu gerne probiert.
Und die Millionärspalmen, deren Herz einen wunderbaren Salat ergibt, den wir dort nicht nur einmal probiert haben – er ist köstlich.

Löwen habe ich anfassen dürfen in einem Safaripark, in dem die Tiere es schöner haben als in jedem Zoo bei uns – einfach massig Platz und passende Temperaturen.
Man bekommt eine Einweisung durch die Pfleger und muss gewisse Verhaltensregeln beachten, dann darf man sich hinter die Löwen setzen und sie streicheln – ein für mich unvergessliches Erlebnis. Genau wie mein Kater mochte er etwas festeres Kratzen in der Ohrengegend sehr, wobei man beim Löwen ruhig noch mal ein wenig fester ran kann als bei meinem kleinen Hauskätzchen.
Die Stöcke sind übrigens nicht zum Schlagen da, sondern dienen als eine Art „Distanzhalter“, die dem Löwen signalisieren, dass man trotz allem noch etwas Abstand möchte.
Eine Runde durchgestreichelt haben wir auch noch die Riesenschildkröte, die es am liebsten unterm Kinn mochte.

Ein Stop an einem Straßenstand, wo wir unseren Zuckerrohrsaft selbst pressen durften (hier presst allerdings gerade unser Guide Sailen) und einen wunderbaren Gateau Coco aßen und dann weiter durch den ursprünglichen Süden zu den Wasserfällen und der Terre 7 Couleurs von Chamarel…

Endstation dieser Reise war der beeindruckende heilige See der Hindus, Grand Bassin oder Ganga Talao genannt.
Einst soll Shiva auf einer Reise den Ganges auf seinem Kopf mit sich geführt haben und seiner Frau Parvati die Schönheit Mauritius auf einem Stop gezeigt haben. Als Shiva ein paar Tropfen des Ganges verschüttete, entstand daraus der heilige See, an dem wirklich eine bemerkenswert energiegeladene Stimmung herrscht.

Eine riesige Shiva-Statue einige hundert Meter vor dem See erinnert an den Schöpfer.
Hier bekam ich von  Sailen Tulsiblätter zum Kauen, die heiligste Pflanze der Hindus, die vor fast allen Tempeln wächst, mit vielfältigen heilenden Eigenschaften, die auch wissenschaftlich nachgewiesen sind. Seitdem gibt es bei mir täglich mindestens einen Tulsi-Tee.

Ich hab ein klein bisschen Créole gelernt, so eine schöne Mischung aus Afrikanisch und Französisch.
Und natürlich hab ich auch wieder etwas neues gelernt, mit dem indischen Chefkoch Singh, der mir gezeigt hat, wie man die beste Farata macht – Farata ist ein spezielles mauritisches Brot, das mehrmals gefaltet wird und so eine ganz tolle blättrige Konsistenz bekommt. Gibt es meistens zu Curry und es bald hier zu lesen!

So… das war es erst mal und demnächst gibt es hier endlich auch wieder etwas zu essen!
Bis dahin wünsche ich euch ein wunderschönes Wochenende!

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