Kein Herbst bei mir ohne Karamell.
Wenn die Tage wieder kürzer werden, der Garten kaum noch nach Aufmerksamkeit verlangt außer Blätter aufzukehren und die Seele bei Kälte, Wind und Grau ein bisschen Trost braucht, ist es Zeit für ein bisschen Gold.
Goldenes Karamell, bittersüß, klebrig, buttrig und sahnig. Mit einem Hauch Salz.
Flüssiges Gold im Topf, das die Wohnung für eine Weile nach Kindheit, Zuckerwatte und Kirmes duften lässt.
Da ist das Grau draußen ganz schnell vergessen.
Für die Zubereitung braucht es ein wenig Zeit und Geduld, denn es gilt, genau den richtigen Moment abzupassen.
Es lässt sich somit bei der Karamellzubereitung prima abschalten, denn die Konzentration auf den richtigen Zeitpunkt ist eine kleine, goldene Meditation.
Wunderbare Partner zu einem cremigen Karamell sind Äpfel. Ein bisschen säuerlich, ein bisschen zimtig, auf einem buttrigen Boden, mit knusprigen Granola-Streuseln.
Gefunden habe ich das Rezept für diese Apfel-Streuselschnittchen bei Sallys Baking Addiction, Sallys Rezepte sind wirklich immer mit Gelinggarantie und einfach richtig gut.
Die Bars sind wirklich unglaublich lecker, knusprig und sehr schnell und einfach gebacken!
Eine perfekte Mischung aus leicht knusprig-buttrigem Boden, saftiger Frucht und crunchy Haferstreuseln. Darauf dann noch das Salzbutterkaramell…
Noch mehr Lust auf Karamell bekommen?
Dann hätte ich noch einiges für euch:
Herbstglückstarte mit karamellisierten Haselnüssen, Äpfeln und Gewürz-Schokocreme
Minnies Caramel Cake
Petit Pot au Caramel – Salzkaramellcreme
Schnelle Karamellstreuselschnitten
Rohrnudeln mit Karamellboden und Vanillesauce
Einen schönen, entspannten und ein klein wenig goldenen Sonntag wünsche ich euch.
Zutaten für eine Form von 24×16 cm:
Für das Salzbutterkaramell (davon braucht man höchstens ein Drittel, der Rest lässt sich in sterilisierten Gläsern sehr gut aufbewahren):
200 g Zucker
90 g gesalzene Butter
120 ml Sahne
1 TL Fleur de Sel
Für den Teig:
115 g Butter, geschmolzen
40 g Zucker
10 g Vanillezucker
1 Prise Salz
125 g Mehl
Apfelfüllung:
2 säuerliche Äpfel, geschält, geviertelt und in sehr dünne Scheiben geschnitten
2 TL Mehl
2 TL Zucker
1 TL Zimt
1/8 TL Muskatblüte
Streusel:
40 g Haferflocken, grob
70 g brauner Zucker
1/4 TL Zimt
30 g Mehl
60 g kalte Butter in Würfeln
Zuerst das Salzbutterkaramell vorbereiten. Die Menge ist sehr großzügig, aber wenn man sich die Mühe macht, sollte man immer ein bisschen Vorrat anlegen – es hält sehr lange, schmeckt zu Eis, Desserts, auf dem Butterbrot etc.
Den Zucker in einem kleinen schweren Topf bei mittlerer Hitze schmelzen lassen. Geduld und bloß nicht in den Topf greifen, um zu fühlen, ob der Zucker auch heiß genug ist!
Mit einem Holzlöffel gelegentlich umrühren. Die Sahne kurz erwärmen, in der Mikrowelle oder einem kleinen Topf.
Jetzt heißt es, den richtigen Moment abzupassen, der geschmolzene Zucker sollte eine satte goldene Farbe haben, aber auf gar keinen Fall zu dunkel werden, sonst wird er bitter. Das kann eine Sache von Sekunden sein.
Dann die Butter hinzugeben und für einige Minuten köcheln lassen, bis sich die Masse verbunden hat. Nun ganz langsam die Hälfte der Sahne hinzugeben, dabei kontinuierlich rühren. Den Rest hinzugeben und auf kleiner Hitze kurz köcheln lassen, bis sich alle Zutaten gut verbunden haben.
Vom Herd nehmen und das Salz unterrühren, abkühlen lassen.
Den Ofen auf 160° vorheizen. Die Form mit Backpapier auslegen, ein bisschen sollte überstehen.
Für den Boden die geschmolzene Butter, Zucker und Salz in eine Schüssel geben. Mehl hinzufügen und mit einem Holzlöffel verrühren, bis sich die Zutaten verbunden haben. Den Teig in die Form geben und gleichmäßig hineindrücken. Für 15-20 Minuten backen, in der Zwischenzeit die Füllung und Streusel vorbereiten.
Für die Füllung die geschnittenen Äpfel mit dem Mehl, Zucker, Zimt und Muskatblüte gut vermengen.
Für die Streusel Haferflocken mit dem braunen Zucker, Zimt und Mehl in eine Schüssel geben. Die Butterwürfel hinzugeben und mit einer Gabel hineindrücken, bis grobe Streusel entstanden sind.
Den Boden aus dem Ofen holen und mindestens 20 Minuten abkühlen lassen. Den Ofen nun auf 180° vorheizen.
Die Äpfel gleichmäßig auf dem Boden verteilen, dabei etwas darauf drücken. Die Streusel darüber streuen und wieder für ca. 35 Minuten backen, evtl. auch ein paar Minuten länger, die Streusel sollten schön goldbraun und knusprig sein.
Komplett abkühlen lassen und mit dem Salzkaramell großzügig beträufeln.
Du hast mal wieder meine Geschmacksrezeptoren getroffen :). Ich bin gerade am Backen…
Allerdings ist mir ein kleiner (Tipp-) Fehler aufgefallen: für die Apfelfüllung braucht es je 2 Esslöffel Mehl und Zucker, keine Teelöffel ;). Beim Abmessen stutze ich schon, dann schaute ich im Originalrezept nach.
Mehr dazu später…
Grüsse
Samoa
Oh, tatsächlich 😀 ich selbst habe aber jeweils bei beidem (Zucker und Mehl) Teelöffel genommen und fand es perfekt. Könnte mir vorstellen, dass es mit mehr Mehl ein wenig trockener wird und Zucker fand ich genug dran 🙂
Das könnte sein, ich fand es nämlich auch ziemlich süss. Beim nächsten Mal werde ich weniger Mehl und Zucker nehmen.
Das Salzbutterkaramell könnte ich aber pur löffeln.
Hachhachhach, da trieft der süße Eckzahn bei mir… mit Salzkaramell bekommst Du mich immer!
Liebe Grüße, Juliane
Hach, mich ja auch Juliane 😉
Du hast vollkommen recht: Wenn es draußen kälter wird und die Tage immer kürzer werden, dann schreit alles nach Karamell. Auch in mir! Und besonders fein, wenn dann noch ein paar Salzkristalle drinnen sind.
Ja, gelle? Ich bin nur froh, dass ich inzwischen ein bisschen Übung habe, am Anfang bin ich gelegentlich ein bisschen verzweifelt und brauchte mehrere Versuche 😀
Wie gern hätt ich jetzt eins von deinen Schnittchen! Salzkaramell… *seufz* das geht sowieso immer!
Nachbacken geht wirklich schnell 😉
Ach das sieht wieder einmal köstlich aus. Ein wenig Gold würde mir jetzt auch gut tun, es regnet wie bekloppt und ich nur eine Packung Herzen-Sterne-Brezen-Lebkuchen im Haus… naja 😉
Ach Julia, Herzen Sterne Brezeln gehen doch auch immer, oder? 😀 die mag ich auch, schlicht und gut!