Sternen-Maronenravioli, Portweinbutter, Walnuss-Preiselbeerpesto und Speckknusper

Nur noch 4 Tage bis Weihnachten, heute öffnet sich Türchen Nr. 20!

Der kulinarische Adventskalender von Zorra gehört zu meinen persönlichen Highlights in der Weihnachtszeit, denn Zorra und 24 Blogger stecken da hier sehr viel Zeit, Liebe und Mühe hinein, noch dazu gibt es jedes Jahr traumhafte und richtig viele Geschenke zu gewinnen.
Tägliches Vorbeischauen ist hier ein Muss und ich freue mich sehr, dieses Jahr wieder dabei sein zu dürfen!

Für das 20. Türchen dieses wunderbaren Kalenders habe ich mir diese weihnachtlichen Ravioli  ausgedacht und mich dabei gefragt:

Muss es zu den Festtagen immer die volle Fleischpackung sein?
Die Gans, der Truthahn, der große Braten und immer so viele Reste?

Oder darf es auch mal ein fast vegetarisches, leises, aber trotzdem feines und edles Gericht mit Winteraromen sein?
Darf man auch mal mit den Traditionen brechen?
Ja, finde ich.
Geschmack und festliche Gerichte sind keine Frage von großen Fleischportionen.

Weil Weihnachten ist und man sich etwas wünschen darf, wünsche ich mir, dass ich vielleicht noch ein paar letzte Unentschlossene für etwas anderes als die übliche Weihnachtsgans, im schlimmsten Fall aus einem Mastbetrieb ohne Tageslicht, begeistern kann.

Für ein paar mit Liebe hausgemachte Ravioli lasse ich persönlich fast jedes Festtagsfedervieh und jeden Braten stehen, obwohl ich beides natürlich auch mag.
Ganz zu schweigen davon, dass die natürlich doch ein wenig aufwändigere, aber sehr meditative Nudelherstellung ganz schnell vom manchmal nun doch vorhandenen Weihnachtsstress runterbringt.

Eine Füllung aus gerösteten Maronen und cremigem Ricotta, dazu schaumige Portweinbutter, ein Pesto aus Walnuss und Preiselbeeren und das ganze getoppt von knusprigen Speckstreifen – die man natürlich auch weg lassen kann sowie den Kalbsfond durch Gemüsebrühe ersetzen, dann ist das Gericht komplett vegetarisch.

Dieses Rezept ist als kleinere Portion auch sehr gut als Vorspeise geeignet und die Ravioli können problemlos vorbereitet und eingefroren werden.

Ach ja, das Wichtigste habe ich vergessen – die Ravioli sind unglaublich gut und das übliche Völlegefühl entfällt hier komplett.

Die Süße der Portweinbutter, die Röstaromen der Maronen, herb-fruchtiges Walnuss-Preiselbeerpesto und obenauf der knusprig krachelnde Speck – uns zumindest hat dieser Probeteller verzückt, der Rest schläft im Tiefkühler und wartet auf den Einsatz in ein paar Tagen.
Für die schöne Sternform habe ich einen Ravioliausstecher verwendet, der ganz einfach funktioniert hat, bitte aber nicht mit einem normalen Plätzchenausstecher nachmachen, so schließen die Ravioli nicht fest genug bzw. wenn man die Ränder andrückt, geht die Form verloren.

Zutaten für 2 Personen oder für 4 Personen als Vorspeise
Quelle: eigenes Rezept

Teig:

250 g Pastamehl
3 Eigelbe
1 Ei
4 EL Olivenöl

Aus diesen Zutaten einen glatten Nudelteig herstellen, zu einer Rolle formen, in Klarsichtfolie packen und mindestens eine Stunde im Kühlschrank ruhen lassen.

Walnuss-Preiselbeerpesto:
30 g Walnüsse
2,5 EL Wildpreiselbeeren aus dem Glas
2 EL Walnussöl, am besten aus gerösteten Kernen
ein paar Tropfen Himbeeressig oder sonstigen Fruchtessig
Meersalz

Walnüsse und Preiselbeeren mit dem Mixer pürieren, ganz zum Schluss langsam das Walnussöl untermixen, mit Salz  und Himbeeressig abschmecken.

Maronenfüllung:
200 g Maronen, im Ofen geröstet und geschält (oder gleich geröstete kaufen), gehackt
120 g Ricotta
2 EL Petersilie, gehackt
1 Schalotte, fein gewürfelt und in 1 EL Butter angeschwitzt
frisch geriebene Muskatnuss
Salz und Pfeffer

Alle Zutaten für die Füllung gut vermischen, mit Salz, Pfeffer und Muskatnuss abschmecken.

