Irgendwie kam ich mir diese Woche komisch vor, als ich diesen Artikel vorbereitet habe.
So viele so unnötige Grausamkeiten momentan in dieser Welt, man fühlt sich ein wenig merkwürdig, wenn man dann über so etwas banales wie eine Suppe schreibt.
Zumal es mich auch sehr traurig stimmt, dass viele hunderte (oder sogar tausende?) Tote durch Terror in Afrika und ganze Dörfer, die ausgelöscht wurden, bei uns mal wieder fast keine Schlagzeile wert sind. Beschämend finde ich das.
Aber dann hab ich Michas Artikel hier gelesen und sie hat absolut recht – in solchen Zeiten braucht man auch etwas Schönes, etwas Positives, oder wie hier etwas für Bauch und Seele.
Also hereinspaziert und herzlich willkommen zu einem Topf dampfender, wärmender und aromatischer Suppe!
Eine gute Suppe wärmt die Herzen und das können wir momentan wohl alle gebrauchen.
In den letzten Monaten habe ich (wie jedes Jahr um diese Zeit) wieder einige Maronensuppen in Restaurants gegessen, darunter eine mit Zimtcroutons, die umwerfend war und habe mich dann zuhause mal daran gemacht, die (für mich) perfekte Maronensuppe zusammenzubasteln.
Portwein UND Cognac? Ja, auf jeden Fall! Der Portwein darf ein bisschen mitköcheln, der Cognac kommt erst ganz am Schluss als Aromakick daran.
Ein bisschen hiervon, ein bisschen davon und dazu goldbraune, in Zimtbutter gebratene Croutons und kurz vorm Servieren noch das kleine Schlückchen Cognac (dann verkocht er nicht so sehr und behält sein Aroma) und einen Klecks Crème Double – da ist sie, die Maronensuppe meiner Träume, die mir sogar besser schmeckt als alle bisherigen Restaurantversionen.
Nachdem diese Suppe als Vorspeise immer schon recht satt macht und wir uns hier seit Wochen sowieso von kaum etwas anderem als winterlichen und würzigen Suppen ernähren, gibt es diese bei uns jetzt öfters als kleines Abendessen, am besten noch mit einem Salat dazu.
Hierfür sind auch die vakuumierten und geschälten Maronen bestens geeignet und dadurch geht das ganze auch sehr schnell. Für noch mehr Konsistenz und Cremigkeit sorgt etwas Kartoffel.
Ich weiß nicht, wie es euch geht, aber merkwürdigerweise finde ich den Winter momentan noch ganz nett, wo ich doch normalerweise um diese Jahreszeit schon längst in meine Seasonal Affective Disorder verfallen bin.
Liegt es am neuen Kaminofen? Oder am täglichen Blick in den Garten, wo ich sehen kann, dass sich die Natur in ihrer Ruhepause schon ordentlich auf den Frühling vorbereitet, überall entwickeln sich schon ganz langsam Knospen…
Wie auch immer, ich habe vor, es mir noch weiterhin eine gute Zeitlang mit Suppen, noch mehr Suppen und schön würzigen Gerichten gemütlich zu machen. Der momentane Trend, sich krampfhaft und mit Gewalt sofort nach Weihnachten den Frühling ins Haus holen zu wollen, gefällt mir nicht so wirklich.
Wir sind doch noch mitten im Winter, gönnen wir der Natur doch ihre Pause und kuscheln uns noch ein wenig ein.
Rezept für 2 Personen als kleines Abendessen oder für 4 als Vorspeise:
1 mittelgroße Kartoffel
1 kleine Zwiebeln
300 g Maronen, geschält
50 ml Portwein
4 EL Butter
600 ml Rinderbrühe
120 ml Sahne
Salz und Pfeffer
Muskatnuss frisch gerieben
1/2 TL Zimt
etwas Fleur de Sel
2 cl Cognac
Crème Double zum Servieren
evtl. etwas Schnittlauch und/oder Petersilie zum bestreuen/servieren
Zwiebel schälen und fein hacken, Kartoffeln schälen und in Stücke schneiden.
In einem schweren Topf 2 EL Butter auslassen, die Zwiebel darin bei mittlerer Hitze glasig dünsten. Die Kartoffeln und Maronen hinzufügen, kurz anschwitzen und dann mit dem Portwein ablöschen. Die Rinderbrühe hinzufügen und ca. 20-25 Minuten köcheln, bis die Kartoffeln weich sind.
In der Zwischenzeit das Weißbrot entrinden und in Croutons schneiden.
