Pfälzer Schneebällchen und das 12-Stunden Gulasch

Locker und weiß wie frisch gefallener Schnee soll es sein, das perfekte Pfälzer Schneebällchen und es gehört mit zu den Visitenkarten einer guten Pfälzer Hausfrau.

In unserer Familie schon immer heiß begehrt, viele Hunderte schon verdrückt. Inklusive der vorherigen Generationen wahrscheinlich viele Tausende.
Es gibt auch Rezepte mit Petersilie, bei uns aber nicht, der Schneeball hat gefälligst weiß zu sein und lebt vom puren, reinen Kartoffelgeschmack (der Pfälzer Kartoffel wohlgemerkt, wenn irgendwie möglich…), der nur durch ein wenig Muskatnuss unterstützt wird.

Und da geht die Schwierigkeit schon los, nämlich mit den richtigen Kartoffeln.
Mehlig müssen sie sein, unbedingt, aber auch das ist keine Garantie für den optimalen Knödel, es gehört auch einfach ein bisschen Glück dazu, einen Schwung zu finden, der zum vollkommenen Schneeball führt.

Dazu braucht es natürlich etwas mit viel Sauce.
Einen Braten zum Beispiel, oder das wundervolle 12-Stunden-Gulasch von Dirk.

12 Stunden schmoren, muss man das, lohnt sich das?
Ja, ja und nochmals ja. Wenn man es einmal ausprobiert hat, wird man sich das nie wieder fragen.
Das Gulasch war wirklich außerordentlich gut, das Fleisch so zart und saftig wie noch nie, sicher aber auch durch die mitgeschmorte Beinscheibe, die für Extra-Geschmack sorgt.

Hier geht es zum Rezept für dieses tolle Gulasch und bei mir gibt es das Rezept für die Schneebällchen:

1,5 kg Kartoffeln, mehligkochend
300 g Mehl
1 sehr großes oder 2 kleine Eier
1 TL Salz
frisch geriebene Muskatnuss nach Geschmack

Kartoffeln am Vortag kochen, pellen und über Nacht kühl stellen.
Am nächsten Tag durch eine Kartoffelpresse drücken, Mehl, Ei(er), Salz und Muskat hinzugeben, zu einem glatten Teig verkneten.
Falls der Teig zu feucht scheint, noch ein wenig Mehl hinzufügen.
Die Kartoffelmasse zu Knödeln formen und die Schneebällchen in reichlich siedendem Wasser 15 – 20 Minuten (je nach Größe) garen.

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28 Kommentare zu Pfälzer Schneebällchen und das 12-Stunden Gulasch

  1. Was für ein Fest für meine Augen! Diese Schneebällchen gab es bei meiner Oma immer. Sie kam ursprünglich aus dem Saarland, dort scheinen sie auch nicht anders gemacht zu werden als in der Pfalz. Seither sind sie fester Bestandteil der Esskultur unserer Familie. Standard sind sie zu Kaninchen, ebenfalls natürlich mit viel Sauce. Freut mich, dass dir das Gulasch so gefällt – du bist auch ein Saucenkind wie mir scheint… 😉
    Lieben Gruß, Dirk

    • Britta sagt:

      Jaa, ich liebe Saucen 😉
      Die Saarländer haben vieles mit uns gemeinsam, auch wenn es beide Seiten ja nicht so gerne wahrhaben wollen…

  2. Sybille sagt:

    Ich hab das Gulasch auch gekocht…mit anderer Beilage. Hat durchaus das Zeug die Runde durch die Blogs zu machen.
    Deine Schneebällchen finde ich ja ganz wunderbar, allein der Name…da bin ich gleich hin und weg…
    Wünsche dir einen schönen Sonntag

  3. lamiacucina sagt:

    Genauso hätt ich das gern auf meinem Teller. Das koche ich Dir nach.

    • Britta sagt:

      Dir als Teigprofi werden die Knödelchen sicher gleich gelingen, ich hatte schon zwei Mal leider Pech damit.
      Man kann es dann aber immer schön auf die Kartoffeln schieben 😉

  4. Verena sagt:

    Hmmm, ein herbstlicher Gulasch-Traum :). Genausoviel Soße muss auf einem Teller sein, wenn man dazu diese köstlichen Schneebällchen hat!

  5. Wilde Henne sagt:

    Das Gulasch von Dirk steht bei mir auch noch auf der Nachkochliste. Aber ich will damit warten, bis bei uns die Temperatur deutlich unter Null ist.
    Ob Schneebällchen, Knödel oder Kloss – egal… wichtig ist einfach immer viel Sauce dazu. Du nimmst normales Mehl für die Klösse? Häufig liest man, dass es Kartoffelstärke sein soll. Deshalb habe ich nie Klösse gemacht, weil es hier in der Schweiz nicht so einfach ist, Kartoffelstärke zu kriegen. Jetzt hab ich letztens im Bioladen welches gefunden/gekauft – sauteuer natürlich. Und nun sagst Du, das kann man auch mit Mehl machen *kopfauftischkanteknall* ;-/

    • Britta sagt:

      Ja, wir nehmen normales Mehl 🙂
      Vielleicht ist mit Kartoffelstärke die Bindung ein wenig besser? *kopfkratz* Ich kenn das so gar nicht 😉

      Wichtig bei uns sind die mehligen kartoffeln und die enthalten ja dann wahrscheinlich auch mehr Stärke als andere…

    • R. Schwartz sagt:

      hallo, liebe „wilde Henne“,
      habe Deinen Beitrag gelesen.
      Bin auch eine Saarländerin wie meine ganze Familie, die sich immer in die
      Schneebällchen reinknien!!!
      Ich habe das Rezept von Mutter und Großmutter übernommen.
      Bei uns kam immer nur Kartoffelmehl an die Schneebällchen. Das
      Kartoffelmehl kocht nicht ab; Weizenmehl wird glitschig.
      Ein Koch gab mir einen wichtigen Wink:
      Weckklöße mit Paniermehl,Mehlklöße mit Weizenmehl und
      Kartoffelklöße mit Kartoffelmehl binden. Haut bombensicher immer hin!
      Ich hoffe, ich konnte ein bischen helfen, dass Deine nächsten Knödelchen
      super werden!!!

  6. Eline sagt:

    Schneebällchen – was für ein poetischer Name für Erdäpfelknödel!

    • Britta sagt:

      Ja, nicht wahr? 🙂
      Dabei sind wir sonst gar nicht so wortgewandt, Saumagen oder Dampfnudeln sprechen eine deutlichere Sprache!

  7. Schneebällchen gehören zum Repertoire von Herrn G. Er als Saarländer macht diese Teile allerdings wesentlich kleiner, so in Walnuss-Größe etwa.

    • Britta sagt:

      Echt, so klein? Sollte ich auch mal ausprobieren. Ich mache meine auch immer etwas kleiner als normale, Riesenknödel mag ich nicht 😉

  8. Schneebällchen – gefällt mir. Die Erdäpfelknödel, die meine Oma immer gemacht hat, waren allerdings dann eher Schneekugeln 😉

  9. Anna sagt:

    Schneebällchen die Pfälzer Knödel schlechthin! Als Pfälzerin muss ich die Knödel natürlich unbedingt nachkochen auch wenn der Rest der Mitesser keine Knödel mag. Dazu gibts dann gleich dieses traumhafte Gulasch! Sieht köstlich aus!
    Herzliche Grüße
    Anna

    • Britta sagt:

      Ich wink mal rüber 🙂 Hier bin ich mit meiner Knödelleidenschaft auch recht allein, sie werden aber ohne Murren gegessen.

  10. Birdie sagt:

    Macht ihr da keine – Achtung es wird fränkisch – weckbröckelich rein? Klöße ohne diese wundervollen goldgelb gebratenen Würfel aus trockenen Brötchen gehen gar nicht! 😉

    Nach dem Rezept für das Gulasch muss ich mal schauen. Ich liebe Gulasch und lasse es auch immer möglichst lange schmoren.

    • Britta sagt:

      Hört sich ja fast schon Schweizerisch an, Weckbröckeli 🙂
      Nein, hier nicht, aber ich kenn das und ja, es ist umwerfend lecker.
      Machst du mir ein paar? *wink*
      Das Gulasch musst du ausprobieren, unbedingt!

  11. Birdie sagt:

    Falls ich fit bin, wollte ich eh Gulasch am Wochenende machen, dann kann ich das gleich mal testen.

    Ich Schick dir ein paar Weckbröckele. Als Kind durfte ich immer die Reste, die nicht in die Klöße kamen, weg naschen. 🙂

    • Birdie sagt:

      So, das Gulasch schmort vor sich hin, ein paar grandiose Kartoffeln habe ich noch im Vorratsschrank, dann kann dem wochenendlichen Genuss ja nichts mehr im Wege stehen. Ich werde berichten, ob sie meiner bisherigen Lieblinhsbeilage das Wasser reichen können. Wahrscheinlich nicht, ich bin keine so große Kloßesserin, aber Herr Vogel freut sich schon.

  12. Thomas sagt:

    Wenn ich die Kartoffeln durch den Fleichwolf drehe lass ich noch eine Zwiebel und ein Bund Petersilie mit durch. So schmecken die Schneebällchen am besten.
    Gruß aus der Palz.

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