Supersaftiger und einfacher Orangen-Mandelkuchen – mit Mandelblüte

Wundert ihr euch, warum bei mir denn schon die Mandeln blühen?
Okay, ich gebe zu, selbst in unserer sonnenverwöhnten Vorderpfalz ist es noch nicht so weit, das wird noch ein paar Wochen dauern.
Also hab ich kurzerhand nachgeholfen und ein paar Zweige vom Mandelbaum vorm Esszimmer abgezwackt, nach einer Weile in der Vase und im Warmen hatte ich hübsche rosa Blüten – momentan habe ich eine kleine Obsession mit rosa Blüten.

Und wo eine Mandelblüte ist, muss natürlich auch ein Mandelkuchen her, und nachdem die Orangensaison noch am Laufen ist, am besten natürlich mit Orangen!

Dieser Kuchen hat eine, ach nein, eigentlich zwei Besonderheiten. Erstens ist er mit ganzen Orangen, also komplett mit Schale und so und zweitens ist er so einfach zu backen und kommt mit so wenigen Zutaten aus, dass selbst ich mich gewundert habe (ich bin ja bekanntlich keine große Bäckerin komplizierter Torten…). Um ehrlich zu sein, ich glaube, dieser Kuchen ist absolut idiotensicher und ich würde ihn wirklich jedem Backanfänger empfehlen.

Weil eben die ganzen Orangen verwendet werden, muss es auf jeden Fall Bioware sein und es ist ganz gut, eine vorher zu probieren, denn die mit wenig Weißem innen sind am besten geeignet.
Mir schmecken generell sowieso italienische bzw. sizilianische Orangen am allerbesten und auch wenn ich es eine Verschwendung finde, diese für Fanta zu verwenden, wird doch in Italien überall damit geworben, dass das dortige Fanta ausschließlich mit italienischen Orangen ist – die wissen schon, warum!

Die Orangen werden vor der Weiterverarbeitung zwischen 1 und 2 Stunden gekocht, das soll die Bitterstoffe vernichten. Im fertigen Kuchen ist auch überhaupt keine Bitternote mehr enthalten.
Dafür… ist er so dermaßen saftig!
Liegt wohl wieder auch daran, dass überhaupt kein Mehl enthalten ist (damit natürlich auch glutenfrei), wie in vielen meiner liebsten Kuchen. Lese ich von einem Gebäck ohne oder mit ganz wenig Mehl, werde ich sofort hellhörig. Das ist meistens eine Garantie für supersaftige Kuchen voller Geschmack. Wenn auch meistens mit ein paar mehr Kalorien… aber das Leben besteht nun mal aus Kompromissen.
Durch die kompakte Konsistenz ist er mit ein bisschen Vanilleeis, Joghurt oder Crème Fraîche auch gut als Dessert geeignet.

Gefunden hab ich das gute Teil bei Valentinas Kochbuch, er ist aus dem Buch „Entspannte Küche“ von Martina Lessing.
Nutzt noch die kurze Zeit, in der es so schöne und saftige Orangen gibt, um ihn auszuprobieren… denn wenn die Mandelblüte hier beginnt, ist die Orangensaison dann endgültig vorbei, der Frühling aber dann wirklich da.

2 Orangen, ungespritzt
6 Eier
250 g Zucker
250 g gemahlene weiße Mandeln
1 TL Backpulver
Puderzucker zum Bestäuben

Die ganzen Orangen einem großen Topf Wasser ca. 1 Stunde kochen, bis sie weich sind. Das Wasser abgießen, das Ende abschneiden (also da, wo der Fruchtstiel war) und die Orangen auskühlen lassen.
Backofen auf 190°C Ober- und Unterhitze vorheizen.

Die Orangen in der Mitte durchschneiden und eventuell vorhandene Kerne entfernen (am besten verwendet man gleich kernlose, denn die Konsistenz ist dann sehr weich und ich stelle es mir etwas mühsam vor, dann die Kerne noch rauszufummeln…).
In einem Blender mitsamt Schale pürieren. Eier, Zucker, Mandeln und Backpulver dazugeben und zu einem dickflüssigen Teig verarbeiten. Den Teig in eine gebutterte Springform füllen und 40 Minuten backen.
Auskühlen lassen und mit Puderzucker bestäuben.

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19 Kommentare zu Supersaftiger und einfacher Orangen-Mandelkuchen – mit Mandelblüte

  1. Danke für diesen herrlichen Vorgeschmack auf den Frühling. Wenn an unserer Weinstrasse endlich die Mandelblüte beginnt, dann ist er richtig da – der von mir heissgeliebte Frühling.

  2. Eva sagt:

    Die Farbe des Kuchens ist auf jeden Fall eine Wucht und von der Konsistenz her sieht er genau nach meinem Geschmack aus! 🙂
    Vielleicht lockst du so die milderen Temperaturen? Schön wär’s…
    Liebe Grüße,
    Eva

    • Britta sagt:

      Bei uns war es heute schon recht warm – so um die 10°, scheint schon geklappt zu haben 😉 ich schick dir mal ein paar Grad in den Norden!

  3. Sandra Gu sagt:

    Eine knaller Farbe – ein Knaller-Kuchen! Sieht im Anschnitt etwas nach Cheesecake aus, könnte von der Eimenge kommen, oder?

    Und hier an der Bergstraße haben wir ja auch Mandelbäume, blüht aber natürlich auch noch nichts…

  4. Der Kuchen schreit ja direkt nach Nachbacken!
    Dass das Bittere verschwindet, habe ich beim Kandieren von Orangenschalen auch entdeckt, denn da köcheln die ja auch ewig in Zuckersirup.
    Dass du schon Mandelblüten hast, darum beneide ich dich! Wien meldet kalt und nass und noch recht blütenlos.

    • Britta sagt:

      Ja, eigentlich sind wir ja auch noch blütenlos, Susi 😀 außer Schneeglöckchen und Krokussen… aber ich hab ja mit der Vase nachgeholfen 😉

  5. cookin' sagt:

    Phantastisch! Auf die Idee mit den ganzen Orangen muss man erst mal kommen. Was den Frühling betrifft: er kann gerne früher kommen. Der Winter im Rheinland ist keine Freude.
    Viele Grüße,
    Oliver

  6. Anne sagt:

    Ich habe den Kuchen gestern gebacken und er wurde heute gegessen. Er ist saftig und hat einen intensiven Mandel- und Orangengeschmack. Auch die Farbe ist genial. Und er ist so schnell fertig. Meine einzige Abwandlung war, dass ich die Eier und den Zucker aufgeschlagen habe und anschließend die restlichen Zutaten untergemischt habe (die Orangen waren übrigens nicht ausgekühlt). Wenn denn noch etwas übrig wäre, würde der Kuchen bestimmt einige Tage frisch schmecken.

  7. Martina sagt:

    Wahnsinn! Wahnsinn! Wahnsinn!

    Ich muss mich zurückhalten, damit ich nicht ständig ein Stück von diesem herrlichen Kuchen esse!

  8. Martina sagt:

    Ja -nur die Kochzeit der Orangen ist zu berücksichtigen… ich habe ihn auf Wunsch meines Nachwuchses gestern schon wieder gebacken… schade, dass die Saison am Abklingen ist *heul*

  9. Oezen sagt:

    Hallo, ich bin absolut hin und weg! Einer der besten und einfachsten
    Rezepte. Alle waren begeistert und wollten das Rezept haben!
    Ich habe noch eine Frage zur Springform: wie groß sollte diese sein????
    Noch mal vielen lieben Dank fürs Teilen!
    Liebe Grüße

  10. Sandra Ben Amara sagt:

    Nach anfänglicher Zurückhaltung mach ich ihn jetzt zum 2. Mal.
    Super einfach und super lecker.
    Der Kuchen müsste doch auch gut einzufrieren sein?

    Lieber Gruß
    Sandra

    • Britta sagt:

      Hi Sandra 🙂 hm, müsstest du testen… Kuchen friere ich irgendwie nie ein 😀 denke aber nicht, dass das ein großes Problem sein dürfte…

  11. Doris sagt:

    Herrlich dieser Kuchen. Hab nur einen kleinen Kuchen gemacht und deshalb nur die Hälfte der Zutaten verwendet. Da ich noch ein Eigelb übrig hatte, habe ich dieses noch zugefügt und den Kuchen nur 30 Min. gebacken.

    Habe diesen Kuchen als Dessert serviert und dazu einen gewürzten Orangensalat (mit getrockneten Aprikosen, Rum, Gewürznelken, Zimtstange und Zimt, Sternanis und etwas Zucker) gereicht.
    Ein wirklich leckeres Dessert.

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