Marrons, marrons!

Als Vorderpfälzer muss man die Kastanienzeit einfach lieben.
Wir brauchen nur 100 Meter zu laufen und stehen schon vor den ersten Kastanienbäumen mit unseren „Keschde“.
Ja, es ist noch nicht so weit, ja, es wird noch ein, zwei Wochen dauern, bis die heimischen reif sind, aber ich kann es nicht mehr abwarten.
Dann hat der Wald schon eine wunderschöne goldene Färbung und man hört überall das Ploppen der herunterfallenden Kastanien. Die ersten kleinen hab ich heute morgen schon aufgelesen.
Wenn man nicht aufpasst, ploppt es gerne auch mal auf den Kopf, heute bin ich allerdings noch verschont geblieben.

Leider sind die Pfälzer Esskastanien, die man bei uns überall im Wald sammeln kann, sehr, sehr klein und auch sehr, sehr schlecht zu schälen.
Deshalb gibt es die gesammelten bei uns nur pur und geröstet, für richtige Gerichte nehme ich meistens die vakuumierten.

In freudiger Erwartung habe ich nun schon vor 2 Wochen Kastanienmehl gekauft und heute endlich mein erstes neues Maronenrezept ausprobiert: Ein improvisierter  Blechkuchen  aus einem Teig aus Kastanienmehl, gemahlenen Mandeln, Nougat, gekrönt mit Vanillecreme und karamelisierten Maronen.
Kastanienmehl habe ich das erste Mal verwendet und war ein wenig überrascht von der deutlichen Rauchigkeit, die hier aber einen schönen Kontrast zum recht süßen Rest bildet.

Zutaten Rührteig:
100 g Zucker
2 TL Bourbon-Vanillezucker
150 g Butter
5 Eier
150 g Kastanienmehl
150 g gem. Mandeln
1 Päckchen Backpulver
200 g Nougat, schnittfest
Quelle für den Rührteig, etwas abgewandelt von mir: Dinkelhexe

Zutaten Vanillecreme:
350 ml Milch
4 Eigelb
100 g Zucker
50 g Mehl
1 Vanilleschote
Quelle: Spezialitätenküche Italien, Tandem Verlag

Zutaten für die karamelisierten Maronen:
150 g vorgegarte Maronen
ca. 30 g Butter
2 EL brauner Zucker
Maronenlikör (optional)
Fleur de Sel
Quelle: eigenes Rezept

Zuerst bereitet man den Rührteig vor:

100 g Zucker, 2 TL Vanillezucker, 5 Eigelbe (die Eiweiße aufheben!) und 150 g weiche Butter schaumig rühren.
150 g Kastanienmehl, 150 g gemahlene Mandeln und 1 Päckchen Backpulver unterrühren.
Dann die 5 verbliebenen Eiweiße zu Schnee schlagen
200 g schnittfester Nougat in kleine Würfel schneiden, zum Teig geben, danach vorsichtig den Eischnee unterheben.
Ich habe noch einen Schuss Schokoladenlikör an den Teig gegeben.
Dann den Teig in einer Blechkuchen-Form (meine hat ungefähr 40 x 27 cm) verteilen und ca. 20 Minuten bei 175° backen (Stäbchenprobe!).

 

Konditorcreme:
350 ml Vollmilch mit dem Mark einer Vanilleschote aufkochen lassen, leicht abkühlen lassen.
4 Eigelb mit 100 g Zucker verquirlen, 50 g Mehl unterrühren.
Eigelb-Zucker-Mischung langsam und vorsichtig erhitzen und nach und nach die Milch einrühren, bis eine dickere Creme entsteht (solltet ihr unsicher sein, dann bitte im Wasserbad erhitzen, ansonsten besteht Rührei-Gefahr).
Die Creme gleichmäßig auf dem Kuchen verteilen.

Karamelisierte Maronen:
150 g vorgegarte Maronen grob hacken, Butter in einer Pfanne mit Zucker karamelisieren lassen, Maronen dazu geben.
Ablöschen mit einem Schuss Maronenlikör, komplett einkochen lassen, vom Herd nehmen und mit einer nicht zu kleinen Prise Fleur de Sel bestreuen.

Die Maronenstückchen zum Schluss auf der Vanillecreme verteilen.

Wir fanden den Kuchen toll! Dazu gab es noch einen kleinen Schlag Crème Fraîche, passte sehr gut zur vanillig-maronigen Süße.

 

.

Print Friendly

Mehr davon!

Dieser Beitrag wurde unter Kuchen abgelegt und mit , , , verschlagwortet. Setze ein Lesezeichen auf den Permalink.

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert