Die Ribollita.
So schön, wie sich ihr Name anhört, ist sie leider nicht, die Wiedergekochte.
Aber so unglaublich gut und ein echter Winter-Seelenwärmer!
Gegessen habe ich sie das erste Mal in einem sehr kleinen, sehr vollen Restaurant in Castellina di Chianti. Und mich sofort verliebt in den dicken, reichhaltigen Gemüseeintopf mit weißen Bohnen, Kohl und Wurzelgemüse.
Für mich ist sie eine Inkarnation der einfachen, bäuerlichen Toskana-Küche, die allerdings nur mit guten Zutaten so richtig gut schmeckt.
Auch hier gibt es einige Varianten, mit Speck oder ohne und eigentlich gehört der Cavolo Nero hinein, der hierzulande schwer zu bekommen ist, aber problemlos durch das momentane Hipster-Gemüse Grünkohl ersetzt werden kann.
Ich habe mich für die Variante mit Speck entschieden und mit roten Zwiebelscheiben darauf, die während des Backens im Ofen noch ein bisschen karamellisieren.
Eine wunderbare Resteverwertung für übrig gebliebenes Weißbrot ist der Eintopf übrigens auch, denn er wird nach dem Kochen mit altbackenen Brotscheiben in eine Form geschichtet und dann nochmals gebacken.
Vor dem Servieren nicht zu sparsam mit Olivenöl beträufeln und Parmesan bestreuen… Fertig ist ein wunderbarer Wintereintopf, der Herz und Seele wärmt und nebenbei viele gute Nährstoffe liefert, also gebt ihr eine Chance, auch wenn sie keinen Schönheitspreis gewinnt.
Apropos Schönheitspreis, falls ihr heute noch ein wenig Aufheiterung braucht, meine Kollektion der Best of the Worst Fotos bringt mich immer wieder zum Lachen.
Und eine geballte Ladung von wirklich erheiternden Foodfotos findet ihr hier:
http://someoneatethis.tumblr.com/
Eine meiner absoluten Lieblingsseiten bei schlechter Laune.
Einen schönen und erholsamen Sonntag wünsche ich euch!
Zutaten für 4 Personen:
1 große Zwiebel, gehackt
120 g Pancetta oder Speck, 2/3 in Streifen geschnitten, den Rest am Stück
1 Stück Knollensellerie nach Geschmack, in Würfel geschnitten
2 Möhren, in dünne Scheiben geschnitten
2 Knoblauchzehen
2 Lorbeerblätter
350 g Cannelini Bohnen, über Nacht eingeweicht
1 kleine Stange Lauch, in feine Ringe geschnitten
1 Dose Tomaten, geschält
einige Blätter Grünkohl, in Streifen geschnitten
1 L Gemüse- oder Fleischbrühe
6 Scheiben altbackenes italienisches Landbrot
1 rote Zwiebel, in sehr feine Ringe geschnitten
Parmesan nach Geschmack
Olivenöl
Salz und Pfeffer
Die eingeweichten Bohnen in ca. 1 h weichkochen, je nach Sorte und Alter kann das auch ein bisschen länger dauern, also hierfür am Besten genügend Zeit einplanen.
Wenn die Bohnen fertig sind, diese abgießen und in einem großen schweren Topf den geschnittenen Pancetta auslassen, im Bratfett die Zwiebel und Knoblauch anschwitzen. Sellerie, Möhren, Lauch hinzugeben und kurz mit anbraten. Die Tomaten hinzufügen, die Brühe aufgießen. Bohnen und Grünkohl, Lorbeerblätter sowie das restliche Stück Pancetta hinzufügen und das ganze ca. 45 Minuten auf kleiner Flamme köcheln lassen. Mit Salz und Pfeffer abschmecken.
Eine Auflaufform mit etwas Olivenöl einreiben, mit den Brotscheiben auslegen und den Eintopf darauf geben. Mit den roten Zwiebelringen belegen, mit etwas Olivenöl beträufeln und im Ofen bei 200° ca. 20 Minuten backen.
Zum Servieren nochmals mit etwas Olivenöl beträufeln und mit Parmesan bestreuen.
Reste? Kein Problem, mit jedem Aufwärmen wird die Ribollita noch besser.
Ah die Aufgewärmte- eine klasse Suppe, ich glaub ich schau direkt mal ob Bohnen im Haus sind für den ersten Schritt
Bohnen sind ein Muss 😀 die sind bei mir immer da. Man muss nur an die Einweichzeit denken 😉
Gut, dass ich das noch lese, denn nächste Woche wollte ich mein Ribollita-Rezept posten. Das darf dann noch ein wenig warten. 😉
Gut schmecken tut Ribollita auf jeden Fall, wenn die Zutaten gut sind, wie du richtig schreibst.
Warum warten? 🙂 die Jahreszeit ist perfekt dafür! Passiert mir auch oft, ich habe gerade was geplant und dann taucht es kurz vorher woanders auf, aber das stört doch nicht 🙂
So eine Ribollita ist das ideale Essen bei Kälte. Wenn der Wind durch die winterlichen Borghi in der Toskana pfeift…
Ich hatte das Glück, dass ich für „meine“ Ribollita zufällig in Florenz einkaufen konnte; den berühmten schwarzen Kohl. 🙂
Die Idee, sie im Ofen zu backen, gefällt mir sehr!
Saluti
Ariane
Der Grünkohl war aber auch sehr passend zu dem rustikalen Eintopf 🙂 und Varianten gibt es ja wirklich zig davon 😉
Das klingt aber lecker und genau passend zur grauen Jahreszeit. Zum Glück gibt es hier auf dem Markt immer Cavolo Nero, den lieb ich sehr!
Oh, dann hält dich ja nun mehr gar nichts mehr vom Nachkochen ab 😉