Späte Liebe – marmorierter Kürbiskuchen mit Gewürzen und Walnüssen

Kürbis konnte ich eigentlich nie etwas abgewinnen und die Standard-Kürbissuppe, vielleicht noch mit etwas Curry und Kokosmilch, fand ich schon immer gähnend langweilig.
Bis ich letztes Jahr bei meiner Freundin die Kürbissuppe von Lea Linster probiert habe, die ich ganz wunderbar fand.
Pur, sehr samtig, schlicht und eine wunderbare Konsistenz (die Suppe muss durch ein Haarsieb passiert werden, die Mühe lohnt sich aber).

Nun gut, so hab ich vorletzte Woche dann mutig ein Stück ofengebackenen Hokkaido probiert und was soll ich sagen, es war köstlich…
Manche Dinge sind schlicht und pur eben einfach am Besten, in den folgenden Tagen gab es bei mir dann gleich zweimal einen gebackenen Hokkaido.

Das nächste Projekt: ein Kürbiskuchen sollte es sein.

Hierfür wollte ich dann doch gerne ein paar Gewürze, ein paar Nüsse und ein klein wenig Schokolade (helle bitte, dunkle wäre hier viel zu dominant).

Leider habe ich den Fehler begangen, den Kuchen zu kurz zu backen, was mir dann erst viele Stunden später beim Aufschneiden aufgefallen ist, aber nun denn… er war einfach ein wenig zu feucht innen, was man auf den Bildern auch sieht.
Die Backzeit habe ich hier aber natürlich entsprechend angepasst.

Der Kuchen ist durch den Kürbis sehr saftig und bekommt eine hübsche Farbe, durch die Gewürze und Walnüsse wird er richtig schön herbstlich.
Allerdings ist mir aufgefallen, dass der Kuchen recht viel Gewürze „schluckt“, man kann diese hier ruhig ein wenig kräftiger dosieren.

Mir ist jedenfalls mal wieder bestätigt worden, dass man sich nicht immer auf eingefahrenen Gleisen bewegen sollte und immer mal wieder Neues probieren, das, was man gestern noch gar nicht mochte, kann heute zu einer wirklichen Bereicherung werden, manchmal auch einfach durch eine andere Zubereitungsart.

Für den Kürbis-Gewürzkuchen braucht ihr:
300 g Mehl, gesiebt
250 g Hokkaidokürbis
5-8 EL Milch
2 Eier Klasse L, wenn kleiner, dann 3
200 g Butter, weich
200 g Zucker
50 g Vanillezucker
100 g helle Vollmilchkuvertüre
evtl. 1 EL Kakaopulver
1 1/2 TL Zimt
1 1/2 TL gemahlener Ingwer
1 Msp. Muskatblüte
2 Msp. gem. Kardamom
2 TL Weinstein Backpulver
140  g  Walnüsse, grob gehackt
etwas Puderzucker zum Bestäuben
Quelle: eigenes Rezept

Zuerst den Kürbis gut waschen, durchschneiden (wer will, kann ihn schälen, dann braucht man etwas mehr, man kann aber auch die Schale problemlos mitverwenden), Kerne entfernen und im Ofen bei 200° ca. 30 Minuten backen (der Kürbis sollte schön weich sein).
Etwas abkühlen lassen und dann mit einigen Esslöffeln Milch fein pürieren (die Konsistenz sollte schön cremig sein, nicht zu fest/zäh, aber auch auf gar keinen Fall zu flüssig).
Die Eier mit Zucker und Vanillezucker schaumig rühren, dann die weiche Butter hinzugeben und alles sehr gut verquirlen.
In einer anderen Schüssel Mehl mit Backpulver und den Gewürzen mischen und den Ofen auf 180° vorheizen.

Nun abwechselnd zu der Eier-Zucker-Mischung einen Teil Mehlmischung und einen Teil Kürbispüree geben und jeweils alles gut einarbeiten. Ganz am Schluss die gehackten Walnüsse unterziehen.
Jetzt die Vollmilchkuvertüre über einem Wasserbad schmelzen, den Teig in zwei Teile teilen und eine Hälfte mit der Kuvertüre vermischen. Wenn der Teig zu hell ist, kann gerne noch ein Esslöffel Kakaopulver dazugegeben werden.

Den dunkleren Teil nun in eine gefettete und mit Mehl bestäubte Kranzbackform geben, den helleren darauf und mit einer Gabel den Teig etwas marmorieren.
Bei 180° ca. 60-65 Minuten backen, bis der Kuchen gar ist, abkühlen lassen und mit Puderzucker bestäuben.

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30 Kommentare zu Späte Liebe – marmorierter Kürbiskuchen mit Gewürzen und Walnüssen

  1. ninive sagt:

    Auch so eine tolle Backform….
    Mein einziges wirklich gutes Kürbis-Erlebnis war ein Pumpkin Cheesecake- der aber auch nicht durchweg gut ankam bei den Menschen denen ich ihn vorsetzte.

    • Britta sagt:

      über einen Cheesecake hab ich auch nachgedacht 😉 aber dann wollte ich lieber diesen. Jetzt reicht es auch erst mal mit Kürbis, man muss es ja nicht gleich überstrapazieren…

  2. So, ich versuche mal, ob mein Kommentar bei Dir nicht wieder verschluckt wird, wie beim letzten Post…

    Diese tolle Backform habe ich ja schon mal bei Dir bewundert… irgendwann hast Du mich 😉

    • Britta sagt:

      Wie, Kommentar verschluckt? Das ist aber doof…hab vor einer Weile eingestellt, dass schon mal „dagewesene“ nicht moderiert werden müssen, ich hoffe, da wurde nicht noch mehr verschluckt, sorry!

  3. Susanne sagt:

    Ach du meine Güte….was für eine tolle Kürbis-Idee. Wo ich mir doch vorgenommen hatte, diese Saison den ersten und letzten Kürbis hinter mich gebracht zu haben….und auch noch ohne verbloggen…aber der Kuchen…und dann noch diese Form….das wird wieder nix mit dem Kürbis-Streik.

  4. Kathrin sagt:

    Ich muss auch die tolle Backform bewundern, und Dich auch dafür dass Du den Kuchen aus der Form wieder rausbekommen hast – da hat’s ja echt ganz schön viele Ecken…
    Ob ich den Kürbiskuchen probiere weiß ich nicht – nur wenn er nicht so kürbissig schmeckt ;-))

  5. Sandra Gu sagt:

    Ein schöner Kuchen und gegen ein bisschen „knatschig“ habe ich nix 🙂

    Der Kürbis-Freund bin ich nun auch nicht, aber so ein bisserl geht schon. Kürbispüree habe ich noch im Kühlschrank, dann werde ich am Wochenende mal zur Tat schreiten… Hab sogar die gleiche Form, die sind schon klasse!

  6. maik sagt:

    ……mitm Kürbis kann man ja tolle Sachen machen :-))
    Ich finde das mit dem zu feucht auch net so schlimm – ich mag das „klotzige“…….
    auf jeden Fall ein toller Kuchen Britta………

  7. Eva sagt:

    Neues probieren? Auf jeden Fall! Und auch immer mal wieder die Dinge, die man zu verabscheuen meint!
    Ich hatte neulich auch mal Pech mit einem Rührkuchen (mit Seidentofu). Der wurde auch beim 2. Versuch mit verlängerter Backzeit nicht richtig gar. Es lag vermutlich an der Tofumenge. Vielleicht wäre es besser, etwas weniger Kürbismus zu nehmen?
    Und ja, die Form. 🙂 Herrlich!

    • Britta sagt:

      Vielleicht war es etwas zu viel.. keine Ahnung. Ich hab aber auch nur 45 Minuten gebacken, bei 170°, das war eindeutig zu wenig.