Portweinbutter:
350 ml Kalbsfond
70 ml Portwein, rot
60 g Butter, eiskalt
Salz und Pfeffer

Kalbsfond und Portwein in einem kleinen Topf um die Hälfte einkochen lassen, mit Salz und Pfeffer abschmecken, beiseite stellen

Speckknusper:
60 g Speck in Scheiben oder Pancetta

Den Teig mit der Nudelmaschine sehr dünn ausrollen, jeweils einen Teelöffel von der Füllung daraufsetzen, eine weitere Teigbahn darüber legen und Sterne (oder Kreise) ausstechen. Wenn kein Ravioli-Ausstecher verwendet wird, die Ränder mit einer Gabel fest andrücken.
Den Speck dann in feine Streifen schneiden und in einer Pfanne ohne Fett sehr knusprig braten.
Die Ravioli in gesalzenes Wasser geben und 3-4 Minuten  kochen lassen.
In der Zwischenzeit die Portweinsauce erwärmen und kleine Stückchen der eiskalten Butter mit dem Mixstab unterziehen, bis sie etwas schaumig wird.
Wer will, kann das Preiselbeerpesto leicht erwärmen – muss aber nicht.
Die fertigen Ravioli auf vorgewärmte Teller geben, mit der Portweinbutter übergießen, kleine Kleckse vom Pesto auf den Teller geben und ganz am Schluss den knusprigen Speck darüber.

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44 Kommentare zu Sternen-Maronenravioli, Portweinbutter, Walnuss-Preiselbeerpesto und Speckknusper

  1. Hallo, das Rezept hat mir gerade noch gefehlt! Werde ich gleich in mein Weihnachtsmenü einbauen! Liebe Grüße

  2. Die sind ja bildschön! Großes Kompliment, ein echter Hingucker, der bestimmt in dieser Kombination wunderbar schmeckt.

  3. mmmhhh, sehr fein! Den Speck kann man natürlich NICHT weglassen, sowas geht ja gar nicht. Alle Speckvegetarier (Copyright des Wortes bei Eline) werden mir zustimmen ;-))
    Schönes Fest und vor allem ein schöneres Jahr als dieses wünsche ich dir und deinem Mann!

  4. Eva sagt:

    Natürlich geht es ohne Fleischberge (habe ich ja schon oft genug vorgemacht ;-)), aber der Braten, ob Feder- oder Fellvieh gilt halt immer noch als das ganz besondere, was an hohen Festtagen sein muss. Bei uns haben meine Eltern (sehr zu meinem Leidwesen) eine Gans (eine echte vom Bauern von der Wiese – immerhin) durchgesetzt. Ich bräuchte die nicht.
    Meine Chance habe ich an Heilig Abend und deine Sternravioli gefallen mir ausgesprochen gut! 🙂 Hast du sie gekocht oder roh eingefroren? Und was meinst du, könnte man sie auch mit dem Wellenrädchen ausrollern? Einen solche Sternausstecher werde ich leider nicht so schnell austreiben können.

    • Britta sagt:

      Ich liebe (Freiland-)Gans ja auch 😉
      Aber ich finde, es müssen ja einfach nicht jeden Feiertag Fleischberge sein.
      Ravioli friere ich immer roh ein und Sterne würde ich persönlich nicht ausrollern > zu viel Stress 😉 Aber man kann ja auch ganz normale machen, sind ja auch immer hübsch!

  5. Sandra Gu sagt:

    Einfach wunderschön! Wir es sieht auch sooo lecker aus! Viel zu bestimmen haben wir leider beim Weihnachtessen nicht, da wir nur unterwegs sind an Weihnachten, bei den Familien… Aber immerhin gibt es einen Gans, die wir die Tage noch freilaufend vorm Bauernhof gesehen haben, als schon mal keine Masthaltung.

    • Britta sagt:

      Oh, schon persönlich vorgestellt, das ist natürlich besonders schön 🙂
      Wir haben immer einen Tag zu zweit, da gibt es dann etwas schlichteres, aber trotzdem gut eben.

  6. Julia sagt:

    Das ist ja ein wunderbares Rezept, vielen Dank dafür! Ich finde Deine Idee, auf Gans und Co. zu verzichten, und trotzdem ganz groß mit den Ravioli aufzufahren toll, ich versuche das auch an meine Familie heranzutragen, und ich freue mich, dieses Jahr zumindest einen kleinen Schritt in die (für mich) richtige Richtung gehen zu können.
    Viele Grüße
    Julia

    • Britta sagt:

      Vielleicht gelingt es ja 🙂
      Mein Vater ist immer herrlich pflegeleicht, er isst alles begeistert, was ich ihm hinstelle, das ist sehr schön.

  7. ninive sagt:

    fein, sehr fein, leider träfe ich hier auf keine Gegenliebe damit.

  8. Ein Rezept, das Zorras Adventkalender würdig ist.
    Und ich habe wieder etwas dazugelernt, nämlich dass es Ravioliausstecher gibt!

  9. Katha sagt:

    Wow – die sehen grandios aus. Dürfte ich sicher „nur“ als Vorspeise machen, am Heiligabend ist der Karpfen bei Bessere Hälfte’s Familie Tradition, am 1. Weihnachtsfeiertag gibt es bei meinen Eltern Gans und am 2. Weihnachtsfeiertag mache ich für Bessere Hälfte’s Familie die Gans.
    Hast du eine Bezugsquelle für diesen tollen Ausstecher?

