Ottolenghis Fisch-Köfte, Rote-Bete-Relish mit Meerrettich und gegrillten Peperoni

Da sind wir nun, mitten im Winter, noch kein Ende in Sicht und nach ein paar Tagen Frost, die ich eigentlich ziemlich prima fand (endlich mal keine Stechmücken an der Terrassentür) zieht jetzt schon wieder undefinierbares, graues Schmuddelwetter bei zu warmen Temperaturen ins Land.
Ich gestehe, so langsam ist bei mir nun auch mal gut mit Gemütlichkeit und ich beginne mich zu sehnen, nach Frühling, nach Gartenarbeit (ja, ehrlich!), nach Grün und Blumen und nach ein bisschen Sonne für meine winterleichenblasse Haut.

Gut, da muss ich jetzt wohl durch. Ein bisschen Vorfreude auf ein schönes Februar-Wochenende im Allgäu  macht die Sehnsucht etwas erträglicher und von schlechter Laune ist dieses Jahr auch keine Spur, dank Sport, ein paar schöner Unternehmungen mit Herrn Kamafoodra und reichlich Vitaminen.
Ach ja, und ich feiere gerade mein ganz persönliches Neunziger-Revival und sehe mir gerade alle Folgen von Twin Peaks an, eine nach der anderen und finde die Serie auch heute immer noch faszinierend.

Zeit zum Kochen ist ja nun auch noch mehr als genug und so habe ich mal ein Gericht endlich ausprobiert, das schon lange auf meiner Testliste steht, die Frischfrikadellen von Ottolenghi mit Rote-Bete-Relish mit Meerrettich und gegrillten Peperoni. Immerhin ein bisschen Grün auf dem Teller.
Gut sind sie, hat mich aber auch nicht so wirklich verwundert, denn es gibt für mich immer noch kein einziges Gericht von Yotam Ottolenghi, das mir nicht geschmeckt hätte und nicht gelungen wäre.

Fischfrikadellen, leicht türkisch-orientalisch gewürzt, mit viel frischem Dill, Minze und Estragon, dazu der Relish mit roter Bete und Meerrettich und die schön dunkel gegrillten Peperoni – jaaa. Eine tolle Kombi, die uns beide mal wieder voll überzeugt hat, für richtig gute Fischfrikadellen sind wir nämlich immer zu haben.
Der Relish mit dem frischen Meerrettich passt wunderbar dazu und gegrillte Peperoni sind bei uns sowieso im Standardrepertoire, weil so gut.
Gefunden habe ich das Rezept hier direkt auf seiner Webseite, ich weiß gar nicht, ob es in einem seiner Bücher zu finden ist.

Und ich bin dann auch schon wieder weg, Twin Peaks schauen, tanzen mit Audrey und Kuchen essen mit Agent Cooper, dann vielleicht noch ein bisschen lesen und mich ein wenig in eine andere Welt entführen lassen. Dafür ist dann nämlich im Frühjahr und Sommer irgendwie – keine Zeit mehr.
Euch wünsche ich einen wunderschönen Sonntag, genießt ihn!

Zutaten für 2 Personen:

Für die Köfte:
400 g weißes Fischfilet, Zander o.ä.
20g frischer Dill, gehackt
15 g Minze, gehackt
8 g Estragon, gehackt
10 g Ingwer, geschält und fein gerieben
abgeriebene Schale einer halben Biozitrone
2 kleine Knoblauchzehen, fein gehackt
1 TL gemahlener Kreuzkümmel
½ TL Kurkuma, gemahlen
1 großes Ei
20 g Semmelbrösel
8 milde, lange grüne Peperoni  (die, die man im türkischen Laden bekommt eignen sich bestens)
2 TL neutrales Pflanzenöl (ich hab ein bisschen mehr genomen)
Salz und schwarzer Pfeffer

Rote Bete Relish:
200 g rote Bete, gekocht oder im Ofen gebacken und fein gerieben
30 g Saure Sahne
1/8-1/4 TL Kreuzkümmel, gemahlen
1 TL Weißweinessig
1/2 TL Zucker
15-20 g frisch geriebener Meerrettich
2 TL Olivenöl

Die geriebene rote Bete für ca. 1/2 h in einen Sieb geben und die Flüssigkeit etwas abtropfen lassen, evtl. noch etwas ausdrücken. In eine Schale geben und mit den anderen Zutaten bis auf den Meerrettich gut mischen, salzen und pfeffern.
Fisch in kleine Stücke hacken, in eine Schüssel geben, mit den Kräutern, Ingwer, Zitronenschale, Knoblauch, Gewürzen, Ei und Semmelbröseln gut vermischen. Alles gut verkneten und kleine Frikadellen formen.
Eine schwere Gusseisenpfanne hoch erhiten und die Peperoni hineinlegen, auf jeder Seite 5-7 Minuten grillen, bis die Haut dunkel ist und Blasen wirft, herausnehmen und salzen.
Nun das Pflanzenöl in die Pfanne geben und die Fischfrikadellen darin goldbraun braten.
Im Originalrezept wird empfohlen, die Köfte erst 4 Minuten in der Pfanne zu braten und dann 8 Minuten im auf 200° vorgeheizten Ofen fertig zu garen, ich habe diesen Schritt aber ausgelassen.
Den frischen Meerrettich über das Relish reiben und mit den Frikadellen und den gegrillten Peperoni servieren.

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12 Kommentare zu Ottolenghis Fisch-Köfte, Rote-Bete-Relish mit Meerrettich und gegrillten Peperoni

  1. Mrs. Bella sagt:

    Das sieht ja total lecker aus. Muss ich mir unbedingt merken.

    Würde mich wirklich freuen, wenn du vielleicht Lust hast, bei meiner Blogvorstellung http://lifefeminin.blogspot.co.at/2015/11/blogvorstellung-2015.html
    oder meiner Bloggeraktion- Zaubere uns dein Rezept
    http://lifefeminin.blogspot.co.at/2016/01/bloggeraktion-zaubere-uns-dein-rezept.html
    vorbeizuschauen. Da würde ich deine wundervolle Kreativität sehr willkommen heißen.
    Lg. Mrs. Bella

  2. Eva sagt:

    In seinen Büchern ist mir das Rezept noch nicht untergekommen. Danke für‘ s „Ausgraben“. Klingt köstlich!
    Liebe Grüße,
    Eva

  3. Mir geht es wie Eva – ich habe bei ihm bisher noch keine Fischfrikadellen entdeckt, werde allerdings auch mal anschliessend gleich auf seiner Webseite stöbern.
    Letzte Woche habe ich übrigens Thunfisch-Frikadellen gebastelt – aus einem Stück Bonito, was sich im Tiefkühler fand. Die waren sooo gut, dass sie es leider nicht auf den Blog geschafft haben, bevor ich ans Fotografieren dachte, waren sie schon verschlungen 😉

    • Britta sagt:

      Hehe, ja, manchmal sind die Sachen auch besser als erwartet und manchmal möchte man ja einfach auch nur in Ruhe essen 🙂 lg!

  4. Katharina sagt:

    Oh, das sieht aber auch wieder lecker aus!! Und klingt wirklich machbar. Fischfrikadellen habe ich noch nie selbst gemacht … lag wohl daran, dass mir das noch nie so fantastisch präsentiert wurde. Mein Problem werden die Peperoni – kein türkischer Laden weit und breit und im Supermarkt noch nicht gesehen. Was könnte man als Ersatz nehmen? – Bin im Kopf schon am Kochen 🙂
    Schönen Sonntagabend noch, LG Katharina

  5. Anna C. sagt:

    erst am Wochenende haben wir davon gesprochen mehr Fisch auf die Teller zu bringen- und schon kommst du mit so einem schönen rezept daher. Ob ich allerdings diese Kräuter auftreibe? Ich versuchs zumindest.

    • Britta sagt:

      Nur Dill ist sicher auch okay 😉 den gibt es ja überall. Ich mag Fisch ja soo gerne, aber Meeresfisch kommt bei mir leider nur noch sehr selten auf den Tisch wegen der Überfischung, ich sehe ihn als Luxusgut. Außer ich bin am Meer, da gibt es dann täglich welchen 😉

  6. Die Ottolenghi-Kochbücher habe ich alle, aber ich müsste lügen, wenn ich sagen müsste, ob das Rezept in einem von den Kochbüchern drinnen ist. Ich hab den Überblick verloren. Auf jeden Fall klingt das Rezept sehr fein. Danke, dass du es gefunden und so schön in Szene gessetzt hast,
    Und mit Twin Peaks, da sagst du was! Damals habe ich auch jede Folge sehen müssen!

    • Britta sagt:

      Oh, du auch? Viele finden die Serie ja ultraschräg, aber das ist genau nach meinem Geschmack. Ich musste nur feststellen, dass ich heute good guy Agent Cooper wesentlich cooler und attraktiver finde als damals, kommt wohl mit dem Alter 😀

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