Hab ich mich letzte Woche über das Wetter beschwert? Obwohl ich ja nicht so viel von Jammern halte, es hat wohl etwas gebracht, denn der Sommer ist endlich in voller Pracht über uns hereingebrochen (ist hereingebrochen eigentlich ein passendes Wort für so etwas Schönes??)
Temperaturen über 30°, Biergarten, laue Abende auf der Terrasse mit Aperol und Oliven, lesen auf der Sonnenliege, Grillen, Eis essen, laut juchzend durch den Rasensprenger hüpfen, Sommerkleidchen und Flip Flops tragen, so sahen meine letzten Tage aus. Nachts dann noch ein herrliches Gewitter, das die Natur ordentlich bewässert und mich bei besonders lautem Donner ganz nah an Herrn Kamafoodra kuscheln lässt.
Und morgen werden wir uns mal den kleinen Pfälzer Naschmarkt im Nachbarort anschauen.
Zeit für schnelle Pastagerichte und Salate, denn lange in der Küche stehen möchte ich bei diesem herrlichen Wetter nicht. Lieber ein bisschen mehr leben und etwas weniger kochen…
Und so kommt mir meine Liaison mit meiner neuen, heißen Liebe gerade recht, denn sie eignet sich so wunderbar für eine schnelle Pasta, die kalabrische N’duja, eine streichfähige Salami mit viel, viel Chili und ebenso viel Geschmack. Seit ich sie hier bei Susi sah, ging sie mir nicht mehr aus dem Kopf und so durfte vor einer Weile eine N’duja vom kalabrischen schwarzen Schwein bei mir einziehen – soo gut!
Aber – sie ist wirklich höllenscharf und ich finde, sie schmeckt besonders gut in Kombination mit einem milden Käse oder wie hier, mit einem sanften Ricotta zur Pasta, die etwas rustikaleren Maccheroni passten auch wunderbar dazu.
Fertig ist das ganze, wie auch bei Susi, wirklich in ein paar Minuten und ja, man sollte erst mal vorsichtig sein beim Dosieren der N’duja, ich fand es genau richtig, dem Mann hier war es eindeutig ein wenig zu viel Feuer…
Dazu kommt noch eine ordentliche Dosis Knoblauch, geschälte Dosentomaten, etwas frischer Basilikum und zum abmildern und als Kontrast eben der cremige, milde Ricotta, von dem man auch noch ein paar Flöckchen über den fertigen Teller geben kann.
Ich geh jetzt mal noch ein paar Löwenmäulchen einpflanzen, vielleicht noch eine schnelle Runde durch den Rasensprenger und wünsche euch ein wunderschönes Restwochenende, genießt den Sommer!
Rezept für 2 Personen:
300 g Maccheroni, in Stücke gebrochen
1 Dose Schältomaten
2-3 Knoblauchzehen, in hauchdünne Scheiben geschnitten
2-3 EL N’duja, erst mal die Schärfe austesten und lieber noch ein bisschen nachlegen…
120 g Ricotta
Meersalz
eine Handvoll Basilikum, grob zerpflückt
1 Prise Zucker
ca. 2 EL Olivenöl
Olivenöl erhitzen, die Wurst darin ein wenig anbraten, den Knoblauch hinzufügen und ebenfalls kurz braten. Die Tomaten zufügen und grob zerkleinern, eine Prise Zucker hinzufügen, mit Salz abschmecken und ein paar Minuten köcheln lassen. In der Zwischenzeit die Maccheroni gar kochen.
Ca. 3/4 des Ricotta in die Sauce rühren (der Rest kann bei Tisch in Flöckchen auf die Teller gegeben werden), Basilikum untermischen und mit den heißen Nudeln gut vermischen, servieren.
Sehr fein! Scharf und vor allem pronto gemacht, ideal bei Hitze.
N’duja mag ich auch sehr. In letzter Zeit wurde sie bei mir durch eine weniger fette, härtere kalabresische Salami übertrumpft, die ich bei meinem Italiener entdeckt habe. Die hält im Kühlschrank monatelang, ist höllenscharf und findet sich bei uns immer wieder in Pasta Pronto wieder, mal mit fast rohem Stangensellerie und knusprigen Salbeiblättern, mal mit Tomaten und Ricotta wie bei dir.
Viel Spass beim Rasensprengerhüpfen, wir gehen jetzt noch auf einen Abendschwumm an unseren Donaustrand.
Knusprige Salbeiblätter… hört sich auch super an, ich hab hier einen riesigen Busch, leider bin ich der einzige Salbeiesser hier im Haus 😉
Abendschwumm ist übrigens ein herrliches Wort 😀
Ein wunderschöner Post, dem man deine Freude über den Sommer so richtig anmerkt.
So, und ich gehe jetzt das Netz nach N’duja durchforschen —->>>>>
Muss man einfach genießen 😉 hab die morgendliche Kühle auch schon für eine Stunde Gartenarbeit genutzt und jetzt kann ich mich wieder dem sommerlichen Dolce Vita widmen!
Herrlich! Ist die N’Duja mit einer rohen Choriza vergleichbar?
Hm, ich weiß es nicht, die kenne ich nicht 😉 allerdings ist diese Wurst schärfer als jede andere, die ich in meinem Leben jemals probiert habe 😀
Nach dieser Wurst muß ich unbedingt Ausschau halten!
Wobei die oben erwähnte Salsiccia aus Kalabrien, die kann ich hier kriegen. Nur denke ich die Konsistenz verändert sich schon… schönes unkompliziertes Rezept was ich gernst nachkochen möchte.
Salsiccia ist ganz anders… das lässt sich gar nicht vergleichen 😉
Ich hab mir Nduja aus Italien mitgebracht – eine glückliche Vorhersehung, wenn ich dein Rezept so anschaue. Der Ricotta tut dem Gericht sicher sehr, sehr gut!
Na dann los 😀 danke noch mal für die schöne Anregung, ich bin so verliebt in dieser Wurst <3