  8. Juliane sagt:

    Auch ich bewundere Deine Backform! Und ein Kürbiskuchen steht auch noch auf meiner Kürbis-Rezeptliste. Kürbis-Soufflée habe ich auch schon mal gemacht, überhaupt bin ich in Bezug auf Kürbis ziemlich experimentierfreudig 🙂

    Liebe Grüße!

  9. Und jetzt sag bitte sofort und auf der Stelle, wo du diese Gugelhupfform her hast!

    Ah ja, der Kuchen schaut natürlich auch toll aus, aber diese Form … *lechz*

    • Britta sagt:

      Das ist eine Nordic Ware Form, meine Kranzform war echt fertig… und die ist soo toll! Richtig gute Qualität und man kann es gar nicht glauben, wie der Kuchen da raus fluppt, herrlich 🙂
      Und ich befürchte, ich brauche noch eine, die hat mich echt überzeugt.

  10. Birdie sagt:

    Moment, Moment! So geht das aber nicht! Wie soll ich denn so arbeiten?! 😀

    Wo bekomme ich die Kuchenform? Gibt es das Kürbissuppenrezept irgendwo? Fragen über Fragen!

    Der Kürbis backt gerade vor sich hin und ich bin schon gespannt. Eigentlich sollte es Banana Bread geben, aber Herr Vogel hat alle Bananen weggegessen. Da kam mir das ganz richtig und ich hatte noch einen Butternut im Kühlschrank. Ich freu mich schon. Letztes Jahr habe ich Kürbis-Pancakes gemacht, die waren auch sehr lecker, da kann ich mir das mit dem Kuchen sehr gut vorstellen.

    • Birdie sagt:

      Ok, ich bin schon brav, das mit der Form wurde ja schon beantwortet. Asche auf mein Haupt…

    • Britta sagt:

      Birdie, das Suppenrezept hol ich mir noch irgendwann 😉 ich kann es dir auch per E-Mail mal schicken!
      Berichte mal, wie es war, und dran denken, den Kürbis schön fein pürieren.

      Ich mache nachher das tolle Ofenapfelmus von Micha, der Apfelbaum muss abgeerntet werden.
      lg!

      • Birdie sagt:

        Er ist sehr lecker geworden, allerdings habe ich ihn etwas abgewandelt. Gerade freuen sich die Handwerker, er ist schon zur Hälfte aufgegessen.

        Ofenapfelmus klingt gut. Ich habe noch so viele Zwetschgen, dass ich daraus wohl den Zwetschgenröster von Frau Ziii mache.

        Das wäre klasse mit dem Rezept für die Suppe.

  11. HeimGourmet sagt:

    …was für ein Kunstwerk! Weißt du, dass wir zur Zeit einen Kürbis-Kochwettbewerb machen? http://goo.gl/6Kd7T2
    Wäre schade, wenn du da nicht mitmachst!
    Alexandra
    von HeimGourmet
    http://www.heimgourmet.com/

  12. Verena sagt:

    Liebe Britta, ein Kompliment an die Köchin bzw. Bäckerin! 🙂 Maik hat den Kuchen am Woend gebacken und meine Familie und ich waren mehr wie begeistert … sseeehhhrr lecker und empfehlenswert … ich verfolge deinen Blog mit Vorliebe … tolle Rezepte .. als nächstes ist die Kartoffeltarte mit Maronen dran … in diesem Sinne … auf weitere tolle Rezepte und bis hoffentlich bald mal wieder… LG Verena

  13. livia sagt:

    WOW, sieht sehr lecker aus!

  14. Sandra sagt:

    Hallo Britta 🙂
    Meinst du, man kann den Kuchen einfrieren?
    Ich würde den ja gern probieren, aber so ein ganzer Kuchen ist für 2 schon viel 🙂
    Lieber Gruß
    Sandra

    • Britta sagt:

      Hm. Ehrlich gesagt weiß ich es nicht, den kompletten Kuchen würd ich so nicht einfrieren… Und wenn du so kleine Tartelette-Förmchen nimmst und die Menge entsprechend reduzierst?

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