Als ich neulich mal wieder ausgiebig durch die amerikanischen Blogs stöberte, ist mir immer und immer wieder dieses Lemon Pull Apart Bread ins Auge gesprungen, auch von diversen Zeitschriften wurde es aufgegriffen und ich dachte mir, das ist doch sicher eine schöne sommerliche Version des bei uns allseits bekannten Zupf-Schuedi mit Gewürzen.
Wenn einen ein Gericht so dauerhaft anspringt, ist das meistens ein gutes Zeichen, also mitnehmen, umrechnen und ausprobieren, was ich dann auch hier bei Inspired by Charm getan habe.
Diese Zupfkuchen/-brote sind aber auch einfach zu verführerisch, sehen hübsch aus und zupfen sich entsetzlich schnell einfach weg.
Diese zitronige Variante eignet sich auch prima für den Sommer (so sehr ich Gewürze liebe, im Sommer ist mir im Kuchen einfach nicht danach) und ist nicht allzu viel Arbeit, wenn man einmal ein Pull Apart Bread gemacht hat, schneidet und stapelt man das nächste Mal schon wie im Schlaf.
Zusätzlich kommt auf dieses Zitronenzupferchen noch ein Frosting mit Frischkäse, etwas Saft und Zesten.
Die schlichte Füllung aus Butter, Zucker und Zitronenschale macht den Kuchen frisch und in Kombi mit dem Hefeteig nicht zu süß.
Für die Füllung hab ich braunen Roh-Rohrzucker genommen, würde das nächste Mal aber aus optischen Gründen lieber weißen verwenden, weil das hübsche Gelb der Zitronenschale ansonsten leider in einem schnöden Eiche-Rustikal-Braun untergeht, wie man auf den Fotos sieht.
Trotzdem ist es noch lange kein Kandidat für Heikes Ugly Food 😉 ich finde, diese Zupfbrote werden immer recht hübsch, egal wie komisch sie aussehen, wenn man sie in die Form schichtet. Im Ofen geht dann doch noch alles noch so auf, dass es passt und raus kommt ein kleiner, hübscher und schön portionierter Coffee Cake.
Das kriegt man auch bei etwas höheren Temperaturen noch hin.
Zitronensaft übrig? Limonade machen, was sonst!
Ihr braucht für eine Kastenform:
Teig:
320 g Mehl
55 g Zucker
2 1/4 TL Trockenhefe
1/2 TL Salz
60-70 ml Vollmilch
60 g Butter
60 ml Wasser
Mark einer Vanilleschote
2 große Eier
Zitronen-Zucker-Füllung:
115 g Zucker
3 TL abgeriebene Zitronenschale
1 TL abgeriebene Orangenschale (hab ich durch etwas mehr Zitrone ersetzt
60 g Butter, geschmolzen
Frischkäsefrosting:
85 g Doppelrahmfrischkäse
85 g Puderzucker
1 TL Vollmilch
1 TL Zitronensaft und ein paar Zesten
Für den Teig 2/3 des Mehls, Zucker, Hefe und Salz in einer Schüssel mischen. Milch und Butter in einem kleinen Topf schmelzen lassen, Wasser hinzufügen und etwas abkühlen lassen, die Mischung darf nicht zu heiß (über 40°) sein, sonst arbeitet die Hefe nicht mehr.
Milch zu der Mehlmischung geben, mit der Küchenmaschine verkneten. Eier hinzufügen, restliches Mehl hinzufügen und langsam weiterkneten, bis der Teig glatt und geschmeidig ist.
Die Schüssel mit dem Teig mit Klarsichtfolie oder einem Geschirrtuch abdecken und an einem warmen Platz 45-60 Minuten gehen lassen.
Inzwischen die Zuckerfüllung vorbereiten: Zucker mit Zesten gut mischen und etwas stehen lassen, so wird der komplette Zucker aromatisiert.
Die Arbeitsfläche etwas bemehlen, den Teig kurz entgasen und dann noch ein paar Minuten entspannen lassen und die Kastenform gut mit Butter einfetten.
Nun den Teig auf einer bemehlten Arbeitsfläche dünn zu einem 30 x 50 cm Rechteck ausrollen.
Dann die flüssige Butter bis auf einen kleinen Rest gleichmäßig darauf verteilen, mit dem Zitronenzucker (ebenfalls einen kleinen Rest aufbewahren) bestreuen und etwas festdrücken.
Den Teig entlang der schmalen Seite parallel in 6 gleichmäßig breite Streifen schneiden. Vorsichtig aufeinanderlegen. Diesen langen Stapel in 6 gleich grosse Häufchen schneiden. Diese parallel hochkant in die Kastenform schichten, mit einem Pinsel die restliche Butter darauf verteilen und mit dem Rest Zucker bestreuen.
Nochmals ca. 30 Minuten gehen lassen, bis der Teig die Form gut füllt, in der Zwischenzeit den Ofen auf 175° vorheizen, dann für ca. 30-35 Minuten goldbraun backen, danach auf einem Kuchengitter abkühlen lassen.
Für das Frosting alle Zutaten gut verrühren und mit einem Löffel oder Pinsel auf der Oberseite des Kuchens verteilen.
Wer kein Frosting mag, kann es natürlich auch weg lassen und mit sollte der Kuchen kühl aufbewahrt werden bzw. schnell gegessen – ist aber wirklich nicht schwer 😉
Hach, da würd ich jetzt glatt ein Scheibchen nehmen! Klingt toll sommerlich und mit dem Frosting oberlecker.
Herzliche Grüße,
Dani
Frosting mag ja nicht jeder, ich steh allerdings total drauf 😉
hach ja…. das ist einfach ein toller wanderbarer Kuchen, ich liebäugele mit einer Pesto-gefüllten Variante, derweil nehm ich mir hier ein Stückchen. Das Frosting würde ich vielleicht getrennt aufbewahren, und wie einen Klecks Sahne erst beim Servieren drauftun, der Haltbarkeit wegen, oder?
eine würzige Variante hab ich auch noch im Auge! Pesto ist auch eine gute Idee…
Haltbar, naja, so ein Teil ist bei uns eh ein one day wonder 😉
Den Kuchen habe ich schon bei Foodfreak bewundert und mußte auch gleich an den Zupf-Schüdi denken. Da werde ich am Wochenende wohl mal zuschlagen 😉
Ja, vom Prinzip ist er ja ganz ähnlich, aber dann doch ganz anders 🙂
Das letzte Bild hat mich restlos überzeugt. 🙂 Alle Zutaten sind im Haus und schon den Zupf-Schuedi fand ich sehr attraktiv.
Bei dir hätte ich diese Woche auch schon wieder in den Bildschirm beißen können, hehe!
Wie was wo? Ugly Food? Ich wurde gerufen?
Ach, sehe schon: FEHLALARM!
🙂
Ja, da hatte ich wahrlich schon schönere (oder schlimmere?) Beiträge zu Ugly Food 😉