Linseneintopf mit Ochsenschwanz, Portwein und Fregola

Darf ich vorstellen: Einer der besten Linseneintöpfe, die hier jemals auf dem Tisch standen!
Und somit genau das richtige für einen grauen, kühlen Novemberabend, wärmend, deftig und reichhaltig.
Soulfood.Wie ich bei Astrid allerdings letztens hier lernen durfte, handelt es sich hier allerdings mit hoher Wahrscheinlichkeit um einen Rinderschwanz – mangels Masse, an Ochsen nämlich. Da ist mir dann aber auch die Idee gekommen, mir mal wieder etwas mit Ochsenschwanz auszudenken…

Egal.
Ob Rind, ob Ochse, das Ergebnis hat überzeugt, mit butterzartem, saftigem Fleisch, einer intensiven Brühe und einem Eintopf, wie er besser kaum sein könnte.
Abgerundet mit einem schönen Portwein und ein wenig Balsamico zum Schluss, dann noch ein paar Fregola Sarda darin gegart.

Ein wenig erinnert mich der Eintopf an eine italienisch angehauchte Variante von einem meiner liebsten schwäbischen Gerichte: Linsen, Spätzle, Sößle. Nur das Saitenwürschtle, das fehlt!

Wie den meisten etwas derberen Fleischstücken tut auch dem Ochsenschwanz eine etwas längere Garzeit auf sehr kleiner Flamme gut, das Fleisch wird so zarter und bleibt saftiger.
Das heißt: Bitte genügend Zeit einplanen, manchmal dauert nämlich solch ein Stück auch mal gut und gerne eine halbe Stunde länger.
Auch für den Slow Cooker eignet sich dieses Gericht sehr gut.

Zutaten für ca. 4-5 Portionen:
700 g Ochsenschwanz
2 EL Olivenöl
1 große Zwiebel
1 große Karotte
1 Stück Knollensellerie, ca. 70 g
2 EL Tomatenmark
1 Lorbeerblatt
150 ml Portwein
ca. 800 ml Wasser
200 g Linsen
80-100 g Fregola Sarde oder andere kleine Nudeln (optional)
2 EL Balsamico
3 EL Petersilie, gehackt
Salz und schwarzer Pfeffer
optional noch etwas alten Balsamico zum Darüberträufeln

Zwiebel, Karotte und Sellerie in Würfel schneiden. In einem schweren Bräter die Ochsenschwanzstücke im Olivenöl rundherum anbraten, herausnehmen und die Gemüsewürfel anrösten. Tomatenmark hinzugeben und kurz mitbraten, dann mit Portwein ablöschen und kurz einkochen lassen. Die Ochsenschwanzstücke nun wieder hineingeben, mit Wasser auffüllen, Lorbeerblatt hinzufügen und ca. 3 h bei sehr kleiner Hitze ganz sanft schmoren lassen.
Wenn sich das Fleisch problemlos vom Knochen lösen lässt, die Stücke herausnehmen und das Fleisch ablösen, dann wieder in die Brühe geben, mit Salz und Pfeffer abschmecken.
Die Linsen separat garen (wenn man sie gleich in der Brühe garen wollte, werden sie durch das enthaltene Salz nicht weich, deshalb bitte separat kochen). In der Zwischenzeit die Fregola zur Brühe hinzugeben und direkt darin garen.
Linsen und Balsamico zugeben und alles noch mal 5 Minuten ziehen lassen, dann mit gehackter Petersilie bestreuen, evtl. noch mit etwas altem Balsamico beträufeln und servieren.

Print Friendly

Mehr davon!

Dieser Beitrag wurde unter Eintopf/Suppen, Fleisch abgelegt und mit , , , , , , verschlagwortet. Setze ein Lesezeichen auf den Permalink.

13 Kommentare zu Linseneintopf mit Ochsenschwanz, Portwein und Fregola

  1. Das klingt nach wunderbarem Winterwohlfühlessen!

    Und ich erinnere mich gerade milde lächelnd daran, als ich meinen ersten Ochsenschwanz nach eineinhalb Stunden im Topf essen wollte … 😉

    • Tommy Hart sagt:

      Ja, das klingt super – ich liebe Linsen und ich liebe Ochsenschwanz (auch wenn er nicht oft vom Ochsen ist – aber der Cut heißt nun einmal so und daran werden auch neug’scheite Statements von irgendwelchen Schlaumeiern nichts ändern… 😉 ), aber die Kombination habe ich noch nie gekocht. Susi – echt? Nach anderhalb Stunden? Hihihi – der Zahnarzt freut sich…
      Ochsenschwanz profitiert übrigens ungemein wenn er für 24h in einer Rotweinmarinade, aus der man den Alkohol abgefackelt hat, baden darf.

    • Britta sagt:

      Ohhhh… hört sich schon beim Lesen zäh an! 😀

  2. Ach, herrlich sieht das aus, liebe Britta!
    Ich habe hier einen Metzger, der zeichnet die Ochsen- und Rinderschwänze immer richtig aus, damit ambitioniertere Köchinnen und Köche entsprechend wählen können. Natürlich hat er – dem Mangel an Ochsen geschuldet, eher Rinderschwänze in der Auslage, aber bei Ochsenschwanz schlage ich jedesmal zu. Der Unterschied ist wie bei den Backen – kräftiger, im positiven Sinne des Wortes „älter“. Undifferenzierte Ochsenschwänze vom Jungbullen, mit denen die Fleischtheken der Supermärkte geflutet werden, schmecken hingegen nach fast gar nichts.

    Aber Ochsenschwanz in Linsensuppe ist natürlich Bombe, das werde ich mir merken! Bocuse schmeißt Ochsenschwanz auch in seine Court Bouillon, es gibt fast nichts, was durch einen Ochsenschwanz nicht noch ein bisschen besser schmeckt 😉

    • Britta sagt:

      Stimmt 😀 war wesentlich besser als ein Saitenwürschtle 😉
      Diese Unterscheidung hab ich noch nirgendwo gesehen… schade eigentlich.

  3. Lara sagt:

    achja, die Suppenzeit… das hier sieht super aus, wird sich aber leider mit dem Vegetariermann, für den zumindest am Wochenende mitgekocht wird, nicht vereinbaren lassen (und unter der Woche habe ich eher selten Zeit für dreistündiges Schmoren…) Sowas muss ich dann immer gut eintakten, wenn er mal nicht da ist 😉 Ich steh im Moment auch sehr auf die klassische Gemüsesuppe sowie auf eine rote-Linsen-Kürbis-Ingwer Suppe. Das wärmt so toll!

  4. Eva sagt:

    Zum Glück weiß ich, wie gut es geschmeckt hat. 😉

  5. Julia sagt:

    Linsen, mit und ohne Spätzle, gehen einfach immer 🙂

Schreibe einen Kommentar zu Eva Antworten abbrechen

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert