Pilaw venezianische Art nach Harry’s Bar

Darf ich vorstellen:
Das Harry’s Bar Kochbuch, eines meiner absoluten Lieblinge.

Wie Sibylle träume auch ich lieber mal von schönen Kochbüchern, Küchengeräten und Pfannen.
Diamonds are a girls best friend?
Ich finde, dieses Buch funkelt genauso verführerisch, ist das Cover nicht schon wunderschön?

Nicht zuletzt wohl deshalb, weil es das auch schon bei meiner Mutter war und wir schon zusammen andächtig darin gestöbert haben.
Und es ein Erbstück ist.

Notizen hat meine Mum immer direkt in die Bücher geschrieben, dazu eine Bewertung, 1 Stern bedeutete „bloß nicht wieder“, 2 Sterne „kann man essen, ganz okay“, 3 Sterne „sehr gut, bitte bald wieder!“.

Nicht immer war man zuhause bei der Benotung einheitlicher Meinung, wie man hier sehen kann, mochte mein Vater damals dieses Spargelrisotto weniger (Reis ist immer noch nicht so sein Ding), meine Mutter dafür anscheinend umso mehr. Wurde bei der Benotung penibel vermerkt.
Über den vermerkten Knorr Würfel sehen wir jetzt mal gnädig hinweg, hey, es war immerhin 1993.

Dieses Buch ist ein absoluter Klassiker und voller richtig guter, teils schlichter, aber perfekt kombinierter Rezepte. Wunderschön auch die ganzen Geschichten um die legendäre Harry’s Bar in Venedig.
Für Liebhaber der italienischen Küche ein absolutes Must-have, finde ich.

Nachdem ich das Buch nun schon länger nicht mehr in der Hand hatte, habe ich jetzt endlich mal den Pilaw venezianischer Art daraus ausprobiert, den ich schon länger im Auge hatte.
Diese Rezepte gehören zu den wenigen, an denen ich gar nichts ändere, weil sie einfach perfekt sind.

Das einzige, was ich hier nicht ganz genau nach Anweisung gemacht habe, war den Cognac zu flambieren, weil mir flambieren grundsätzlich nicht geheuer ist.

Ansonsten gilt hier (zumindest für mich): keine Abwandlungen.
Vollkommen, so wie es ist.

Durch Safran und Paprika erinnert der Pilaw ein wenig an eine einfache Paella, der Reis bekommt durch die Zubereitungsart eine ganz eigene Konsistenz und Geschmack.

Für dieses Gerichte habe ich Carnarolireis genommen, perfekt für diese Art der Zubereitung, bei der man sich das Rühren komplett sparen kann.

Zutaten:

1 rote Paprikaschote
60 ml Olivenöl
1 Knoblauchzehe
225 g Champignons in dünnen Scheiben
450 g kleine Garnelen, ich habe Nordseekrabben genommen
2 EL fein geschnittene glattblättrige Petersilie
60 ml Cognac
80 ml selbstgekochte Tomatensauce oder pürierte Tomaten
1/2 TL Currypulver
1 Prise Safranpulver
1/8 TL Cayennepfeffer

1 Rezeptmenge Pilawreis, der geht so:
825 ml Geflügelfond
60 g Butter
1 kleine Zwiebel
330 italienischer Rundkornreis (z. B. Carnaroli)

Ofen auf 250° vorheizen, Geflügelfond zum Kochen bringen, Butter in einem Bräter schmelzen und die sehr fein gehackte Zwiebel glasig dünsten. Reis hinzugeben, kurz rühren, bis er von Butter umhüllt ist. Fond und etwas Salz zugeben, den Bräter mit Alufolie abdecken und darauf den Deckel geben. 11 Minuten garen, ohne umzurühren, danach noch ca. 4 Min. in den heißen Ofen.
Reis danach sofort in einen anderen, kalten Topf schütten (im Rezept wird eine Marmorplatte verlangt, die hatte ich aber bedauerlicherweise gerade nicht zur Hand…).

Weiter geht es mit der Paprikaschote, halbieren und putzen, mit der Haut nach oben auf ein Blech direkt unter den heißen Backofengrill geben. Wenn die Haut schwarze Blasen wirft, die Paprika in einen Frischhaltebeutel geben und 5-10 Min. abkühlen lassen. Haut unter fließendem Wasser abziehen und das Fruchtfleisch in ca. 2 cm große Stücke schneiden

Olivenöl bei mittlerer Hitze in einem Bräter oder einer großen Pfanne erhitzen. Zerdrückte Knoblauchzehe hinzugeben und nach 30 Sekunden wieder entfernen. Die in Scheiben geschnittenen Pilze hinzugeben, ca. 5 Minuten braten. Garnelen und Paprika zugeben, weitere 2 Minuten garen. Dann die Petersilie zugeben. Mit dem Cognac übergießen und wenn gewünscht, flambieren, ich hab es einfach kurz einkochen lassen.
Tomatensauce, Currypulver, Safran und Cayennepfeffer einrühren. Mit Salz und Pfeffer abschmecken, eine Minute ziehen lassen, dann den Pilaw-Reis unterrühren und erhitzen, sofort servieren.

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10 Kommentare zu Pilaw venezianische Art nach Harry’s Bar

  1. Sybille sagt:

    Das schaut ja mal superwürzig aus und echt nach drei Sternen!!
    Schön solche Erbstücke. LG

  2. Sozusagen Risotto für Rühr-Faule 😉 Gefällt mir ausgesprochen gut.

    • Britta sagt:

      Wobei ich ja auch finde, dass man bei einem normalen Risotto auch nicht ohne Unterbrechung rühren muss, man kann ruhig auch mal kurz weg. Es wird immer so ein Federlesens um Risotto gemacht und dabei ist es doch so einfach und kaum Arbeit 🙂

  3. Micha sagt:

    Du bist doch nicht nebenher Kochbuch-Vertreterin, oder?

    Also ich kaufe dir das Buch bei den preisenden Worten sofort ab :O)
    Und sieht sowas von lecker aus… ohje, noch ein Buch auf der Liste. Bloglesen macht ärmer!

    • Britta sagt:

      🙂 kommt mir bekannt vor, seit ich bei Sibylle gelesen habe, hätte ich gerne so eine hübsche japanische Pfanne….

  4. Merlindora sagt:

    das sieht ur lecker aus!!
    und das Kochbuch ist wirklich schön – die händischen Anmerkungen habe ich mir jetzt auch angewöhnt, finde das machts so richtig persönlich 🙂

    • Britta sagt:

      Ich hab immer etwas Hemmungen, in meine Bücher zu schreiben… aber die Notizen von meiner Mum lese ich für mein Leben gerne 😉

  5. Uschi Barbieri sagt:

    Hi,
    zwar nicht venezianisch – trotz der guten Buchvorlage – aber gut!

    Weiter so – macht Spaß am „Kochtopf“ und kompilmente bei Tisch.

    uschi

    • Britta sagt:

      Ja, ich mag das Buch auch sehr 🙂 ob dieser Reis nun wirklich venezianisch ist oder nicht, weiß ich auch nicht, aber gut war er!

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