Die Suppe nun mit einem Zauberstab oder im Blender pürieren, dann die Sahne hinzufügen, mit Muskatblüte, Pfeffer und Salz abschmecken. Kurz vor dem Servieren nun noch den Cognac unterrühren.
Nun in einer Pfanne bei mittlerer Hitze die restliche Butter erhitzen, 1/2 TL Zimt dazu geben und die Croutons knusprig goldbraun braten, zum Schluss mit ein wenig Fleur de Sel bestreuen.
Suppe in Teller oder Tassen geben, die Croutons und einen Klecks Crème Double darauf verteilen, eventuell mit etwas Schnittlauch oder Petersilie garnieren.
zwar bin ich nun mal nicht so Suppenfreundin, aber winterliches find ich schon noch angebracht, es ergibt sich ja fast von selbst wenn man regional-saisonal einkauft. Versuchen würd ich deine Kreation schon- alleine der Kastanien wegen die ich doch sehr mag. Und bring dann einen schokoladig-schwarzen Nachtisch mit.
Ich liebe Kastanien auch über alles 🙂 und muss mal schauen nach schokoladig-schwarz… 😉
Ich bin auch gerade im Suppen-Wahn, da kommt mir Deine gerade recht 🙂
Eine ähnliche Variante habe ich auch immer gekocht, allerdings mit Sellerie statt Kartoffeln und ohne Cognac. Dann noch Zimt-Croutons – was für ein Traum.
Hoffentlich bekomme ich morgen beim Einkaufen Maronen, dann gibt es gleich Deine Variante des Maronen-Süppchens!
Sellerie ist bestimmt auch fein darin… 🙂 ich wollte aber einen ganz puren Maronen-Geschmack und so eine Kartoffel ist ja immer schön neutral!
Die Zimt-Croutons schnappe ich mir gleich mal. 🙂 Maronen sind in dieser Jahreszeit eh immer im Vorrat und inzwischen habe ich sogar cremige Spüppchen liebgewonnen.
Und die Welt? Ich weiß auch nicht… 🙁
Die spinnen doch alle, die Römer…
Süppchen hab ich alle lieb 🙂 nur die klaren, die mache ich sehr selten. Warum eigentlich??
So macht eine Suppe einen Tag zum Festtag – ich bin mir sicher, die schmeckt mir auch!
Das denke ich auch, dass du die mögen würdest 😉
Suppe im Winter ist schon was Feines. Dank dir kenne ich nun auch Zimtbutter, die mir bisher noch nie untergekommen ist. In der Kombination schmeckt das alles sicher hervorragend.
Ehrlich gesagt ist mir vorher auch noch keine Zimtbutter untergekommen und ich weiß auch nicht genau, ob die Croutons, die ich da gegessen habe, so gemacht wurden, meine fand ich fast noch ein bisschen besser wegen des feinen Buttergeschmacks 😀
Ohhh, ahhh – hab gerade die Suppe gefunden und es juckt schon sehr in den Fingern. Die gibts bald, das verspreche ich mir jetzt. – Im Gegensatz zu dir habe ich total den Winterblues, so wie dieses Jahr hats mich glaube ich noch nie erwischt. Dieses ekelhafte Wetter zusammen mit den schrecklichen Nachrichten zerrt an meinen Nerven. Ich mag noch nicht mal vor die Tür gehen. – Ich hoffe, die Suppe tröstet und das Kochen entspannt mich ein wenig. 🙂 Ich berichte dann. LG Katharina
Backen finde ich meistens noch viel entspannender – liegt aber wohl daran, dass ich mich dabei mehr konzentrieren muss 😉 Gute Besserung für den Winterblues!
Kopfkino: Ein feucht-kalter, dunkler Tag, im Dunkeln zur Arbeit, im Dunkeln zurück, der eisige Wind zerrt an den Haaren und der Winterblues kreischt sein Lied in meinem Kopf … Schnitt … Warme, helle Küche, auf dem Herd verbreiten ein Topf mit aromatisch duftender Suppe und eine Pfanne mit buttrigen Zimtcroutons Wellen des Wohlgefühls, der Tisch hübsch gedeckt, die Familie kommt nach Hause und hat angesichts des zu erwartenden Essens gleich ansteckend gute Laune und obwohl die köstliche Kreation innerhalb von Minuten aufgegessen ist (und wieder nichts fürs Büro übrig geblieben) hat der Tag seinen Schrecken verloren, ich bin gerettet. – Danke für die tolle Suppe, die gibts jetzt öfter, muss nur sehen, dass ich Maronen bunkere und den Cognac verstecke :-). Liebst Katharina
Cognac ist sowas, das hab ich eigentlich nur zum Kochen da 😀 der ist hier recht sicher…