Apfelkuchen, vergessen, nicht versunken, dafür mit Vanillesauce

Apfelzeit.
Hier gab es schon lange nicht Süßes mehr, unglaublich, dringend muss ein Kuchen gebacken werden.
Jetzt im Oktober natürlich am liebsten etwas mit unseren frischen, saftigen Pfälzer Äpfeln.

Diesen Apfelkuchen hier von Claudio wollte ich unbedingt ausprobieren, das einfache Rezept, das vor Mandeln nur so strotzt, versprach ziemlich saftig zu werden.
Nur 50 g Mehl – sowas lässt mich sofort aufhorchen.
Also los.

Völlig unverständlich ist mir allerdings, wie ich trotz mehrmaligem Lesen des Rezepts komplett  ignorieren konnte, dass da noch eine Decke aus Apfelspalten oben drauf kommt und bei der Zubereitung als auch beim Essen dachte ich mir, dass der Kuchen eigentlich eher Ähnlichkeit mit einem großen Pfannkuchen hat.
Auch gut. Vielleicht sogar noch besser.

Manchmal hat das (altersbedingte??) Vergessen, Überlesen oder vielleicht auch unbewusste Verdrängen auch Vorteile, ich fand dieses Teil extrem lecker, so wie es war.
Wie ein großer Mandel-Apfelpfannkuchen, der im Ofen gebacken wird, mit einer leicht knackenden, karamellisierten Zuckerkruste, deshalb habe ich dazu eine schöne hausgemachte Vanillesauce kombiniert, herrlich.
Den Zucker auf der Oberfläche habe ich mit einem Gasbrenner karamellisiert, bei mir klappt das immer besser als mit dem Backofengrill.

Ich poste hier meine Version ohne Decke, dafür mit Vanillesauce, das Original findet ihr im obigen Link.

Zutaten für den Kuchen:
100 g weiche Butter
100 g Zucker
2 Eier
1 Vanilleschote
abgeriebene Schale von 1/2 unbehandelte Zitrone
50 g Mehl
1 TL Backpulver
100 g frisch geröstete, geschälte und grob gehackte Mandeln
2 kleine, leicht säuerliche Äpfel
200 ml Sahne
2-3 EL Zucker
Puderzucker und nach Wunsch Zimt zum Bestreuen

Butter mit Zucker schaumig rühren, Eier, das Vanilemark, die Zitronenschale dazu geben und gut unterrühren.
Dann Mehl, Backpulver und die Mandeln dazugeben, nochmals gut vermengen.
Äpfel in kleine Würfel schneiden, unter den Teig heben, Sahne steif schlagen und ebenfalls vorsichtig unter den Teig ziehen.
In eine gefettete Springform geben.

Bei 180° 35-40 Minuten backen.
Auf dem fertigen Kuchen 2-3 EL Zucker gleichmäßig verteilen und mit einem Gasbrenner schön braun karamellisieren, mit Puderzucker und nach Geschmack mit etwas Zimt bestreuen.

Für die Vanillesauce:

3 Eigelb
1 Vanilleschote
300 ml Milch
60-70 g Zucker, nach Geschmack
1 Prise Fleur de sel
evtl. 1 TL Speisestärke

Eigelbe mit Zucker in einem kleinen Töpfchen schaumig aufschlagen, Milch mit der aufgeschlitzten Vanilleschote aufkochen.
Die Milch nun ganz langsam nach und unter ständigem Rühren in die Eigelb-Zucker-Mischung einrühren, auf ganz kleiner Hitze so lange rühren, bis die Mischung eingedickt ist. Fleur de Sel hinzugeben, falls die Konsistenz noch etwas zu dünn ist (z. B. bei kleineren Eigelben), kann man noch einen EL Wasser mit 1 TL Speisestärke verrühren und hinzugeben.

Mehr mit Äpfeln findet ihr z. B. bei Sybille, diesen wundervollen Oldschool Apfelstrudel à la Mama, bei Micha diesen wunderschönen Rosenkuchen, sündhafte Puddingpfützen mit Apfel bei Petra und gebackene Apfelringe bei Ellja.

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36 Kommentare zu Apfelkuchen, vergessen, nicht versunken, dafür mit Vanillesauce

  1. Verena sagt:

    Ooooh ein Traum. Und dann auch noch die Vanillesauce dazu. Manchmal gibts einfach nichts besseres als ein einfacher Apfelkuchen. =)

  2. Schokozwerg sagt:

    Wie ein großer Pfannkuchen? Meins! 😀

  3. Claudio sagt:

    Sieht wahnsinnig gut aus, besser als meiner, würd ich meinen! Hab ihn heuer auch wieder gebacken und mit Vanille-Eis serviert. Vanillesauce ist bestimmt auch gut.

    Schöne Grüsse
    Claudio

  4. Micha sagt:

    Die Idee mit dem Karamellisieren gefällt mir besonders!

  5. Sybille sagt:

    Britta,

    nur 50g Mehl..dann ist das schon mal der perfekte Kuchen für mich und wenn er auch nur ein bisschen so schmeckt wie er aussieht setzte ich mich mitten rein und esse von innen nach außen…. 🙂

  6. Frau Ziii sagt:

    Ich könnt‘ nicht sagen, dass er aussieht als tät ihm was fehlen dem Apfelkuchen. Der von Claudio schaut zwar auch super aus, aber die Vanillesaucedecke würde ich favorisieren.
    Lieben Gruß aus Wien von Frau Ziii

  7. Bettina sagt:

    Na klasse, auf solch ein Rezept hab ich gewartet. Jetzt brauch ich nur noch nen Gasbrenner 😉

    • Britta sagt:

      Betti 🙂
      Du kannst das auch unter dem Backofengrill karamellisieren, das geht auch!

      lg! *wink*

      • Bettina sagt:

        Ich find’s mit dem Gasbrenner doch „beeindruckender“ 😉 so lang ich mir nicht den Pony dabei abflamme 😉

        • Bettina sagt:

          übrigens hab ich neulich Pflaumenkuchen gebacken, auch nur mit 50g Mehl und der war soooo was von lecker. Welche Größe hatte die Springform für den Apfelkuchen?

        • Britta sagt:

          ach soo, du hast schon einen!! 🙂 na dann… die Springform hatte 26 cm meine ich, also diese ganz normale Größe.
          Pflaumenkuchen kann ich nicht mehr essen, ich habe als Kind mal einen ganzen auf einmal vernichtet und mir war furchtbar schlecht danach.

  8. Ellja sagt:

    ganz schlecht, wenn ich mal länger nicht reinschaue… dann überfallen mich haufenweise Gelüste… der Apfelkuchen aber muss ausprobiert werden!

  9. Bettina sagt:

    sodele, bin jetzt beim Backen 🙂 🙂

  10. Bettina sagt:

    Meine Freundin Helga hat ihren Kuchen schon fertig. Ich konnte ihn grad schon auf dem von ihr geposteten Foto bei Facebook bewundern. 😉

  11. Bettina sagt:

    Schrieb ich, ich sei schon quasi „unter Zeitdruck“? Meine Freundin Helga postete ja schon vor einigen Stunden ein Foto ihres Kuchens bei Facebook und der sah gut aus.
    Meiner ist auf der Oberfläche ein wenig dunkel geworden. Tut dem Geschmack keinen Abbruch. Ich könnte den so in einem durch aufessen 🙂 Ich hab ihn im Backofen dem Karamellisierungsprozess unterzogen. Wobei ich sagen muß, das Ergebnis gefällt mir nicht so sehr gut. Beim nächsten Mal wird draußen „abgeflammt“. Insgesamt sehr gut und sehr lecker. Und als Duft passt dazu Ambre Narguile von Hermès wirklich wie Faust auf’s Auge. Vielen Dank für das Rezept Britta

    • Britta sagt:

      Sorry, irgendwie bist du bei mir im Spam gelandet… wahrscheinlich wegen dem Wort Facebook, ich hab gerade wieder ganz viel FB Spam.

      Schön, dass er gut war 🙂 und ja, der Ambre Narguile passt perfekt!!

  12. Bettina sagt:

    Britta, ich werde zukünftig dieses Wort nicht mehr durch die Tastatur jagen 😉 Der Kuchen war heute noch besser als gestern. Lauwarm war er prima, nur fand ich ihn einen Tick zu süß gestern. Heute war dieser Hauch von zuviel Süße weg. Insgesamt sehr lecker wenn auch ein wenig fettig. Ich überleg nur, ob ich beim nächsten Mal den Äpfeln einen Hauch von Calvados oder Amarette zumute:)

  13. Samoa sagt:

    Hallo Britta,

    ich habe heute diesen Kuchen entdeckt und ich musste ihn unbedingt sofort nachbacken. Leider hatte ich nur Mandelblättchen zu Hause, ich habe sie dann einfach mit der Hand zerdrückt, damit sie nicht so gross sind.
    Der Kuchen mit der Vanillesauce war heute unsere Nachspeise und hat uns allen sehr gut geschmeckt.

  14. Martina Gabauer sagt:

    So ein tolles ansprechendes Rezept, leider bin ich eine miserable Bäckerin.

    Was kann ich falsch gemacht haben, wenn der Kuchen innen noch gewabbelt hat und oben alles schon Richtung dunkelbraun gegangen ist? Der Backofen kann es fast nicht sein… ein ziemlich neues Markengerät.

    Aus der Form ist mir unten Butter rausgeronnen – soll das so sein?

    Vielen lieben Dank für deine Antwort jetzt schon.

    • Britta sagt:

      Hallo Martina,

      hm, ich weiß auch nicht genau, evtl. stand der Kuchen zu weit oben? Ich hab meinen auf der zweituntersten Schubleiste gebacken… Vielleicht ist auch dein Ofen heißer bzw. meiner nicht so heiß, das ist nämlich nicht ganz der neueste…

      Wenn etwas aus der Springform rausfließt, ist sie nicht ganz dicht 😉 passiert bei meiner großen auch immer. Da hilft nur ein Backpapier darunterlegen.

      Mir misslingt übrigens natürlich auch mal was, am Sonntag gab es hier ein Essen, das zwar sehr lustig, aber alles andere als lecker war. Kommt vor 😉

  15. hab gerade dieses leckere Apfelkuchen-Rezept entdeckt… Weißt du, dass wir zur Zeit einen Apfelrezept-Wettbewerb machen?
    http://goo.gl/fSzDg1

    Wäre schade, wenn du da nicht mitmachst!

    Alli Gourmeuse
    von HeimGourmet
    http://www.heimgourmet.com/

  16. Katharina sagt:

    Moin Britta, habe am WE den Apfelkuchen gebacken. War gut, aber nicht so lecker wie der Ammerländer. Ich werde meine Äpfel lieber in den Ammerländer investieren. – Insgesamt sehr saftig und nicht zu süß, aber alles in allem zu wenig Kuchen – der ist eher sowas wie ein Dessert, finde ich. LG K.

  17. Bettina sagt:

    Der ist jetzt genauso gut wie vor 3 Jahren. Kaum zu glauben, das ich den vor 3 Jahren bereits nachgebacken hatte. Da sich im Kühlschrank noch Eier befanden die weg mussten und im Vorrat noch ausreichend Äpfel waren bot sich dieser Kuchen direkt an. Also Vorräte geprüft, Mandeln geröstet und gleich gebacken. Gerade eben das erste Stück genossen. Schmeckt so gut wie beim ersten Mal. Und es spricht ja nichts gegen eine Kaffee und Kuchenpause am späten Mittag. Irgendwie muss man sich die Hausarbeit versüßen und auch unterbrechen 🙂

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