  10. Roger Warna sagt:

    Was mir besonderst gefällt, ist die Idee. Die Fotos. Wie es angerichtet ist. Zuletzt natürlich den Ausstecher hat mit imponiert. Einfach sehr toll. Mit einer solchen Kopie hätte ich in meinem Restaurant sehr viel Erfolg bei den Gästen.

  11. zorra sagt:

    Wow, ich bin platt. Die Ravioli sind so schön, fast zu schön um zu essen. Alles klingt köstlich. Mal gucken, wann ich die nachkochen werde. Danke für dieses wunderbare Türchen.

  12. Mal wieder wundervolle Fotos, wundervoll angerichtet, wundervolle Idee und Rezept und Umsetzung – hach, ich bin mal wieder total begeistert von Dir!

    Pasta darf es an Weihnachten bei uns auch höchstens als Vorspeise geben, ansonsten MUSS Monsieur seine Tradition: ein grosser Vogel im Ofen von ihm gebraten, unbedingt durchsetzen, sonst ist kein Weihnachten 😉

    • Britta sagt:

      Dankeschön *rotwerd* bei dir hätte ich in letzter Zeit aber auch einziehen können bei den leckeren Dingen, die es da gab 🙂
      Mein Mann freut sich, dass es einen Tag kein Fleisch (okay, bis auf den Speck…) gibt… er liebt Gemüse, Salate und Pasta genauso wie ich!

  13. S-Küche sagt:

    Wunderschöne Fotos und ein wunderbares Rezept!
    Liebe Grüße,
    Simone

  14. Micha sagt:

    Bilderbuch, liebe Britta!
    Und ich kann mich nur anschliessen: für selbstgemachte UND gefüllte Pasta lasse ich so ziemlich alles stehen!!
    Dir und deinen Lieben schöne, fröhliche, appetitliche und harmonische Feiertage mit vielen lieben Grüßen, Micha

  15. pimpimella sagt:

    Wunderschöne Bilder, und ein tolles Essen. Würde ich jeden Braten sofort gegen eintauschen!

  16. Ela sagt:

    Was für wunderschöne Photos! Das Rezept klingt absolut großartig, merke ich mir… Die Ravioli in Sternchenform sind einfach toll.
    Frohe Weihnachten!
    Ela

  17. Sybille sagt:

    Ich wünsch Dir wunderschöne Weihnachtstage und ein tolles 2014…mit ganz vielen „Sternstunden“.
    LG Sybille

  18. Cookinator sagt:

    wenn ich die Raviolisterne so sehe, denke ich an Sterneküche. Kompliment!

    Nun ist die Besinnliche Weihnacht vorbei, die sinnliche Küche mit ihren wärmenden Aromen hilft mir durch die Kälte 🙂

    Kommt alle gut durch den Winter
    Stefan

    • Britta sagt:

      Bei mir geht es im Januar oft exotisch zu 😉 ich mag da auch wärmende Gewürze sehr gern. Wobei es hier mit der Kälte noch hapert…

  19. Katha sagt:

    Habe die Ravioli in ähnlicher Variante nachgekocht. Vielen Dank für die schöne Rezeptidee – besonders das Pesto war der Hammer!

  20. Lanthania sagt:

    Ich habe gestern Deine Ravioli gemacht, als Test für das Weihnachtsmenü. Sie haben sehr gut geschmeckt, vor allem in Kombination mit dem Pesto und der Portweinbutter! Ich muss gestehen, ich habe fertigen Nudelteig genommen, weil ich keine Nudelmaschine habe.
    Optisch natürlich auch ein Highlight – ich habe zum Glück einen Sternchenausstecher bekommen :-). Statt Speck werde ich wahrscheinlich ein bisschen Wild dazu servieren. Das harmoniert dann auch gut mit den beiden Sossen.
    Vielen Dank für das Rezept.

  21. Vivian sagt:

    Hallo,

    ich habe die Ravioli heute für den Geburtstag meiner Mutter gemacht und sie war wirklich begeistert. Ich wüsste gerne wie dünn du die Ravioli ausrollst. Bei mir sind leider doch einige aufgegangen. Habe genau den Ravioliausstecher genommen… Woran könnte das liegen? Hab ich sie vielleicht zu dünn gemacht? Habe bei der Kitchen Aid auf 6 den Teig ausgerollt…

    Toll hat es jedenfalls ausgesehen und geschmeckt. Da es die Vorspeise war hatte ich eh zu viele Ravioli und habe einfach nur die ganzen verwendet. Trotzdem war es voll schade. Besonders die Portweinbutter war genau mein Geschmack. Es waren meine ersten Ravioli, wahrscheinlich lliegt es also an mir…

    • Britta sagt:

      Hallo Vivian, 6 ist die dünnste Stufe, oder? Das war wahrscheinlich einfach ein wenig zu dünn 😉 und ich muss gestehen, ein paar gehen auch mir manchmal auf 😉 probiere einfach nächstes Mal die Stufe 5 und wenn du keinen Ausstecher nimmst, immer die Ränder richtig gut festdrücken.

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