Blutorangentarte mit hausgemachtem Blätterteig, Crème Fraîche und Salzkaramell

Kennt ihr eigentlich schon den tollen Blog von Roger?
Nein? Dann wird es aber Zeit!

Roger ist Schweizer, Profikoch und begeistert mich in den letzten Monaten mit wundervollen Rezepten, gesammeltem Fachwissen, tollen Anleitungen und einer unglaublichen Hilfsbereitschaft bei Fragen aller Art.
Und rief mir ein verdrängtes Projekt ins Gedächtnis – hausgemachter Blätterteig. So richtig schön mit Butter und nicht dieser Industriekram, in dem nur üble gehärtete Fette verarbeitet werden.

Und der ja wirklich eigentlich ganz einfach ist und eben nur ein bisschen Zeit braucht. Wer (so wie ich…) denkt, dass man für die dünnen Knusperschichten sicher viele hauchdünne Schichten ausrollen muss, hat weit gefehlt. Ein paar Mal ca. 1,5 cm dick ausrollen, ein paar Mal falten, zwischendrin immer schön ruhen lassen, schon fertig.

Mit diesem Blätterteig habe ich mir dann passend zur aktuellen Blutorangensaison eine Tarte ausgedacht – mit Blutorangen natürlich, die auf einem Bett von Crème Fraîche,  die nur leicht mit etwas Vanillezucker gesüßt wird, gebacken wird und schließlich mit Salzkaramell beträufelt.

Orange ist wohl meine Farbe im Winter, wenn ich mir so meine letzten Posts anschaue, ist es die dominierende Farbe, ob Topf oder Zutat… scheint meiner Seele im Wintergrau wohl gut zu tun.
Die Blutorangen sind für mich immer noch ein besonderes Highlight im späteren Winter, herber, dunkler, aromatisch. Und so schön!

Ich glaube, die Tarte schmeckt frisch am besten, kann es aber gar nicht genau sagen, denn sie war so schrecklich schnell verschwunden!!
Teig und Belag sind kaum gesüßt, die notwendige Süße kommt vom Salzkaramell, den man je nach Vorliebe etwas mehr oder weniger darübersprenkeln kann.
Und gekauften Blätterteig gibt es bei mir auf jeden Fall erst mal nicht mehr, das ist einfach nicht zu vergleichen und ich hoffe, ich kann euch auch zum Selbermachen motivieren, seht ihr diese wunderbaren, knusprig-blättrigen Schichten?

Zutaten für den Teig:
(ich schätze mal, die Menge passt prima für eine runde Tarteform, für diese eckige war sie zu groß. Allerdings hab ich sowieso gleich die doppelte Menge gemacht und eingefroren)
190 g Mehl
3 g Salz
ca. 80 g Wasser
135 g Butter

Zuerst Wasser, Salz  und Mehl zu einem glatten Teig verkneten. Zu einer Kugel formen, in eine Schüssel geben, abdecken und ca. 30 Minuten in den Kühlschrank stellen.
Eine ausführliche Faltanleitung gibt es bei mir nicht noch mal, wie man die Butter platziert, findet ihr hier bei Micha sehr schön erklärt und wie man mit dem restlichen Teig vorgeht, ist bestens hier bei Roger erklärt.

Die Teigkugel nun kreuzförmig einschneiden, die Lappen nach unten drücken, so dass ein Quadrat entsteht und ca. 1 cm dick ausrollen. Darauf die Butter in dünnen Scheiben legen. Nun wie bei Micha beschrieben einfalten und vorsichtig wieder zu einem ca. 1,5 cm dicken Rechteck ausrollen, die Butter darf nicht durch den Teig quellen.
Dann bekommt der Teig seine erste einfache Tour – das heißt, ein Drittel wird eingeklappt, das restliche Drittel darüber, siehe Anleitung Roger.
Ab in den Kühlschrank für 2 Stunden mit dem Teig und danach gleich noch mal wiederholen.
Nach weiteren 2 Stunden Ruhepause (das dürfen sehr gerne auch mehr sein, ich hab ihn über Nacht einfach weiter ruhen lassen…) bekommt er eine doppelte Tour, das heißt, wieder zum Rechteck ausrollen, den linken Teil des Teigs bis in die Mitte einschlagen, dann den rechten ebenso und das Ganze noch mal aufeinanderklappen.
Gleich noch einmal wiederholen, weitere 2 Stunden kühlen und der Teig ist fertig und kann weiterverarbeitet werden.
Der Blätterteig lässt sich auch prima einfrieren, ich habe natürlich gleich eine doppelte Menge gemacht.

Für den Belag
(für eine kleinere eckige Tarteform, für eine normale runde braucht man sicher ca. 1/3 mehr an Zutaten):
2 Blutorangen, sauber abgeschält (also alles Weiße außen mit einem sehr scharfen Messer entfernt)
100 g Crème Fraîche
1 EL Vanillezucker
abgeriebene Schale von 1/4 Bitterorange oder 1/2 Bio-Blutorange

Ofen auf 190° vorheizen. Den Zucker mit der Orangenschale ordentlich verkneten, so dass die Schale ihr Aroma richtig entfalten kann.

Crème Fraiche mit dem gemischten Zucker verrühren, auf dem Teig verteilen und mit den Orangenscheiben belegen.
Im Ofen auf mittlerer Schiene backen, bis der Teig schön goldbraun ist – ich hab mir leider vergessen die Zeit aufzuschreiben, schätze aber so 25 Minuten.

Für das Salzkaramell:
75 g Zucker
4 EL Wasser
30 ml Sahne
ca. 15 g Butter
3 g Fleur de Sel

Zucker in einem Topf schmelzen, bis er braun wird – Achtung, soll nicht zu dunkel werden, sonst wird der Karamell zu bitter!
Mit dem Wasser und der Sahne ablöschen, wahrscheinlich wird sich dann erst mal ein fester Klumpen bilden, einfach noch mal aufkochen, der löst sich dann wieder auf.
Butter unterrühren und Fleur de Sel, die fertige Tarte damit beträufeln.

 

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21 Kommentare zu Blutorangentarte mit hausgemachtem Blätterteig, Crème Fraîche und Salzkaramell

  1. Ariane sagt:

    Wow, sieht diese Tarte toll aus! Das ist ganz großes Kino! An selbstgemachten Blätterteig habe ich mich bislang noch nicht gewagt, aber es reizt mich schon.
    Complimenti e saluti
    Ariane

  2. ninive sagt:

    Mich schreckt das viele Ausrollen, da tut mein Handgelenk schon beim Lesen weh…. schade finde ich das. Die Tarte mit den Orangen finde ich super, kriege diese Woche auch nochmal Tarocco-Orangen- wobei ich die meistens einfach so verputze, die schmecken so gut und die Saison ist so kurz….

  3. Eva sagt:

    Du und ich – wir beide sind ja wohl gleich begeistert von Roger und seinem Blog! 🙂

    Dein Blätterteig und die Tarte als Ganzes sehen traumhaft aus….so gut kann ich es noch nicht, aber ein Anfang ist gemacht.

    Wie hast du den Restteig eingefroren? Aufgewickelt oder als ‚Paket‘??

    • Britta sagt:

      Du bist doch hier die Profibäckerin?? 🙂 ich hab ihn einfach nach dem letzten Falten in eine Gefriertüte gestopft…. werde ihn dann auftauen und in die gewünschte Form bringen, da bin ich ganz zuversichtlich.

  4. Eva sagt:

    (die Pizza war nicht mit Blätterteig – mein Blätterteigbeitrag kommt erst noch! 🙂

    lösche diesen Kommentar gerne!

  5. Roger Warna sagt:

    Liebe Britta, als erstes ganz herzlichen Dank, für die Erwähnung in Deinem Blog. Es freut mich, wenn ich ein wenig beitragen kann für die Fantastische Food-Blogger-Welt. Was noch viel toller ist, was Du aus einem selber gemachten Blätterteig für eine Kreation gezaubert hast ist der Wahnsinn. Auf solch eine Tarte, wäre ich nie gekommen. Vielen, vielen Dank für eine weitere Inspiration. Liebe Grüsse Roger

    • Britta sagt:

      Manchmal platz ich vor Ideen. Das kann man nicht zwingen, es gibt auch Phasen wo mir einfach nichts einfallen will, dann stöbere ich durch meine vielen Kochbücher und die Blogs und koch was Schönes nach…
      Ich freu mich aber sehr über deine Profitipps, bitte mehr davon 🙂

  6. Eva sagt:

    Erst Brot, nun Blätterteig, ich lese und staune. 😉
    Orangenscheiben als Belag, was für eine wunderschöne Idee! Und salzkaramell geht natürlich immer.

  7. Wow! Da hast du ja was Tolles gemacht!
    Rogers Blog kenne ich auch schon und verfolge ihn mit Argusaugen. 🙂

    Bei mir gibt es immer Topfenblätterteig, die noch faulere Variante. Irgendwann probiere ich aber auch die klassische Variante vom Blätterteig, wenn du schreibst, dass das keine große Sache ist.

    • Britta sagt:

      Den hab ich bei Katha auch schon gesehen. Scheint wohl eine Österreicher Spezialität zu sein? Quark mag ich ja gar nicht, verbacken geht aber und ich glaube, den probiere ich auch mal aus 🙂

  8. Micha sagt:

    Wieder zuhause hoffe ich auch noch auf ein paar schöne Blutorangen – das dauert allerdings noch fast einen Monat. Bis dahin würde ich zugerne (!) in deine Tarte beißen… liebe Grüße von unterwegs…

  9. Christina sagt:

    Deine Tarte sieht fantastisch aus! Dank Dir habe ich mich auch mal an Blätterteig getraut und es war gar nicht schwierig, furchtbar oder ähnliches, sondern relativ einfach und vor allem viel leckerer als gekaufter Blätterteig. Vielen Dank!
    Christina

    • Britta sagt:

      Schön, noch jemanden für den Blätterteig begeistert 🙂
      Ich mach mir demnächst noch mal einen größeren Vorrat zum Einfrieren, ist einfach praktisch, wenn man den dann einfach rausholen kann.

  10. Verena sagt:

    Wow, bei den Farben bekommt man ja schon fast Frühlingsgefühle :)!

  11. Christine sagt:

    Hallo, das sieht wirklich ganz fantastisch aus!
    Ich hätte eine Frage: ist es auch möglich, den Blätterteig mit anderem Mehl als Weizenmehl zu machen?

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