Von der Resteverwertung – im Allgemeinen und Speziellen

Letzte Woche hatte ich euch ja noch etwas zur Resteverwertung für die Eiweiße versprochen.

Resteverwertung, irgendwie mag ich das Wort aber nicht besonders. Es klingt ein wenig abwertend, irgendwie geringschätzig und das gefällt mir nicht daran.

Ich finde es nämlich ausgesprochen positiv, wenn man nichts wegwerfen muss und aus allem, was auf den ersten Blick „übrig“ ist noch ein paar wunderbare Köstlichkeiten zaubern kann.

Gedanken- und respektlosen Umgang mit Lebensmitteln und somit auch mit sogenannten „Resten“ mag ich nicht – da bin ich eigen, vor allem wenn es um tierische Produkte geht.

Wo es doch so wundervolle Dinge wie diese Friands mit frischen Beeren gibt, für die man unbedingt Eiweiße braucht!

Manchmal allerdings, da zieht die Verarbeitung von Resten doch ein paar seltsame Kreise…
Letzte Woche, als ich das Eis gerührt habe, wurden auch die Beeren-Friands schon mal gebacken. Allerdings nicht lange genug.

Sie waren geschmacklich gut, aber alles andere als fototauglich.
Viel zu lecker allerdings, um wieder in der Versenkung zu verschwinden und die Beerenzeit ist bekanntlich kurz…

Also diese Woche noch einmal Friands gebacken, diesmal hatte ich dann Eigelb übrig.
Aus denen ich dann eine schöne Vanillesauce gekocht habe, nur was dazu?
Ich hab es dann einfach mal dabei belassen und pur gelöffelt, manchmal muss man auch einfach wissen, wann Schluss ist 😉

Zurück zu den Friands, sie sind aus meiner wundervollen Neuerwerbung, dem Buch zum Blog „What Katie ate“.
Das Buch musste ich einfach haben, obwohl wohl die meisten Rezepte auch auf Katies Blog zu finden sind, aber es ist wunderschön und es macht riesigen Spaß, darin zu stöbern.

Zwei Dinge habe ich bisher ausprobiert und beide waren ausgesprochen gut.
Die Friands hier sind ja sehr ähnlich zu den französischen Financiers und so hab ich sie einfach in einer Form für Financiers gebacken, eine ganz normale Muffinform geht aber auch problemlos.

Seid nicht so ungeduldig wie ich und holt die kleinen Teilchen zu früh raus.
25 Minuten beim ersten Durchlauf waren eindeutig zu kurz, sie waren noch sehr blass um die Nase und ließen sich schlecht aus der Form lösen.
Sie sollten unbedingt eine schöne goldbraune Farbe oben haben, so wie hier, dann karamellisiert nämlich auch noch der Zucker ein wenig zu einer knusprigen und unglaublich guten kleinen Kruste.

Ob Him-, Brom- oder Heidelbeeren, das ist ganz euch überlassen.
Ich persönlich fand die Himbeeren am besten (so war das auch im Original angegeben) weil sie noch ein bisschen Säure ins Spiel brachten.
Aber auch die Variante mit Brombeeren war sehr gut.

Zutaten für ca. 18 Friands (Muffingröße, nicht die kleinen Financiers, die hier zu sehen sind):
10 Eiweiße
300 g Butter, zerlassen
370 g Puderzucker, gesiebt + etwas Puderzucker zum Bestäuben
100 g Weizenmehl gesiebt
175 g gemahlene Mandeln
(1 Prise Meersalz) von mir ergänzt
(abgeriebene Schale einer Zitrone) von mir ergänzt
ca. 250 g Beeren – Him-, Brom-, Blaubeeren, nach Gusto
evtl. ein paar Beeren zum Servieren

Backofen auf 180° vorheizen, die Form einfetten und mit etwas Mehl bestäuben.
Die Eiweiße mit einer Prisse Meersalz steif schlagen (im Buch heißt es, sie müssen nicht ganz steif sein, ich habe beide Varianten probiert und mit festem Eiweiß lässt sich alles besser verarbeiten).

Mandel, Mehl, Puderzucker, Zitronenschale mit der zerlassenen Butter gut vermischen, dann das Eiweiß vorsichtig unterziehen, so dass der Teig noch schön luftig bleibt (auch hier stand im Buch etwas anderes, man solle alles einfach verrühren, aber darunter leidet die Konsistenz finde ich).
In die vorbereiteten Förmchen geben, je nach Größe 2-4 Beeren daraufgeben und ca. 30 Minuten backen, wie schon erwähnt, sollten sie richtig schön goldbraun sein.
Etwas abkühlen lassen, aus der Form lösen und die erkalteten Friands mit Puderzucker bestäuben.

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17 Kommentare zu Von der Resteverwertung – im Allgemeinen und Speziellen

  1. ninive sagt:

    Weder von Friands noch Financiers je gehört- sehr verlockend sehen die aus – und deutlich weniger zeitaufwendig als Meringuen die so lange im Ofen sein müssen. Nur der Zuckergehalt, der haut mich ein bißchen um….

  2. S-Küche sagt:

    Friands wollte ich schon lange probieren. Schön das mich Deine , die so gut aussehen und so lecker klingen, daran erinnert haben. LG Simone

  3. Susanne sagt:

    Financiers kenne ich ja….Friands dagegen sind mir neu. Aber so wie die aussehen, muss ich da mal ran….auch wenn ich so gut wie nie 10 Eiweiß übrig habe. Danach muß ich mir dann wohl was für die Eigelbe Ausdenken….

    • Britta sagt:

      Ich hab die Menge aus dem Buch genau übernommen – aber das ist sehr viel. Mit ca. der Hälfte bekommt man schon ein Muffinblech voll – 2 davon sind wohl eher etwas für Feste oder so 😉

  4. Eva sagt:

    Mit den „Resten“ bin ich genauso eigen. 😉 Und zum Glück hält sich reines Eiweiß bis zu einer Woche im Kühlschrank. Bislang habe ich immer Macarons daraus gemacht oder es in einen Brotteig verwurstet. Deine Friands sind eindeutig die bessere Lösung. 🙂

  5. Sybille sagt:

    Liebe Britta,
    habe ich kürzlich auch gebacken und du hast absolut recht…mit schön steif geschlagenem Eiweiß werden die Friands viel besser…
    Schönes Buch… gell! 🙂

  6. Kenn ich noch gar nicht, das wird sich aber ändern. Leider hab ich erst gestern zwei Eiweiß weggeworfen, das wird sich ab jetzt ändern, jetzt wird gesammelt. Werd ich probieren müssen, die schmecken schon beim Hinsehen flauschig 🙂

  7. Corinne sagt:

    Liebe Britta,

    Wie immer sieht es super lecker aus und die Fotos sind wunderschön anzusehen. Da läuft mir schon vor dem Bildschirm das Wasser im Mund zusammen.

    Danke für diesen Backtipp. Ich habe auch oft Eiweiss übrig. Jetzt weiss ich, was ich damit machen kann.

    • Britta sagt:

      Dankeschön 🙂 ebenfalls!
      Ehrlich gesagt mag ich solche eiweißlastigen Sachen oft viel lieber als einen normalen Rührteig. Die sind immer so schön fluffig 😉

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